Der Schweizer Eishockey-Cup 2015/16 ist für die Bündner Teams vorbei. Der EHC Chur unterlag dem Schweizer Vizemeister ZSC Lions mit 2:9, der HC Davos unterlag nach Verlängerung dem Erstligisten Dübendorf mit 4:5.
Der EHC Chur ist gestern Abend im Churer Hallenstadion seiner Favoritenrolle nicht gerecht geworden. Auch aus dem anvisierten Stängeli wurde für die Hauptstädter nichts, im Gegenteil: Der EHC musste am Schluss froh sein, nicht selbst mit einer Zweistelligen vom Eis geschickt worden zu sein. Spass beiseite: Das Spiel gegen die ZSC Lions hatte es in sich. Weniger sportlich, als bezüglich des Rundherums. Auf dem Eis war das Spiel schnell gelaufen: 03: nach dem ersten Drittel, 0:7 nach dem zweiten 0:9 fünf Minuten vor Schluss. Immerhin sorgte die Schlussphase für Bündner Highlights: Chur-Goalie Leon-Vincent Sarkis hielt einen Penalty von Pius Suter und verhinderte damit das Stängali, kurz darauf sorgten Yannick Bucher und Pierino Biglie für die stark bejubelte Resultatkosmetik für die aufopfernd kämpfenden Churer .
NLA-Atmosphäre im Hallenstadion – trotz Stromausfall
Die Fans im Hallenstadion waren fantastisch: 5027 Zuschauer wollten den Cup-Hit sehen und wurden Zeugen eines seltenen Zwischenfalls: Nach 20 Minuten fiel der Strom aus, und da auch die Audio-Anlage nicht mehr lief, musste der Speaker mit einem Megafon aufs Eis, um den Fans mitzuteilen, dass man daran arbeite. Nach einigen Minuten gings dann mit gedämpftem Licht weiter. Die Schiedsrichter mussten die Zeit per Stoppuhr nehmen, ehe im Schlussdrittel wieder ’normale› Verhältnisse einkehrten.
Auston Matthews ausnahmsweise nicht im Scheinwerferlicht. #stromausfall #Chur #SwissIceHockeyCup pic.twitter.com/bUdBxpWMDJ
— Lars Nay (@SirLarsen1892) 30. September 2015
Fazit: Ein tolles Eishockeyfest im Hallenstadion, und man wünscht sich die Zeiten zurück, als der EHC im Schweizer Top-Eishockey eine Rolle spielten. Die Fans und die Atmosphäre wären auf jeden Fall dazu da: Chur ist – selbst mit einem Team in der 1. Liga – immer noch eine Eishockeystadt.
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Übrigens: Wer den Cup-Hit nochmals nachleben will, Blick online zeigt alle Tore und Highlights des Spiels.
Wenig überraschendes HCD-Out
Auch für den HC Davos ist die Cup-Saison vorbei – wie schon bei der ersten Austragung im letzten Jahr sehr früh. Irgendwie bezeichnend, dass der HC Davos in Dübendorf an einem Erstligisten scheiterte. HCD-Trainer Arno del Curto machte noch nie einen Hehl daraus, was er von der vom Ringier-Verlag organisierten und promoteten Cup-Veranstaltung hält. Das Aus der Bündner sollte dieshalb nicht überinterpretiert werden, trat der Rekordmeister faktisch mit einem B-Aufgebot antrat. Die stark ersatzgeschwächten Bündner lagen bereits nach dem Startdrittel vor 2500 Zuschauern mit 2:3 zurück, dank Marc Aeschlimamns drei Toren blieb der Schweizer Meister trotzdem lange auf Kurs. Drei Minuten vor Schluss gleicht Mattia Guidotti für Dübendorf aber aus, in der Verlängerung wirft Damian Reichert den HCD raus. für die Del-Curto Boys heisst es nun: Byebye Cup, volle Kontentration auf Meisterschaft und Champions Hockey League. (Bilder: EQ Images/Jakob Menolfi)