Hier wird ein Reh gerettet

Ein kleines Reh hat sich im Zaun eines Weinberges verhangen. Wäre die Spaziergängerin nicht gewesen, es hätte sich selbst stranguliert.

René Gadient ist Wildhüter in Trimmis. Situationen wie diese erlebt er zwei bis drei Mal pro Jahr: Ein Reh, meist ein junges, verheddert sich in einem sogenannten Flexinetz. Es bekommt Panik und stranguliert sich schliesslich selbst.

Manchmal aber gibt es auch ein Happy End – so wie gestern. Eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund spazieren war, fand ein Kitz, das sich in einem Flexinetz verheddert hatte und rief Gadient an. In Minutenschnelle war er vor Ort, wickelte das Reh in eine Decke und schnitt den Zaun vom Hals. Wie wenn nichts gewesen wäre, sprang das Reh in die Rebberge davon – siehe Video.

Warum das Tuch über das Reh? Was man weiss: Man sollte Rehe niemals anfassen, schon gar nicht junge, weil sie sonst von den Eltern verstossen werden. «Das Tuch diente zur Beruhigung. Wenn Rehe nichts sehen, werden sie sofort ruhig», sagte René Gadient. «Das macht das Durchschneiden des Netzes sehr einfach.» Diese Netze seien ein echtes Problem: «Man muss die Bauern für diese Problematik aufmerksam machen», sagt der Wildhüter. Oftmals würden die Bauern die Netze auch dann stehen lassen, wenn sie nicht mehr gebraucht würden – mit verheerenden Folgen für das Wild.

 

(Film: Gila Capol)

 

author

Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.