Davoser Hotelgeschichten

Davoser Hotelgeschichten

GRHeute
27.03.2018

Vom Preisdruck bis zum Traumjob: Die Kulturzeitschrift «Davoser Revue» widmet ihre neuste Aus-gabe der Davoser Hotellerie.

«Als die Nacht noch billiger war als der Wasserkocher»: So lautet der Titel eines Beitrags in der 64-seitigen Frühlingsausgabe der «Davoser Revue». Vorgestellt werden in dem Beitrag die Hotelpreise im Jahr 1946. Rund zwanzig Franken kostete damals die Übernachtung in einem der teuersten Hotels in Davos, dem Palace Hotel. Gleich viel Geld musste 1946 ausgeben, wer bei den Elektrizitätswerken Davos einen Wasserkocher erstehen wollte. Das Verkaufslokal der Elektrizitätswerke befand sich immerhin in den Arkaden, der Ladengalerie gleich vor dem Palace Hotel.

Wie die Luxushotellerie in Davos heute aussieht, wird in der «Davoser Revue» ebenfalls beleuchtet: In der Reportage «Fünf Sterne, vier Welten» werden Menschen porträtiert, die im Grandhotel Belvédère, im Seehof oder im Intercontinental arbeiten. Verknüpft werden die Porträts eines Hausmeisters, eines Kochs und zweier Direktoren mit den Eigenheiten, Ansprüchen und Preisen der Hotels, wodurch sich ein facettenreiches Bild der Davoser Fünfsterne-Hotellerie ergibt.

Von der Kohle und den Träumen

Persönlich und zugleich kritisch gegenüber der heutigen Hotellerie äussert sich in einem Interview mit der «Davoser Revue» Andreas J. Gredig. Der ehemalige Besitzer und langjährige Direktor des Hotels Flüela spricht von einem ruinösen Preisdruck, der vor allem privat geführten Hotels stark zusetze. Zum gleichen Schluss gelangt gemäss der «Davoser Revue» Erich Schmid, der Besitzer des Hotels Europe: «Hotels und Häuser in Privatbesitz leiden unter dem Preiskampf, den die Hotelketten mit ihren Finanzierungs-Fonds im Hintergrund führen können.» Den eigentlichen Hoteliers ginge es hingegen «an die eigene Kohle».

Dennoch gibt es in Davos Menschen, die im Hotelgewerbe ihren Traum verwirklichen können: Carina Ambühl etwa, die Wirtin im Hotel und Restaurant «Landhuus» in Davos Frauenkirch, oder Susanne und Thomas Schraemli, die in der «Lengmatta» wirten und kochen. Vorgestellt werden diese drei Menschen eben-falls in der Frühlingsausgabe der «Davoser Revue». In Kurzporträts und mittels historischer Fotografien zeichnet die «Davoser Revue» zudem die Geschichte diverser Davoser Hotels nach – und zeigt, wo um 1900 die schmutzige (Hotel-)Wäsche gewaschen wurde oder wo Erich Kästner Whisky trank.

Im Sommer wird sich die seit 1925 erscheinende «Davoser Revue» dem Thema «Landwirtschaft widmen.
Weitere Infos unter: www.davoser-revue.ch

 

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