Olympische Spiele 2018: Welche Bündner Ski-Cracks sind dabei? 

Olympische Spiele 2018: Welche Bündner Ski-Cracks sind dabei? 

GRHeute
10.01.2018

[tps_header][/tps_header]In einem knappen Monat finden im südkoreanischen Pyeongchang die olympischen Winterspiele 2018 statt. Auch aus Graubünden werden eine Athletin und mehrere Athleten in den alpinen Ski-Wettbewerben dabei sein. Zwei Bündner gehören zu den Medaillen-Kandidaten. Eine Übersicht.

11 Schweizer Männer und 8 Frauen haben bislang die Olympia-Selektionskriterien erfüllt. Um an die Olympischen Spiele 2018 reisen zu können, ist in der Abfahrt, im Super G, Riesenslalom und Slalom in der aktuellen Weltcupsaison mindestens ein Platz in den Top 7 oder zweimal in den Top 15 gefordert (Kombination 2x Top 10). Falls mehr als vier Athleten die Kriterien erfüllen, treffen die Trainer von Swiss Ski die Auswahl aufgrund der Resultate im Weltcup, der Formkurve, dem Potential und dem Gesundheitszustand.

 

Hier gehts zu den Selektionen in der Abfahrt.

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Abfahrt 

In der Abfahrt wird Graubünden in Pyeongchang durch Mauro Caviezel (Bild) vertreten. Schweizweit haben ausserdem Beat Feuz, Gilles Roulin und Patrick Küng die Kriterien erfüllt. Drei Bündner machen sich in den verbleibenden Rennen in Wengen (13.1), Kitzbühel (20.1), Garmisch (27.1) trotzdem noch Hoffnungen, allen voran Carlo Janka, der am Wochenende am Lauberhorn voraussichtlich sein Comeback gibt. Weitere Kandidaten sind Gian Luca Barandun und Sandro Viletta, der auch sein Comeback plant.

Bei den Frauen haben bisher erst Michelle Gisin und Lara Gut die Schweizer Qualifikationskriterien in der Abfahrt erfüllt. Aus Bündner Sicht liegen alle Hoffnungen auf Jasmine Flury, die dazu allerdings in den Abfahrt von Bad Kleinkirchheim (13.1), Cortina d’Ampezzo (19. & 20.1.) und Garmisch (3. & 4.2.) noch zulegen muss. 

GRHeute-Prognose: Mauro Caviezel bei den Männern und Jasmine Flury bei den Frauen sind die Bündner Abfahrtsteilnehmenden in Südkorea. Mehr als ein Top-10-Platz ist aber bei beiden nicht wahrscheinlich.

 

Hier gehts zu den Selektionen im Super-G.

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Super-G

Mit dem Super-G-Sieg in St. Moritz ist Jasmine Flury (Bild) auf jeden Fall gesetzt, auch wenn mit Lara Gut, Corinne Suter, Michelle Gisin und Joana Hählen bereits vier weitere Schweizerinnen die Selektion erfüllt haben. Da die Davoserin aber auch noch einen 7. Rang in dieser Saison im Super-G vorweisen kann, müsste es in den verbleibenden Super-Gs in Bad Kleinkirchheim (14.1.) und Cortina d’Ampezzo (21.1.) mit dem Teufel zugehen, dass die Davoserin in Pyeongchang nicht starten dürfte. 

Bei den Männern hat der Samnauner Thomas Tumler die Selektionsrichtlinien dank einem 12. und einem 13. Platz überraschend geschafft. Da neben dem 28-Jährigen nur Beat Feuz bisher die nötigen Resultate hat, dürfte Tumler das Ticket vor dem letzten Super-G in Kitzbühel (19.1.) auf sicher haben. 
Weitere Kandidaten sind aus Bündner Sicht Gian Luca Barandun, Stephan Rogentin, Mauro Caviezel, Carlo Janka und Sandro Viletta. Für alle diese Athleten gilt am 19. Januar nur «All-In».

GRHeute-Prognose: Jasmine Flury hat nicht nur einen Fixplatz auf sicher, sie hat auch reelle Chancen auf eine Medaille. Thomas Tumlers Olympia-Teilnahme ist sicher ein persönliches Karriere-Highlight, zu viel darf man vom Samnauner in Südkorea aber nicht erwarten. Von den «Wackelkandidaten» schafft Mauro Caviezel die Selektion und holt im Pyeongchang-Super-G als Sechster ein olympisches Diplom.

 

Hier gehts zu den Selektionen im Riesenslalom.

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Riesenslalom

Der Lenzerheidner Gino Caviezel (Bild) hat sich bereits fix neben Justin Murisier und Loïc Meillard qualifiziert, daran wird auch das letzte Rennen in Garmisch (28.1.) nichts mehr ändern. Bei den Frauen ist keine Bündner Riesenslalom-Fahrerin an den Olympischen Spielen 2018 am Start, die Selektion aus Schweizer Sicht geschafft haben vor den letzten Rennen in Kronplatz (23.1.) und auf der Lenzerheide (27.1.) die Athletinnen Wendy Holdener, Mélanie Meillard und Lara Gut.

GRHeute-Prognose: Gino Caviezel braucht Glück mit den Bedingungen, um vorne mitmischen zu können. Ein Top-10-Rang ist für den amtierenden Schweizer Riesenslalom-Meister wahrscheinlich das Höchste der Gefühle.

 

Hier gehts zu den Selektionen im Slalom.

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Slalom

Kein Faktor sind die Bündnerinnen und Bündner im Slalom, die Schweizer Olympia-Teams stehen bereits praktisch fest: Bei den Herren sind vor den letzten Rennen in Wengen (14.1.), Kitzbühel (21.1.) und Schladming (23.1.) Luca Aerni, Daniel Yule, Loïc Meillard und Ramon Zenhäusern qualifiziert. Bei den Frauen haben Wendy Holdener, Mélanie Meillard, Denise Feierabend und Michelle Gisin die Selektionsrichtlinien erfüllt.

GRHeute-Prognose: Auch ohne Bündner Olympia-Starter liegt im Slalom die eine oder andere Schweizer Medaille drin.

 

Hier gehts zu den Selektionen in der Kombination.

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Kombination

Mauro Caviezel ist als bisher einziger Schweizer qualifiziert. Der Bronzemedaillen-Gewinner der WM 2017 in St. Moritz ist auch in Südkorea eine grosse Hoffnung auf einen Podestplatz – aus Bündner Sicht vielleicht sogar die grösste. Auch Gian Luca Barandun (Bild) kann sich Hoffnungen auf einen Olympia-Start machen, ist er doch der einzige Schweizer, der die Selektion zumindest zur Hälfte geschafft hat. Mit dem 9. Platz in Bormio hat er die Richtlinien zwar noch nicht ganz erfüllt, da aber nur noch am Freitag in Wengen (12.1.) eine Kombination auf dem Programm steht, dürfte Baranduns Qualifikation bei einer ansprechenden Leistung am Freitag feststehen.

Qualifikations-Chancen haben auch die «Comeback-Oldies» Carlo Janka und Super-Kombinations-Olympiasieger Sandro Viletta, die in Wengen auf die Weltcup-Piste zurückkehren wollen. Bei den Frauen wird am 26.1. auf der Lenzerheide erst noch die erste und einzige Kombination ausgetragen. Bündnerinnen gelten nicht unbedingt zu den Kronfavoritinnen auf eine Selektion.

GRHeute-Prognose: Mauro Caviezel fährt in Pyeongchang aufs Podest und holt eine Olympia-Medaille. Titelverteidiger Sandro Viletta und Carlo Janka werden für die Kombinationsrennen mangels Schweizer Alternativen nominiert, können aber keine Stricke zerreissen und fallen beide im Slalom aus.

 

Hier gehts zum Bündner Olympia-Selektions-Fazit.

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Fazit

Mauro Caviezel (Bild) ist die grösste Bündner Medaillenhoffnung in den alpinen Rennen an den Olympischen Spielen, er dürfte in der Abfahrt, im Super-G und in der Kombination – wo er einer der Favoriten ist – starten. Auch Jasmine Flury hat Chancen auf Edelmetall, vor allem im Super-G.

Als Aussenseiter an den Start gehen in Südkorea Thomas Tumler (Super-G), Gino Caviezel (Riesenslalom) und Gian Luca Barandun (Kombination, Qualifikation noch nicht gesichert). Ein olympisches Diplom wäre für jeden Athleten dieses Trios eine Überraschung.

Wundertüten sind noch «unsere» etablierten Olympiasieger Carlo Janka und Sandro Viletta, die dieses Weekend ihr Comeback geben wollen. Die Zeit ist wahrscheinlich zu knapp für beide, um noch ein Faktor für eine Olympia-Teilnahme geschweige denn eine -Medaille zu sein. Allerdings werden sie nochmals alles in die Waagschale werfen, ist 2018 doch möglicherweise ihre letzte Olympia-Chance. Gut möglich, dass sie in Pyeongchang zu einem Einsatz kommen (vor allem Janka). Dies wird aber kaum reichen, um vorne reinzufahren. Aber warten wir erstmal ab, was dieses Weekend in Wengen rausschaut.  

 

(Bilder: Swiss Ski)

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