Millimeter-Entscheidungen am Heidiland Cup

Millimeter-Entscheidungen am Heidiland Cup

GRHeute
30.05.2017

Mit 200 Kunstturnern aus der gesamten Schweiz konnte der Heidilandcup in Maienfeld einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Gestartet wurde in sechs Leistungsklassen (Kids-gym, Future-Stars, Einführungsprogramm und  Programm 1 bis 3). Neben den Einzelsiegern der Kategorien wurde auch der jeweilige Bündner Meister ausgeturnt. 

Im Kids-gym gewann Jamilla Oyucho vor Nina Sonderegger und Daniel Studer. Bündner Meister bei den Future-Stars (Neuturner) wurde der Schierser Myro Widmaier vor Elia Zanetti und Yanick von Rotz. Bestaunenswert ist vor allem hier schon, wie exakt und ästhetisch die Turner ihren Vorbildern nacheifern.

Im Einführungsprogramm stellte sich ein Teilnehmerfeld mit über 80 Kunstturnern den Kampfrichtern. Nach den zwei Podestplätze der letzten beiden ausserkantonalen Kunstturntagen durch Enyo Widmaier (Schiers) und Maurin Gloor (Igis) hoffte der Trainer der talentierten Bündner Kunstturner, Pavel Krejcoves, insgeheim auf eine Medaille im Mannschaftskampf. Diese wurde knapp, mit 0,15 Punkten, zu Gunsten des Luzerner Kunstturnzentrums verpasst. «Ja, so ist Turnsport, hier sind Millimeter entscheidend. Ein Schritt oder Hüpfer bei der Landung und schon sind durch die Kampfrichter bis zu drei Zehntel abzuziehen. Trotzdem bin ich voll zufrieden mit den Jungs und freue mich, nun mit ihnen weiter trainieren zu dürfen», sagte er. Krejcoves verlängerte seinen Vertrag letzte Woche mit dem Bündner Kunstturnzentrum. 

Cup Haltet

Sieger im EP-Mannschaftskampf wurde Thurgau vor dem TZ Fürstenland und Luzern. Trotzdem ist man mit den zwei Top Ten-Platzierungen der beiden Bündner-Turner vollauf zufrieden. Enyo Widmaier wurde 6. und sein Trainingskollege Maurin Gloor 7. Komplettiert wurde das sehr gute Ergebnis von Gion Bruhin als 16. Vito Hartmann (beide Maienfeld) 18. , Massimiliano Curcio 53., Livio Waldburger 58. und 66. Sami Ibrahim. Bündner Meister 2017 in dieser Kategorie wurde damit Enyo Widmaier. 

Das Starterfeld im Programm 1 war noch ein bisschen stärker besetzt als das der EP-Turner. Eine Woche vor den Schweizer Meisterschaften in Chiasso nutzten alle Verbände der Schweiz die Möglichkeit, ihre Mannschaften vorzustellen. Ausserdem galt dieser Wettkampf als einer von dreien für die diesjährige Kaderqualifikation in dieser Altersklasse. 24 Kaderplätze stehen zur Verfügung, um die sich 86 Kunstturner bewerben. Nico Alder (TV Mels) erwischte seinen bisher besten Wettkampf vor heimischem Publikum und wurde am Ende starker 9. und damit auch Bündner Meister. Besonders am Barren, Reck und Ringe beeindruckte Alder die Kampfrichter mit sauberen und technisch guten Elementen. 

«Momentan verlieren unsere Turner noch zu viel Punkte am Pilz/ Seitpferd. Nico turnt an fünf Geräten gleich stark wie der Sieger Linus Eisenring, da können wir mithalten, nur eben am Pferd verlieren wir zwei Punkte. Hier müssen wir noch viel Zeit investieren, um an diese Qualität heran zu turnen», so Cheftrainer Jens Pahl. 

Cup Schaffhausen

Auch Piero Müller (TV Jenins) 21. und Nino Galbier (TV Jenaz) als 29. kämpfen noch um die zu vergebenen Kaderplätze. Auch diese drei hinterliessen einen starken Mannschaftsauftritt und wurden hinter dem RLZ Zürich, dem TZ Fürstenland und dem TZ Schaffhausen Vierte in der Mannschaft. Diese drei Turner plus  Kilian Schmitt im Programm 4, Janic Meier im Programm 5 und Nicola Baracchi im Programm 2 werden die Bündner Farben bei den Schweizer Meisterschaften vertreten. 

Baracchi turnte wieder einen sehr stabilen Wettkampf, kommt aber wegen seiner tieferen Ausgangswerte an den Geräten in der Rangliste nicht über Platz 13 hinaus. Aber er wurde Bündner Meister in dieser Kategorie.

Damit geht für die Bündner Kunstturner und deren Fans wieder eine äusserst spannende und interessante Turnsaison zu Ende, deren Höhepunkt die Schweizer Meisterschaften am kommenden Wochenende in Chiasso sein werden. Und vielleicht krönt ja das Turnzentrum in Maienfeld ihre bisherige Entwicklung mit einer Schweizer Meisterschaftsmedaille. 

Die Ranglisten gibts hier.

 

(Text: Sarah Galbier/Bilder: zVg.)

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