«Tschumpali» und «Grosse Grüne» fürs Landquarter Lehmbähnli

«Tschumpali» und «Grosse Grüne» fürs Landquarter Lehmbähnli

Das Lehmbähnli in Landquart hat Familienzuwachs bekommen: Diesen Monat wurden zwei neue Loks geliefert. Sie sollen dereinst voll im Einsatz stehen.

Bis 1985 war das Lehmbähnli ein fester Bestandteil der Landquarter Jugend. Seine Strecke führte von der Ziegelei zum heutigen Spielplatz in Igis nahe des Schlosses Marschlins. Seit 2011 versucht eine Gruppe von «Liebhabern», wie Initiant Remo Hartmann sich und seine Kollegen nennt, das Lehmbähnli wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Arbeit ist hart, doch manchmal gibt es auch Lichtblicke: Anfang September kamen noch zwei weitere Loks dazu: Eine O&K MV0 Jg 1951, intern «Tschumpali» genannt, aus der ehemaligen Ziegelei Landquart, sowie eine MV2 Jg 1954, intern «Grosse Grüne» genannt, aus dem ehemaligen Zementwerk Brunnen. Sie wurden mit einem Speziallastwagen mit Kran geliefert. Wie ihre Schwestern werden die Loks im Schienenverkehr eingesetzt werden.

Lehm4

Ein Höhepunkt für den Anfang Februar neu gegründeten Verein. «Diese Lehmbahn ist mein Bubentraum», sagt Präsident Remo Hartmann. Er war drei, als die Bahn den Betrieb einstellte. Zum Bähnli kam er ganz einfach: Er fragte den Geschäftsführer, ob er das Bähnli wieder instand setzen dürfe, und bekam die Zusage, dass er die Bahn als Hobby betreiben dürfe. So setzen Hartmann und seine Mitstreiterseit fast vier Jahren seine ganze Freizeit in das Lehmbähnli. «Die Situation war perfekt: Ich hatte von Anfang an einen Bahnhof.» Die bisher 300 Meter Schienen fürs Bähnli waren schnell freigelegt – die Arbeiten dauerten gut fünf Monate. Ein weitererer Höhepunkt: Der Bau eines Personenwagens. So können bei Besichtigungen die Leute bequem mitfahren.

Lehm3

Der Verein besteht derzeit aus weniger als 20 Leuten – 15 aktive und 4 passive Mitglieder. Spenden für die aufwändigen Arbeiten werden jederzeit dankend entgegen genommen. Mit der Mitarbeit ist es so eine Sache: «Jeder, der sich meldet, muss zuerst eine Probewoche machen», sagt Hartmann. In dieser Woche zeige sich, wie jemand arbeitet, was er kann und wie ernst es ihm ist damit. «Dann wird er seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt.»

Dass das Lehmbähnli fest im Gedächtnis der Landquarter eingebrannt ist, zeigt auch die Facebookgruppe «Du bisch vu Landquart wenn…»: Dort drin hat jemand kommentiert: «…wenn du vum Wägeli vur Lehmbahn gsprunga bisch!» Das zeigt, wie die Bahn in 95 Jahren Betrieb Erinnerungen geschaffen hat.

Lehm2

//www.fzl.ch.vu" target="_blank">Mehr zum Verein gibt es hier. 
" />
author

Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.