US-Wahlkampf: Ready to rumble

Am 1. Februar 2016 finden in Iowa die ersten Vorwahlen für die Nomination der Präsidentschaftskandidaten statt. Trotz zwei klaren Favoriten bleiben viele Fragen offen und damit auch die Spannung erhalten.

In den nationalen Umfragen führen immer noch Donald Trump bei den Republikanern und Hillary Clinton bei den Demokraten mit grossem Vorsprung.

Hinter Trump hat sich Ted Cruz zu seinem schärfsten Widersacher gemausert. Trump hat sich zuletzt deshalb auch etwas weniger auf Hillary Clinton, sondern wieder auf seinen parteiinternen Konkurrenten Cruz eingeschossen. So fragte er sich unter anderem, ob ein in Kanada geborener Amerikaner überhaupt als Präsident wählbar sei. Er wolle da kein Unruhestifter sein, aber es wäre ja schade, wenn Cruz nominiert wäre und dann von den Gerichten als nicht wählbar taxiert würde. Dann stände seine Partei ja ohne Kandidat da – wahrlich ein selbstloser Mann, dieser Trump.

Trumps Umfragewerte scheinen immun zu sein, gegen jedes Fettnäpfchen in das er tritt. Für die Terrorattacken von Paris hat er die Schuld den französischen Waffengesetzen gegeben: «Nobody had guns … why did nobody have guns?», fragte er sich ganz verwundert. Härter ins Gericht fuhren die Befragten mit Ben Carson. Nachdem er öffentlich behauptete, dass die Chinesen in Syrien seien und es jetzt auch für die Amerikaner Zeit werde einzugreifen, sackten seine Werte kontinuierlich ab.

In Lauerstellung bleiben Marco Rubio und Jebb Bush, auch wenn bei den Republikanern nun alles auf einen Zweikampf zwischen Trump und Cruz hindeutet.

RCPPoll

Bei den Demokraten macht der Sozialist Bernie Sanders weiter Boden auf Hillary Clinton gut. Obwohl niemand ernsthaft glaubt, dass er nominiert würde, hat er immer mehr Sympathien auf seiner Seite. Der Aufwind scheint ihm Mut zu machen. In der letzten Debatte der Demokraten hat er Clinton erstmals etwas härter angegriffen.

RCPDemocDie erste Vorwahl findet am 1. Februar 2016 in Iowa statt. Dann geht es Schlag auf Schlag: Am 9. Februar wird in New Hampshire und vom 20. – 27. Februar dann in South Carolina und in Nevada gewählt. Richtungsweisend wird dann der Super Tuesday am 1. März sein, wo in 14 Staaten Vorwahlen stattfinden.

 

 

(Bild: EQ Images)

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Giovanni della Torre

Kolumnist Wirtschaft
Wirtschaftsberater und Weltreisender in einem. Ehemaliger Banker auf den Cayman Islands und Firmenbesitzer in Chur.