Vierte Domleschger Burgentage mit vielfältigem Programm

Vierte Domleschger Burgentage mit vielfältigem Programm

GRHeute
12.07.2017

Die vierten Domleschger Burgentage bieten als grösster Mittelalter-Anlass in Graubünden auch in diesem Sommer ein qualitativ hochstehendes und ihrer Art einzigartiges Erlebnisangebot für Einheimische und Gäste. Vom Burgenkunde-Crash-Kurs über Schloss-Wanderungen, vom Familienangebot  «Leben auf einer richtigen Burg» bis zum nationalen Burgensymposium eröffnet sich den grossen und kleinen Burgenfans ein vielfältiges und spannendes Themenspektrum.

Das Domleschg ist das Burgental der Schweiz: Schloss reiht sich an Burg und Burg an Ruine. Auf einer Tallänge von acht Kilometern begegnen uns hier nicht weniger als 14 mittelalterliche Wehrbauten. Die ältesten Burgen Juvalt und AltSüns stammen aus dem Jahr 1216. All diese historischen Bauwerke und ihre Geschichte stehen im Mittelpunkt der vierten Domleschger Burgentage 2017. Diese wurden 2014 auf Initiative des einheimischen Burgenkenners Felix Nöthiger lanciert und mit Unterstützung der Trägerorganisation Burgenverein Domleschg und Pro Castellis erfolgreich durchgeführt. Die Domleschger Burgentage bereichern seither das touristische Sommerprogramm im Kanton Graubünden massgeblich.

Leben auf einer richtigen Burg – ein einmaliges Erlebnis für die ganze Familie
Dank einer breitgefächerten Angebotspalette bieten die Domleschger Burgentage grossen und kleinen Burgenfans das passende Erlebnis. Wer gleich mit der ganzen Familie ins Burgleben eintauchen mächte, kann dies bis Ende Juli für jeweils einen Tag und eine Nacht auf der Burg Ehrenfels in Sils i. D. tun. Da schlüpfen die Kinder in mittelalterliche Kostüme, backen Brot im Holzofen, haben Unterricht beim Fechtmeister, schmieden Eisen an der Blasbalg-Esse, verarbeiten Rohwolle zu Filz und abuen mit Unterstützung der Erwachsenen nach den Plänen von Leonardo da Vinci eine hölzerne Wurfmaschine. Sie basteln mittelalterliche Brettspiele, lernen mit Flint, Feuerstahl und Zunder Feuer zu schlagen, üben den Umgang mit der Halbarte und schlafen zum ersten Mal auf einer richtigen Burg. Acht erfahrenen Museumspädagogen begleiten die Familien durch ihren Ausflug ins Mittelalter. Und wenn spätabends die Kinder schlafen, gibt es für die Erwachsenen ein nächtliches Sonderprogramm: Der Scharfrichter von Chur macht seine Aufwartung und verrät, was sich hinter seinem unheimlichen Gewerbe versteckt.

Wandern von Schloss zu Schloss und Burgenkunde als Crash-Kurs
Bei der geführten Tageswanderung «Von Schloss zu Schloss» öffnen sich den Besucherinnen und Besuchern Schlosstüren, welche der Öffentlichkeit normalerweise verschlossen bleiben. Die Wandernden erfahren in einem kurzen Einführungsreferat und unterwegs viel Spannendes und Wissenswertes über die Burgen und ihre steinerne Sprache und lernen dabei, wie man diese lesen kann. Die Mittagsverpflegung mit einheimischen Spezialitäten, serviert auf dem rustikalen «Juvalter Brettli» und dazu Domleschger Wein und eiskalter Schamser Holunderblütensirup, gehört ebenfalls zum Programm.

Wer es kurz und knackig liebt, liegt mit dem Crash-Kurs in Burgenkunde genau richtig. Burgenfachmann Felix Nöthiger führt im Juli bis anfangs August, jeweils am Mittwochabend, Anfänger und Fortgeschrittene im Schnelldurchgang in die Geheimnisse der Burgenkunde ein. Und auch alle, welche die musikalische Seite des Mittelalters erleben möchten, kommen bei den Domleschger Burgentagen auf ihre Kosten: Am 5. August werden im kerzenerhellten gotischen Kirchenraum der Kirche von Tomils, musikalische Ohrwürmer aus dem Mittelalter und der Renaissance zu geniessen sein.

Schweizer Burgensymposium und Baufachkurse für Spezialisten
Bereits zum dritten Mal wird im Rahmen der Domleschger Burgentage 2017 auch das Schweizer Burgensymposium durchgeführt. Der Fokus richtet sich in diesem Jahr auf die Region Chur und das Churer Rheintal. Auf engstem Raum drängen sich hier Schlösser und Burgruinen. Darunter sind gleich drei Anlagen der seltenen Höhlenburgen zu finden. Das Symposium zeigt die ganze Breite mittelalterlicher Wehrbauten zwischen den Mündungen von Plessur und Landquart in den jungen Rhein: Das Schloss des Bischofs, das Carré Savoyard des Schlosses Marschlins, dem mächtigen Palas Neuburg und den nun gesicherten «schiefen Turm» von Freidau. Vier Referenten aus den Bereichen der Kunstgeschichte, der Denkmalpflege, der musealen Konservation und der Burgenerhaltung führen mit Kurzreferaten ins Thema ein, darauf folgen die Führungen im Bereich des Hofes, der einstigen Burg des Landesherrn und Bischofs.

Der Abschluss der vierten Domleschger Burgentage richtet sich an ein Fachpublikum von Denkmalpflegern und Archäologen. Der einwöchige Kurs «Sichern von Burgruinen» besteht aus theoretischen Teilen zu allgemeinen Fragen rund um Ruinensicherungen und aus praktischen Übungen. Dabei können die Teilnehmer erfahrenen Burgenspezialisten bei den verschiedenen Arbeitsgattungen zusehen und handwerklichen Techniken diskutieren, um dann – unter Anleitung und den gelernten Regeln entsprechend – selbst historisches Schichtmauerwerk ergänzen.

 

Das Programm

Crash-Kurs Burgenkunde

Datum: 5. Juli bis 2. August, jeden Mittwochabend um 18:00 Uhr

Ort: Obertagstein Thusis, Campell Sils, Canova Paspels, Porta Raethica und Oberjuvalt Rothenbrunnen

 

Kulturwanderung «Von Schloss zu Schloss»

Datum: 17./19./21. Juli, jeweils um 8:30 Uhr

Ort: ab Bahnhof Thusis, Wanderung durchs Domleschg

 

Familienerlebnis «Leben auf einer richtigen Burg»

Datum: 28./29./30. Juli jeweils 17:00 Uhr bis 14:00 Uhr am darauffolgenden Tag

Ort: Burg Ehrenfels Sils

 

Konzert mit kunsthistorischer Einführung «Musik in alten Mauern»

Datum: 5. August 20:00 Uhr

Ort: Kirche Tomils

 

Fachtagung «3. Schweizer Burgensymposium»

Datum: 12. August 9:00 Uhr

Ort: Chur, Churer Rheintal

 

Fachkurs «Sichern von Burgruinen»

Datum: 14. Bis 18. August

Ort: Burg Haselstein Zillis

 

(Bild: zVg.)

 

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