Hockey Pauer Ranking: Vier Schweizer und ein Neuer brillieren.

Hockey Pauer Ranking: Vier Schweizer und ein Neuer brillieren.

Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

 

10.  Yannick Bruderer, EHC Arosa

Der EHC Arosa beginnt das neue Jahr auf jeden Fall nicht mit einem Kater. Genauer gesagt Yannick Bruderer, denn der netzt bereits nach 53 Sekunden im neuen Jahr ein. (Dass am Ende trotzdem eine 1:3 Niederlage resultiert, ignorieren wir jetzt einfach mal.)

 

9.     Pius Suter, Schweizer U-20 Nati

Noch besser macht es Pius Suter. Er wartet zwar bis zur 4. Minute, trifft dann aber im Relegationsspiel gegen Weissrussland innert 9 Sekunden gleich zweimal. Das ist neuer IIHF Junioren-WM-Rekord. Und um das Ganze zu toppen macht er ein paar Minuten später den lupenreinen Hat Trick und ist mit seinen drei Toren wesentlicher Faktor für den 6:2 Sieg der Schweizer U-20 Nati im Relegationsspiel gegen Weissrussland.

 

8.     Alexandre Picard, HC Davos

Ein weiteres Mal nutzt ein Spieler den Spengler Cup als Präsentationsfenster. Alexandre Picard, der ehemalige Erstrunden-Draftpick der Columbus Jackets, spielt ab sofort im Landwassertal. Damit hat Davos (nach Setoguchi) einen weiteren Ersatz für den Verletzten Paulsson. (Nebenbei fast die grössere Transfer-Meldung: David Rundblad kommt von den Chicago Blackhawks zu den ZSC Lions.)

Davos' Alexandre Picard, up, crashes with Helsinki's Tim Kennedy, down, during the game between Finland's Jokerit Helsinki and Switzerland's HC Davos at the 89th Spengler Cup ice hockey tournament in Davos, Switzerland, Tuesday, December 29, 2015. (EQ Images/Pascal Muller)

7. Drake Caggiula, University of North Dakota

Mit diesem Auftritt holt sich der College Spieler Caggiula seine 15 Minuten Internetruhm. Ein Traumsolo. In Unterzahl.

 

6.     Jonas Brodin, Minnesota Wild

Ninos Mitspieler, der schwedische Verteidiger Jonas Brodin, zeigt im Training seine Skills.

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5.     Nino Niederreiter, Minnesota Wild

A propos: Nino Niederreiter ist wieder auf Touren gekommen. In den letzten 10 Spielen hat der Churer 9 Punkte (2 Tore, 7 Assists) gesammelt. Somit nähert sich Nino wieder dem Kurs zur 20-Tore/40-Punkte-Marke. Nach 38 Spielen hat der 23-jährige Stürmer 8 Tore und 11 Assists, hochgerechnet würde er so Ende Saison bei 41 Punkten landen (17 Tore). Was vor allem positiv stimmt ist, dass seine neue Formation mit Coyle und Fontaine (trotz reduzierter Eiszeit) momentan zu den besten und druckvollsten Linien der Minnesota Wild gehört.

4.     Roman Josi, Nashville Predators

Ein anderer NHL-Schweizer sorgte dieses Wochenende für ein Highlight. Roman Josi ist nicht nur der beste Verteidiger der Schweiz (und der Predators) wegen seinen offensiven Qualitäten. Der Berner beweist auch immer wieder, wie stark er im eigenen Drittel ist. Hier zum Beispiel mit Finesse.    

 

3.     John Scott, Arizona Coyotes

Bleiben wir noch in Übersee. Die Teilnehmer des All-Star Games sind bekannt. Die vier Captains wurden von den Fans via Voting bestimmt, und es kam wie es kommen musste. Patrick Kane, Alexander Ovechkin, Jaromir Jagr. Bekannte Namen. Und John Scott. John Scott wurde als Captain der Pacific Conference gewählt, vor Spielern wie Ekmund-Larsson, Getzlaf oder Doughty. Für alle, die John Scott nicht kennen: Der kanadische Stürmer der Arizona Coyotes ist eigentlich komplett unnütz und nur für zwei Sachen bekannt.

      • John Scott ist extrem gross.

 

 

    • John Scott verliert nie eine Schlägerei.

 

    Der 33-jährige Kanadier hat bisher 285 NHL Spiele absolviert und dabei mickrige 5 Tore erzielt. Zur gleichen Zeit hat Scott 542 Strafminuten gesammelt, meist durch Schlägereien. Wieso also die Nomination? Ganz einfach: Scott ist neben dem Eis ein sehr sympathischer und beliebter Typ, und auf dem Eis ist er (ähnlich wie damals Andrea Häller) dank seiner Unfähigkeit Kult. Es ist nicht das erste Mal, dass die NHL den Fans eine Stimme gibt, nur um dann getrollt zu werden. Das Internet hat sich einen Spass erlaubt, und die Liga muss widerwillig mitspielen. John Scott wurde aus Ironie ins All-Star-Game gewählt, und da die meisten Fans das All-Star-Spiel an sich als Witz empfinden, passt das. Was auf jeden Fall witzig ist, ist a) dass John Scott das ganze mit Humor nimmt und b) er gute Chancen besitzt, seine Karrierewerte in einem einzigen Spiel zu verdoppeln. Ich wette 20 Franken, dass Scott mehr als 5 Tore am All-Star Game erzielen wird. 

Das Spiel findet am Wochenende vom 30./31. Januar in Nashville statt. Jaromir Jagrs Antwort auf die John Scott Nominierung sagt alles.

2.     Outdoor Games

Am 1. Januar fand in Boston das Winter Classic Spiel der NHL statt, und zwei Tage später doppelte der HC Kometa in Brno in der tschechischen Extraliga nach. Die Bilder sind wie jedes Jahr eindrücklich und brauchen keine Worte. Bitte mehr davon.

 

There is an outdoor game happening in the Czech Republic right now.

1.     Spengler Cup Final

Kaum zu glauben, dass der Spengler Cup Final noch nicht eine Woche her ist. Das Hockey-Fest des Jahres war in seiner 89. Ausgabe ein Erfolg, auch wenn am Ende der HCD zu früh ausschied. Es gab die obligaten Highlights auf dem Eis und die obligaten Highlights neben dem Eis. Die kitschigen Interviews zu falschen Momenten, die Pannen mit dem Eis und der Übertragung. Das alles gehört dazu (auch bei Sochi haben nicht immer alle Ringe geleuchtet) und sind nur Randnotizen.

Im Grossen und Ganzen war der Event wie immer ein Erfolg, über den selbst während des Winter Classic Spiels (dieses Jahr mit 2.8 Millionen Zuschauern) berichtet wurde. Das Sport-Auge war auf Davos gerichtet, und der HCD hat gezeigt, dass er einen erfolgreichen Event auch im Alleingang (und ohne Schnee) vermarkten kann.

Liebe Spengler Cup Haters: Zeigt mir eine bessere Alternative, um das Schweizer Eishockey zu präsentieren. Der Spengler Cup is here to stay.

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(Bild/Quelle: sihf.ch, nhl.com)

author

Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.