Irgendwie doch der bestmögliche Gegner für den HCD

Irgendwie doch der bestmögliche Gegner für den HCD

Reto Hartmann
05.03.2018

Im letzten Spiel vor den Playoffs unterlagen die Bündner am Montagabend auswärts dem HC Lugano klar mit 0:5 und beendet damit die Regular Season auf Rang 6. Damit treffen die Bündner im Viertelfinal ab Samstag auf den drittplatzierten EHC Biel.

 

 

Die Saison-Derniere in Lugano wurde zu einem veritablen Vorgeschmack auf die Playoffs, bei dem die Fäuste flogen. Zumindest die Tessiner hatten allen «Grund» dazu: Im zweitletzten Regular Season-Spiel am Samstag in Davos hatten sie mit Captain Alessandro Chiesa und den beiden Stürmern Damien Brunner und Dario Bürgler gleich drei Leistungsträger mit «Season-ending-injuries» verloren. Mit mehreren Rangeleien und Provokationen war der Playoff-Duft bereits am Montagabend zu riechen. Auf dem Eis gaben die Tessiner den Ton an: 2:0 nach dem ersten Drittel, 4:0 nach dem zweiten und 5:0 bei der Schlusssirene liessen keine Fragen offen, wer der verdiente Sieger des Abends war. Damit fiel der HCD in der Tabelle auf den sechsten Schlussrang nach der Regular Season zurück.

Gute Saison-Statistik gegen Biel

Nun wartet mit dem EHC Biel das Überraschungsteam der Saison auf den HC Davos. Von den drei möglichen Viertelfinalgegnern vor dem gestrigen Spiel – auch eine Viertelfinal-Affiché gegen Lugano und Zug wäre möglich gewesen – sind die Seeländer auf dem Papier der bestmögliche Gegner für den HCD. Gegen Biel hat die Mannschaft von Arno del Curto diese Saison drei von vier Spielen gewonnen, ganz im Gegensatz zu den Direktbegegnungen gegen Zug und Lugano (je 2 Siege und 4 Niederlagen). Auch vom Namen her ist das «kleine» Biel wohl der machbarste Gegner für Davos.

Starke Bieler Saison

Die Realität dieser Saison spricht aber eine andere Sprache: Biel hat deutlich mehr Tore (150:134) als der HCD geschossen und ebenso deutlich weniger erhalten (124:156). Ganz zu schweigen von den Punkten: Der drittplatzierte EHC Biel hat in der Regular Season stolze 14 Punkte mehr gesammelt als Davos. Angeführt wird das Team des Finnen Antti Törmänen von einem disziplinierten, gut eingespielten Ensemble mit einer starken Achse auf allen Positionen: Zu erwähnen ist sicher das Wiedersehen mit Verteidiger Beat Forster, der den HCD letzte Saison verlassen musste. Im Tor ist der ehemalige NHL-Star Jonas Hiller, ebenfalls ein Ex-Davoser, eine echte Bank für den EHC Biel. Und im Angriff sorgen die ausländischen Stürmer Toni Rajala, Jacob Micflikier und Robbie Earl für die Musik. Biel startet zum ersten Mal seit 1990 mit Heimvorteil in eine Playoff-Serie.

Gruslige Bilanz vor den Playoffs

Für den HCD gilt es erstmal, in die Serie zu finden. Die statistischen Vorzeichen sind nämlich alles andere als gut: In den letzten sieben Spielen – inklusive Cupfinal – hat Davos sechsmal verloren und dabei nur neun (!) Tore erzielt. In den letzten beiden Auswärtsspielen trafen die Bündner überhaupt nicht – zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison. Das grösste Plus für die Bündner liegt in der Playoff-Erfahrung des Teams. So steigt der HC Davos sicher nicht als Favorit in die Viertelfinal-Serie gegen Biel, im Vergleich mit Zug und Lugano ist der EHC Biel für die Bündner aber doch der «bestmögliche» Gegner nach einer durchzogenen Regular Season.

Die erste Playoff-Runde findet am Samstag statt. Alle Partien beginnen in den Playoffs eine halbe Stunde später um 20.15 Uhr. Penaltyschiessen gibt es keine mehr, in Verlängerungen wird – egal, wie lange es dauert – bis zum nächsten Tor gespielt.

 

National League. Playoff-Viertelfinals (best of 7): Bern (1.) – Genève-Servette (8.). Zug (2.) – ZSC Lions (7.). Biel (3.) – Davos (6.). Lugano (4.) – Fribourg-Gottéron (5.). – Spieldaten: 10., 13., 15., 17. und evtl. 20., 22. und 24. März.

 

(Bild: Es kommt zum Wiedersehen mit dem ehemaligen Davoser in Biel, Beat Forster/Screenshot Youtube)

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Reto Hartmann

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