Augmented reality, virtueller Butler & Co: Digitalisierung in der Hotellerie als Chance

Augmented reality, virtueller Butler & Co: Digitalisierung in der Hotellerie als Chance

Die Digitalisierung ist der Modebegriff der Stunde. Er ist in aller Munde und für viele dennoch ein vager Terminus. Kein Wunder, fördert der Begriff oftmals Ängste und Vorbehalte an den Tag. Wir wollen hier einmal konkret werden und zeigen ein paar spannende, digitale Entwicklungen aus der Hotellerie auf:

Die Startwood Hotels haben den Smartphone-Zimmerschlüssel entwickelt. Um das gebuchte Hotelzimmer zu öffnen, braucht es keine Keycard und keinen Schlüssel mehr, sondern nur noch das eigene Smartphone, auf dem sich die gültige Reservation befindet. Einmal scannen und – Sesam öffne Dich!

Das innovative Züricher Start-up Le Bijou aus Zürich bietet über 40 Luxuswohnungen, verstreut in Zürich und anderen Schweizer Städten, für Hotelgäste an. Das Spezielle: anstelle von Angestellten ist hier «James», der virtuelle Butler, im Einsatz. Mittels augmented reality wird dem Gast fast jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Auf blosses Geheiss hin dimmt James das Licht, stellt Musik an oder empfiehlt – je nach den kulinarischen Gelüsten des Gastes – ein Restaurant. Dort reserviert er auch gleich den Tisch. «Yes, sir, consider it done!» – James führt sogar einen Dialog, wenn auch derzeit nur in Englisch.

Das Ruby Hotel in Wien hat nicht nur Hoteliers im Team, sondern auch Software-Ingenieure. Und das zeigt sich vor und hinter den Kulissen: es wird alles getan, damit der Gast jederzeit «connected» ist. Das Mittel zum Zweck ist ein Tablet in jedem Zimmer als digitales Outlet: von der Online-Tageszeitung bis zum digitalen Concierge-Service kann alles darüber abgewickelt werden. Und was der Gast nicht sieht: hinter der Kulisse ist das Haus Dank digitalen Hilfsmitteln sehr schlank aufgestellt. «Wir organisieren uns ganz anders als konventionelle Hotels», sagen die Betreiber von sich.

Zürich Tourismus hat eine digitale Grossoffensive angestossen und will die erste digitale Destination der Welt werden. Dazu werden aktuell 10’000 Hotelzimmer in der Stadt mit dem «Digitalen Concierge» ausgestattet. Jeder Gast erhält während seinem Aufenthalt ein eigenes Tablet, seinen persönlichen, digitalen Concierge sozusagen. Dieser informiert, hilft bei allem, was Reisende so brauchen und ist tagesaktuelle Informationsquelle und Reiseführer in einem.

Und auch in Graubünden tut sich einiges. So entwickelt die St. Moritzer Agentur Spot Werbung den Chatbot Jovìn. Dieser soll mittels künstlicher Intelligenz schnell vorgefertigte aber auch personalisierte Antworten auf die Bedürfnisse des Anfragenden finden – dies bis hin zur Buchung eines kompletten Angebotes. Der Chatbot befindet sich noch in Entwicklung und wird auf die Wintersaison 2017/18 erwartet. Man darf gespannt sein!

Niemand von uns wird in Zukunft auf warmherzige Gastgeber aus Fleisch und Blut verzichten müssen. Denn diese neuen, digitalen Ansätze bieten die riesige Chance, dass sich Hoteliers wieder um ihre Gäste kümmern können, anstatt ihre wertvolle Zeit für Dinge zu verschwenden, die dem Gast keinen Mehrwert bieten.

 

">Die Tourismus-total-Expertenrunde von GRHeute berichtet und kommentiert einmal wöchentlich über aktuelle Tourismusthemen für Graubünden. Heute für Sie unverblümt und direkt von der Front: Brigitte Küng, Leiterin KMU-Zentrum Graubünden.

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(Bild: GRHeute)

Leiterin Niederlassung Graubünden Hanser Consulting AG