Volleyball-Meisterschaft 2016/17 unter ungewissen Vorzeichen

Volleyball-Meisterschaft 2016/17 unter ungewissen Vorzeichen

Juerg Kurath
13.10.2016

Mitte Oktober erfolgt der Auftakt zur nationalen und regionalen Volleyball-Meisterschaft, die je nach Liga und Abschneiden vier bis fünf Monate dauern wird. Es ist für GRHeute an der Zeit, einen Blick auf die Bündner Clubs zu werfen, die mit ganz unterschiedlichen Zielen in die Saison steigen.

Sportliches Aushängeschild ist wie in den Vorjahren Rätia Volley. Das Auswahlteam, das wiederum in der nationalen 1. Liga der Frauen mitspielt, setzt sich nach dem Ausstieg von Volley Untervaz, das in Zukunft seine eigenen Ziele verfolgen will, nur noch aus den drei Volleyballclubs Arosa, Thusis und Chur zusammen.

Kann Rätia Volley die hochgesteckten Erwartungen erfüllen?

Rätia Volley beendete die letzte Saison auf dem zufriedenstellenden vierten Platz, wobei allerdings noch mehr dringelegen hätte. In der bevorstehenden Meisterschaft soll nun aber die Qualifikation für die Playoffs angestrebt werden, wobei es nicht einfach sein wird, diese Vorgabe zu erreichen. Ein Platz unter den ersten Vier ist ein hochgestecktes, aber nicht unrealistisches Ziel, wenn alles zusammenpasst.

Das Team ist in der Offensive durch die Zuzüge der erfahrenen Ladina Fuchs und der talentierten Janina Florin sicher stärker und unberechenbarer geworden. Die Effektivität eines Volleyballteams hängt aber bekanntlich nicht nur von druckvollen Anschlägen und harten, platzierten Angriffsbällen ab, sondern auch von aktiver Blockarbeit, einer dynamischen Feldverteidigung, einer stabilen und präzisen Annahme und schliesslich von sauberen und gut verteilten Zuspielen.

Neue Passeuse gesucht

Nicht mehr dabei ist die amerikanische Verstärkungsspielerin Sage Martinson, die in den Vorjahren als Passeuse und Teamplayerin viel zum erfolgreichen Abschneiden von Rätia Volley beigetragen hat. Die zwei auf dieser Stufe noch recht unerfahrenen Zuspielerinnen Jelena Gruber und Sandra Spitz werden sich voraussichtlich um diese wichtige Position streiten. Es ist einerseits positiv, auf solche Nachwuchstalente zu setzen, anderseits aber auch ein gewisser Unsicherheitsfaktor.

Das von Evelyn Hösli trainierte und gecoachte Team weist ein Durchschnittsalter von etwas mehr als 21 Jahren und eine Durchschnittsgrösse von 175 cm auf. Nebst regelmässigem Training stand Mitte September ein Trainingswochende in Flims auf dem Programm. Zudem beteiligte sich Rätia Volley mit unterschiedlichem Erfolg am Volleyballturnier in Davos und am Staibock-Cup in Chur. Den Abschluss der Vorbereitungen bildete am Dienstag das brisante Auswärtsspiel im Schweizer Cup gegen den TSV Jona Volleyball, bevor es am nächsten Samstag in der Meisterschaft losgeht.

Gespielt wird in Chur und in Arosa

Sieben Heimspiele werden in der Sporthalle Sand in Chur ausgetragen, die restlichen zwei in der Mehrzweckhalle in Arosa. Dabei treffen die Bündnerinnen in dieser Reihenfolge auf die folgenden Gegner: VBC Einsiedeln, Volley Toggenburg 2, VBC Aadorf 2, VBC Kanti Limmattal, VBC Andwil-Arnegg, VBC Wittenbach, VBC Züri Unterland, Pallavolo Kreuzlingen und VBC Wetzikon. Während der VBC Kanti Limmattal und der VBC Wittenbach als Aufsteiger schwierig einzustufen sind, gelten die Zürcher Unterländerinnen als Favoritinnen auf den Gruppensieg, zumal das ambitionierte und neuformierte Team unbedingt aufsteigen will.

Am Samstag empfängt Rätia Volley um 18 Uhr in der Sporthalle Sand den VBC Einsiedeln, der ein echter Gradmesser darstellt. Die Einheimischen werden aber wohl alles daran setzen, um mit einer guten Leistung und einem positiven Resultat in die neue Saison zu starten.

 

(Bild: Facebook Rätia Volley/GRHeute)

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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.