Wundertüte HCD: Die 5 Davoser Fakten vom Wochenende

Wundertüte HCD: Die 5 Davoser Fakten vom Wochenende

Reto Hartmann
04.12.2016

Mit der 1:3-Niederlage zuhause gegen Lausanne und dem 7:1-Kantersieg in Genf hat der HC Davos auch dieses Wochenende bewiesen, welch Wundertüte er diese Saison ist. Die 5 Fakten vom Wochenende.

1. Die Unkonstanz als einzige Konstante 

L-W-W-L-L-L-W-L-L-W, das die Bilanz der Bündner in den letzten zehn Spielen. Das Gute daran: Viele andere Teams in der NLA kämpfen mit denselben Problemen. So verliert beispielsweise Lugano die letzte Woche 8:3 und 5:0, um dann am Samstag Fribourg mit 8:1 vom Eis zu fegen. Der Sieg in Genf war am Wochenende wichtiger als die Heimniederlage gegen Lausanne, das als Vierter sieben Punkte vor den Bündnern liegt. Dies zeigt aber auch, dass die Del-Curto-Truppe zurzeit eher den Blick nach hinten zum Strich halten muss. Die Reserve für Davos beträgt weiterhin vier Punkte. Innerhalb von fünf Punkten liegen zurzeit sechs Teams, wovon nach jetzigem Tabellenstand zwei in den Playout-Apfel beissen müssten.  

2. Von der Hölle in den Himmel

Das wichtige Heimspiel von Freitag gegen Lausanne zeigte den bisher schlechtesten Auftritt der Bündner. Nicht aus spielerischer Sicht, da gaben die Bündner Gas und erdrückten die Westschweizer phasenweise. Es machte der Eindruck, als ob der HCD es zu verzweifelt wollte, immer wieder festklemmte und letztlich wie ein Verliererteam vom Eis ging: Die cleveren Gäste nutzten die Impotenz im Davoser Angriff und grobe Schnitzer in der Verteidigung zur Entscheidung, die Davoser verloren die Nerven und kassierten zwei 10-Minuten-Spieldauer-Disziplinarstrafen. Hut ab vor dem HC Davos, dass man sich auf der langen Fahrt nach Genf am Samstag eines Besseren besann. Auch ohne die gesperrten «Leitzentralen» Perttu Lindgren und Andres Ambühl sowie dem aus privaten Gründen fehlenden Beat Forster spielte der HCD diszipliniert und dominant und liess dem Strichgegner aus Genf ab dem Mitteldrittel keine Chance. Als bester Skorer zeichnete sich Tuomo Ruutu aus, der ein Tor und zwei Assists zum 7:1-Sieg beisteuerte. 

3. Die Fans

Der HC Davos hat Fans in der ganzen Schweiz, das ist bekannt. Dass diese keine Schönwetter-Fans sind, auch. Das haben die Gelb-Blauen am Wochenende wieder einmal eindrücklich bewiesen. Nach dem Frust vom Freitag packten die HCD-Anhänger Sack und Pack und reisten mit dem Team nach Genf mit. Nicht weniger als 500 (!) Fans unterstützen den HCD in der ausverkauften Vernets-Halle (6517 Zuschauer) und stärkten den Bündnern sichtlich den Rücken. Chapeau!

 

4. Die Wieser Brothers

Zwei Monate musste Davos auf Aggressivleader Dino Wieser verzichten, seit zwei Wochen ist der Kübliser wieder zurück. In den letzten fünf Spielen skorte er jedes Mal (3 Tore/3 Assists) und verlieh auch seinem Bruder Marc offenbar neuen Schub. Dank dessen drei Toren in den letzten drei Spielen (insgesamt 13 Saisontore) hat Marc Wieser in der internen Torschützenliste den bisherigen Leader Perttu Lindgren (12) überholt. Zur Statistik gehts hier.

Davos, 02.12.2016, Eishockey NLA, HC Davos - Lausanne HC. Der Davoser Marc Wieser. (Jakob Menolfi/EQ Images).
Marc Wieser. (Jakob Menolfi/EQ Images).

5. Goalie Watch

Joren van Pottelberghe sah am Wochenende in Genf besser aus als Gilles Senn am Freitag zuhause gegen Lausanne. Was sicher auch mit dem jeweiligen Auftreten der Vorderleute zu tun hatte. JvP überzeugte mit einer Fangquote von 95%, Senn musste sich mit 89,29% zufrieden geben. Über die ganze Saison liegen die beiden verblüffend nah und haben sich insgesamt gesteigert: Senn hat bei der Fangquote hauchdünn die Nase vorn: 90,38 % zu 90,37 %. Zur Goalie-Statistik gehts hier.

Am nächsten Wochenende empfängt der HC Davos am Freitag das krisengeschüttelte Lugano zu einem weiteren Vierpunkte-Spiel und reist am Sonntag zum Leader ZSC Lions.

 

(Bild: Jakob Menolfi/EQ Images)

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Reto Hartmann

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