Jetzt oder Nie für den HCD: Diese 10 Dinge müssen heute klappen

Jetzt oder Nie für den HCD: Diese 10 Dinge müssen heute klappen

Reto Hartmann
21.03.2018

Heute Abend findet das wichtigste Saisonspiel des HC Davos statt: Nur mit einem Heimsieg gegen den EHC Biel können die Bündner eine Belle im Viertelfinal erzwingen. Die 10 Dinge, die heute Abend klappen müssen, wollen Arno del Curto & Co. nicht die Koffer packen.

10. Gegenwehr bei Gleichstand

Der EHC Biel war bisher bei numerischem Gleichstand die tonangebende Mannschaft der Serie. Die Seeländer haben in der bisherigen Serie bei numerischem Gleichstand in fünf Spielen 13x getroffen, der HCD nur gerade 5x. Mit derartigen Statistiken ist es schwierig, eine Serie zu überstehen.

9. Dahin gehen, wo’s weh tut

Davos muss zwingend mehr den Abschluss suchen. Bisher hat der EHC Biel in allen Spielen ausser Game 1 mehr Spielanteile gehabt. Besonders bemerkenswert war der Einbruch in Spiel 3 nach der 2:0-Führung und der nicht-existente Sturm in Spiel 5: Davos hatte am Dienstag auch nach dem 0:3-Rückstand massiv weniger Schussversuche als der EHC Biel und im Grunde nie die Aussicht, ins Spiel zurückzukommen. Die Grafik Spielanteile zeigt dies besonders krass: Während Davos hauptsächlich Schussabgaben von der blauen Linie hat (blaue Punkte) und wenige Chancen im Slot (Grafik rechts) generiert, ist Biel omnipräsent auf der „Home-Plate“. Der Grossteil aller Abschlüsse der Seeländer kommt nicht vom Perimeter, sondern direkt im Slot, wenige Meter vor dem Tor von Senn. Der HCD muss mehr Net Front Presence haben, mehr in den Slot und mehr schiessen. Mehr dahin gehen, wo’s wehtut, mehr Rebounds finden.

8. Gilles Senn

Der HCD-Goalie hat sich im internen Goalie-Duell gegen Joren van Pottelberghe durchgesetzt und spielt eine anständige Viertelfinal-Serie. Trotzdem lässt der junge Keeper immer wieder mal haltbare Gegner zu. Es ist Zeit, dass Senn heute über sich hinauswächst und seinen grossen Gegenspieler Jonas Hiller wie in Spiel 1 überflügelt.

7. Stoppt Rajala!

Mit einem Hattrick hat Biel-Topskorer Toni Rajala den HCD am Dienstag im Alleingang erledigt. Der Finne hat in der Serie bereits fünf Tore erzielt. Die Fohlen in der Davoser Verteidigung müssen heute vor allem gegen Rajala zu Hengsten werden.

6. Keine defensive Schnitzer!

Die ganze Saison über war der HCD von Inkonstanz und haarsträubenden Defensiv-Fehlern geplagt – wie erwartet setzt sich diese «Tradition» auch in den Playoffs fort. Im letzten Match war es ausgerechnet der ansonsten überzeugende Söldner Anton Rödin, der die Niederlage mit einem Anfänger-Fehlpass, der zum 0:2 führte, einleitete. «Einfach hinten hinaus spielen», dürfte das Mantra von Arno del Curto heute Abend lauten.

5. Davos braucht die Skorer

Broc Little, Enzo Corvi und Marc Wieser haben bisher in fünf Playoff-Viertelfinals erst einmal getroffen. Die Sniper in den Reihen der Gelb-Blauen sehen im Duell mit Biel-Goalie Jonas Hiller bisher einigermassen alt aus. Fliegen die Pucks heute in die Maschen? Es wäre höchste Zeit.

4. Keine dummen Strafen!

Der HCD hat bisher in der Serie gegen Biel 79 Strafminuten einkassiert, die Seeländer 38. Zum Glück ist der EHC Biel bei 5-5 mindestens so stark wie in Überzahl. Tatsächlich hat der HCD in der Serie bisher – trotz deutlich weniger Gelegenheiten – mehr Powerplay-Tore erzielt als Biel (5:2).

 

3. Laute Fans

Im letzten Heimspiel am Samstagabend bebte die ausverkaufte Vaillant Arena – und der HCD gewann. Beim ersten Heimspiel der Serie verirrten sich vor einer Woche aber nicht einmal 5000 Fans in den Eispalast und boten eine vergleichsweise triste Atmosphäre – und der HCD ging unter. Auch wenn das Stadion auch heute nicht voll sein wird, muss das Publikum im schwierigsten Spiel des Jahres einhängen.

2. Wer will den Sieg mehr?

Letzte Saison schied der HCD im Halbfinal gegen Zug in derselben Situation aus: Mit einem Sieg im Spiel 6 hätten die Bündner eine Belle erzwingen können, schieden aber vor eigenem Publikum mit einer 3:5-Niederlage aus den Playoffs. Diese Geschichte darf sich heute nicht wiederholen. Am Dienstag in Biel musste der HCD unter anderen auf Captain Andres Ambühl und Aggressivleader Dino Wieser verzichten. Die Rückkehr Ambühls ist nach seiner Operation nach einer Schnittverletzung heute Abend eher unwahrscheinlich, dafür dürfte der formstarke Dino Wieser wieder alles geben. Kann ein Rückkehrer den nötigen Impuls auslösen?

1. Was hat Arno noch in petto?

Arno del Curto ist bekannt für seine Kreativität, wenn es darum geht, etwas zu reissen oder anzustossen. Auch das Durcheinanderwirbeln der Linien und der schlagartige Fokus auf Nachwuchsspieler hat einen Effekt gehabt, brachten doch mehrere Youngster frischen Wind ins Davoser Spiel und vertraten die bewährten HCD-Kräfte mehrheitlich gut. Wir sind gespannt, ob AdC noch etwas auspacken kann – oder ob diese Massnahmen letztlich nur «Verzweiflungstaten» waren.

 

 

(Bild: Twitter HC Davos)

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Reto Hartmann

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