Wo steht unser Nachwuchs im nationalen Vergleich?

Wo steht unser Nachwuchs im nationalen Vergleich?

GRHeute
09.10.2015

Adrian PorträtAdrian Capatt ist im Bündner Unihockey eine Legende: 18 Jahre NLA, unzählige Natispiele und vier Meistertitel hat der Trinser in seinem Palmarès, mit dem Kleinfeld-Spitzenteam Blau-Gelb Cazis spielt Capatt auch heute noch in der 1. Liga. Adrian Capatt schreibt auf GR Heute eine regelmässige Unihockey-Kolumne.

In den Medien wird ausschliesslich über die NLA und NLB der Damen und Herren berichtet. Um sich langfristig in diesen Ligen behaupten zu können, benötigen die Vereine intakte und erfolgreiche Juniorenteams. Sie sind das Rückgrat des Vereins, und die Ausbildung in diesen Stufen ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg oder eben Misserfolg.

In der vergangenen Saison haben die Bündner Vereine in den Juniorenstufen im Bereich des Leistungssports keine nennenswerte Erfolge feiern können. Im Gegenteil: Alligator Malans musste bis zur letzten Meisterschaftsrunde hoffen, zum einen für die Playoff- Teilnahme beim U21-Team und zum anderen den Abstieg bei den U18- und U16-Teams zu verhindern. Schlussendlich konnten alle drei Teams in extremis entweder die Playoffs erreichen oder den drohenden Abstieg verhindern. Bei Chur Unihockey sah es gerade umgekehrt aus. Die beiden U21- und U16-Teams haben sich souverän für die Playoffs qualifiziert, das U18-Team stieg von der zweithöchsten in die höchste Stärkeklasse auf. In dieser Saison sind bereits die ersten drei Meisterschaftsspiele ausgetragen worden – und die Bilanz der Bündner Juniorenteams fällt unterschiedlich aus. Das U21-Team von Chur Unihockey hat alle drei Partien verloren und findet sich zurzeit als Letzter in der Tabelle wieder. Das Churer Team benötigt noch ein wenig Zeit, um die Vorgaben und Ideen vom Trainer im Spiel umzusetzen. Thomas Berger ist bekannt für seine erfolgreiche Juniorenausbildung. Aus diesem Grund kann man trotz Fehlstart gespannt sein, wo die Reise seines Teams diese Saison noch hinführen wird

U21 von Alligator solo an der Spitze

Das Gegenteil gilt für das U21-Team von Alligator Malans. Es hat seine drei Spiele souverän gewonnen und liegt, als einziges Team mit dem Punktemaximum, an der Spitze der Tabelle. Durch ihre offensive Spielweise ist es den Alligatoren gelungen, die Gegner zu überraschen und für den erfolgreichen Saisonstart zu sorgen. Das Team verfügt über mehrere Einzelspieler, die in einem Spiel den Unterschied ausmachen können, was in dieser Altersklasse eine Seltenheit ist. Zusammen mit den Assistenztrainern versteht es der junge und erfolgshungrige Trainer Pius Caluori immer wieder, seine Mannschaft auf den Punkt genau einzustellen. Das Team akzeptiert seine harte, aber faire Führung und fühlt sich dadurch noch mehr herausgefordert. Die bereits erzielten Resultate lassen auf eine erfolgreiche Saison hoffen.

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U18-Playoffs wohl ohne Bündner Teams

Die beiden Bündner U18-Teams belegen nach den ersten drei Runden die Plätze 5 (Alligator Malans) und 6 (Chur Unihockey). In dieser Altersklasse kann man von beiden Teams am Ende der Qualifikation keine Playoff- Teilnahme erwarten. Dafür sind die beiden Kader zu wenig breit aufgestellt, zu viel hängt von einzelnen Spieler ab. In dieser Altersklasse ist es sehr schwierig, ein gesamtes Team nach vorne zu bringen. Die Einflussfaktoren, wie der Beginn einer Lehre oder einer weiteren Schulausbildung, gepaart mit dem Anspruch auf mehr Freizeit und Ausgang, erschweren es, gemeinsame Teamziele zu erreichen.

Keine Sorgen um die Zukunft

Die Vergangenheit hat klar aufgezeigt, dass Alligator Malans wie auch Chur Unihockey nach wie vor über erfolgreiche Juniorenabteilungen verfügen. Bei Alligator wurden in den letzten vier Jahren nicht weniger als 11 Spieler in das NLA-Team integriert, 4 wurden im letzten Aufgebot in die Nationalmannschaft einberufen. Bei Chur Unihockey wurden in dieser Zeit 8 Spieler in die NLA aufgenommen. Auch für die nahe Zukunft muss man sich bei beiden Bündner Vereinen keine Sorge um potenzielle NLA-Spieler machen. Beide Vereine verfügen in ihren U21- und U18-Teams über überdurchschnittlich talentierte Spieler, die ebenfalls weitere Voraussetzungen mitbringen, um schlussendlich auch einmal in der NLA eine verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen. Ein weiterer Grund für die positiven Aussichten sind die beiden U21-Trainer und ihre Staffs. Sie verstehen es bestens, junge Spieler, die das Ziel NLA verfolgen, in allen Belangen auf die nächste Stufe vorzubereiten.

 

(Bilder: unihockey.ch Broschüre Kindersport / Flickr/Chur Unihockey)

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