Davoser Impotenz – die 5 Fakten vom HCD-Weekend

Davoser Impotenz – die 5 Fakten vom HCD-Weekend

Reto Hartmann
12.12.2016

Die offensive Impotenz des HC Davos verlangt langsam nach Viagra: In 120 Minuten Eishockey vom Wochenende gab es zuhause gegen Lugano und auswärts beim ZSC ein einziges erzieltes Törchen, zwei Niederlagen und der Fall unter den Strich. Die 5 Fakten vom HCD-Wochenende.

1. Offensive Sorgenfalten

0:1 gegen Strichgegner Lugano, 1:3 in Zürich – der HC Davos hat in 7 der letzten 9 Spiele höchstens zwei Tore erzielt. Der einstige offensive Davoser Schillerfalter ist erschreckend flügellahm geworden. Bezeichnend, dass der HCD alle diese 7 Spiele verloren hat und die 2 anderen gewann (5:3 gegen Fribourg, 1:7 in Genf). Randnotiz: Captain Andres Ambühl traf genau in diesen neun Spielen nicht mehr (am Samstag musste er wegen einer Sperre passen). Als einziger Torschütze konnte sich am Wochenende Dario Simion feiern lassen. Sein achter Saisontreffer, was ihn zur Nummer 3 in der internen Skorerliste macht (hinter Marc Wieser und Perttu Lindgren/13, bzw 12 Tore).

Zur Skorerliste geht’s hier.

2. Ungemütliche Tabellensituation

Schon am Freitagabend ist der HCD nach der schmerzhaften 0:1-Niederlage vor 5657 Zuschauern gegen Lugano unter den Strich gerutscht und liegt nun punktgleich mit Kloten und Genf-Servette, die ein Spiel weniger als Davos ausgetragen haben, auf Rang 9. Niemand spricht es gerne aus, aber der HC Davos muss diese Saison um die Playoff-Teilnahme bangen. Auf der offiziellen HCD-Seite steht dazu: «Nach 20 Playoff-Teilnahmen in Serie droht in der bald 21-jährigen Ära von Del Curto erstmals der Kampf gegen die Relegation. Besorgniserregend ist der Zustand des HCD zwar nicht, aber er kommt partout nicht nachhaltig auf Touren. Defensiv genügt er durchaus, aber im Angriff funktioniert zu viel nicht richtig.» 

Zur Tabelle geht’s hier.

3. 19 Spiele bis Schluss

31 Spiele hat der HCD diese Saison gespielt und dabei nur 11 Mal nach regulärer Spielzeit gewonnen. Und hat in dieser Zeit insgesamt ein Tor mehr einkassiert als geschossen. Wahrlich Werte, die man sich von der Del-Curto-Truppe so nicht gewohnt ist. Im letzten Saisondrittel warten einige wichtige Serien auf den HCD: Zuerst vor Weihnachten (siehe 5.), dann direkt nach dem Spengler Cup mit drei Spielen gegen die direkten Konkurrenten aus dem Tessin und schliesslich am Ende der Regular Season mit sechs der letzten sieben Spiele gegen (zum jetzigen Zeitpunkt) direkte Strichkonkurrenten. Wie sich wohl der Spengler Cup in der Altjahreswoche auf die weitere Saisonplanung von AdC auswirkt?

Zum Spielplan geht’s hier.

4. Goalie Watch: Gilles Senn als Starter

Gilles Senn kam am Wochenende zweimal zum Zug, Jeron van Pottelberghe musste auf der Bank Platz nehmen. Senn bestätigte seine gute Form mit zwei soliden Leistungen und einer Fangquote von 92,5%. An den Gegentreffern trug er wenig Schuld. Immerhin im Tor scheint Coach Arno del Curto eine Lösung für ein – vor der Saison von vielen prognostizierten – Problem gefunden zu haben. Auch über die ganze Saison gesehen hat sich Senn mittlerweile statistisch trotz mehr gespielten Partien leicht von JvP abgesetzt.

5. Davos vor Must-Win-Siegen

Es wird spannend zu beobachten sein, wem der HCD-Coach in den nächsten beiden Spielen im Kasten vertraut: In den beiden letzten Spielen vor Weihnachten empfängt Davos am Donnerstag, dem 22. Dezember, den EHC Biel in der Vaillant Arena und reist tags darauf zu den SCL Tigers. Nächste Woche ist erstmal Nati-Pause: Die Schweizer Auswahl tritt am 4-Nationen-Turnier in Biel gegen Frankreich, Weissrussland und die Slowakei an. Eigentlich schade, wir hatten uns um diese Zeit doch grad an die Arosa Challenge gewöhnt…

 

(Bild: Gilles Senn im HCD-Tor sieht den Puck in den Maschen – EQ Images/Melanie Duchene)

author

Reto Hartmann

Blogger
Der eingefleischteste Sportfan im Kanton. Schreibt, was er will und sagt, was er denkt.