Kaum ist die Auslosung der Fussball-WM über die Bühne gegangen, gehen die Spekulationen los. Auch bei den Wettbüros werden erste Wetten angeboten. Daraus lassen sich erste Trends ablesen. Nimmt man die Quoten der 6 grössten Anbieter, lassen sich erste Aussagen über die Aussichten der einzelnen Mannschaften machen. Für die nachstehende Auswertung wurden von den sechs Anbietern jeweils die schlechteste und die beste Quote  gestrichen und die vier mittleren Quoten berücksichtigt. Sodann wurde noch der Unterschied in der Quote zwischen dem Zweit- und Drittplatzierten berechnet.

Die Ergebnisse sind für die Schweiz wenig verheissungsvoll: Nur in den Gruppen Deutschland und  Schweiz gibt es zwischen dem Zweit- und Drittplatzierten einen Unterschied von weniger als 100 Quotenpunkten! In all den andern Gruppen zeichnet sich heute schon ab, welche zwei Mannschaften gute Chancen haben, weiterzukommen.

Addiert man die Quoten der einzelnen Gruppen, so sieht man, welches die schwierigste Gruppe ist. Es ist dies eindeutig die Gruppe Deutschland. Das ist neu, erstmals seit langer Zeit wurde Deutschland nicht vom Losglück begünstigt. Für die Schweiz besteht aber kein Grund zum Jubeln: zusammen mit der Argentiniengruppe nimmt ihre Gruppe den zweiten Platz ein.

Übrigens: Will man mit Wetten im Zusammenhang mit der Fussball-WM Millionär werden, so muss man im Moment für eine Wette auf Deutschland oder Brasilien 160 000 , für eine Wette auf die Schweiz rund 14000 und auf Panama oder Saudiarabien nur 1000 Franken einsetzen. Ein Wettbüro bietet Saudiarabien schon für 300 Franken an! Das einzige Problem beim Wetten: Die Mannschaft auf die man setzt, muss auch gewinnen, sonst ist das Geld weg. Deshalb empfehle ich, die Finger davon zu lassen. 

Unabhängig von diesen Spielereien wird es eine interessante WM geben. Sie wird auch ermöglichen, Russland in seinen riesigen Dimensionen besser kennen und verstehen zu lernen. Und es wird, wenn der Optimismus der Verantwortlichen für das Schweizer Team aufs Feld gebracht werden kann, bestimmt auch sportlich eine emotionale WM werden.

 

(Bild: Twitter)

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Christoffel Brändli

Kolumnist Wirtschaft/Politik
Ehemaliger Regierungs- und Ständerat. Passionierter Golf-Spieler.