Mehrere Wölfe aus dem Calanda-Rudel haben am Mittwoch bei Pfäfers ein neugeborenes Kalb gerissen. Es ist der erste bekannte Angriff der Wölfe auf ein Grossvieh.
Schon vor einige Wochen fiel zahlreichen Jägern auf, dass sich die Calanda-Wölfe vermehrt und im ganzen Kantonsgebiet sowie im in der Region Sarganserland/Werdenberg ausgebreitet haben, wo sie im September sieben Schafe rissen.
Diese Woche wurde nun ein neues Kapitel in der Ansiedlung der Wölfe aufgechlagen: Am Mittwochabend beobachtete ein Landwirt um 20 Uhr, wie «vier oder fünf Wölfe» in der Nähe des Maiensäss Valenserberg von seiner Weide wegliefen. Beim Näherkommen sah er ein neugeborenes Kalb tot auf der Weide liegen. Als der Wildhüter wenig später eintraf, bestätigte dieser, dass das Tier von Wölfen gerissen und gefressen worden war.
Damit haben Wölfe zum ersten mal nachweislich auch Grossvieh angegriffen, schreibt die St.Galler Staatskanzlei in einer Mitteilung. Der Riss mitten in der Herde sei unerwartet dreist erfolgt. Bisher waren ausschliesslich Schafe und Ziegen gerissen worden. Die Fachstelle Herdenschutz hat laut Mitteilung alle Landwirte in der Gemeinde Pfäfers informiert und empfiehlt ihnen, keine Kühe im Freien abkalben zu lassen.
(Archiv-Bild: Amt für Jagd und Fischerei, Graubünden)
