Je urbaner, desto häufiger Sozialhilfe

Je urbaner, desto häufiger Sozialhilfe

GRHeute
19.06.2017

2015 bezogen im Kanton Graubünden 2511 Personen in 1574 Fällen Sozialhilfe. Die Sozialhilfequote steigt leicht von 1,2 Prozent im Vorjahr auf 1,3 Prozent. Damit liegt sie immer noch deutlich unter der gesamtschweizerischen Quote (2014: 3,2%). Nach wie vor gehört Graubünden zu den Kantonen mit den tiefsten Sozialhilfequoten. Das zeigen die Resultate der schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Jahr 2015 benötigen im Kanton Graubünden 1,3 Prozent der Bevölkerung Sozialhilfe. Diese Quote ist um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Pro Fall werden durchschnittlich 1,6 Personen mit Sozialhilfe unterstützt. Die Sozialhilfequote variiert zwischen den einzelnen Bezirken. Wie in den Vorjahren weist der Bezirk Maloja die tiefste Quote (0,3%) aus, während im Bezirk Plessur mit der Stadt Chur die höchste Quote zu beobachten ist (2,7%). Diese Höchstquote im Kanton Graubünden befindet sich jedoch immer noch unter dem schweizerischen Durchschnitt von 3,2 Prozent (2015).

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Grafik: Sozialhilfequote nach Bezirken, Kanton Graubünden, 2015/Quelle BFS – Sozialhilfestatistik 2015

Mehr ältere Personen in der Sozialhilfe

Der Anteil der 46- bis 55-Jährigen Sozialhilfebezüger/innen hat im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte zugenommen und liegt bei 16,4 Prozent. Die 56- bis 64-Jährigen bilden einen Anteil von 10,9 Prozent, was einer Zunahme von 0,9 Prozentpunkten entspricht. Nach wie vor die grösste Altersgruppe in der Sozialhilfe sind die 0-17-Jährigen mit einem Anteil von 29,2 Prozent. Bei der zweitgrössten Altersgruppe handelt es sich um die 26- bis 35-Jährigen, mit einem Anteil von 17,9 Prozent.

Mehr Ein-Personen-Fälle und Alleinerziehende

Die Ein-Personen-Fälle bilden mit einem Anteil von 65,5 Prozent unverändert die grösste Gruppe an Sozialhilfebezüger/innen im Kanton Graubünden. Unter Ein-Personen-Fällen werden sowohl Alleinlebende als auch Fälle von Nicht-Alleinlebenden zusammengefasst. Letzteres sind Personen, die einen eigenen Sozialhilfefall bilden, aber mit einer oder mehreren Personen zusammenleben, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft oder junge Erwachsene, die noch bei den Eltern leben. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil dieser Ein-Personen-Fälle um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Der Anteil der Alleinerziehenden hat ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte zugenommen und liegt bei 21,2 Prozent. Die restlichen Anteile der Sozialhilfebezüger/innen machen Paare mit Kindern (8,6%) und Paare ohne Kinder (4,5%) aus.

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Grafik: Sozialhilfefälle nach Fallstruktur, Kanton Graubünden, 2005-2015/Quelle BFS – Sozialhilfestatistik 2015

Leichter Rückgang bei den Alimentenbevorschussungen

Im Kanton Graubünden wurden im Jahr 2015 für 775 Personen in 359 Fällen Alimente bevorschusst. Die Quote der Bezüger/innen von Alimentenbevorschussungen (Anteil Beziehende an der Bevölkerung) sinkt leicht von 0,43 Prozent (2014) auf 0,40 Prozent (2015). Damit liegt diese Quote so tief wie noch nie. Die Quote der Bezüger/innen von Alimentenbevorschussungen liegt im Kanton Graubünden ebenfalls deutlich unter der gesamtschweizerischen Quote von 0,66 Prozent (2014).

 

(Quelle: Sozialhilfe Kanton Graubünden, Symbolbild: Pixabay)

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