1 Frage – 7 Antworten: «Was ist gegen die Abwanderung der Jungen zu tun?»

1 Frage – 7 Antworten: «Was ist gegen die Abwanderung der Jungen zu tun?»

GRHeute
18.04.2018

In der grossen GRHeute-Wahlserie beleuchten wir bis zum grossen Tag am 10. Juni die Bündner Regierungsrats-Kandidaten. Wir stellen eine Frage – und erhalten sieben Antworten. Machen Sie sich selbst ein Bild der Kandidaten! 

 

Heute die Frage: «Viele junge Bündner ziehen jedes Jahr ins Unterland – nur wenige kehren zurück. Wie würden Sie dieses Problem angehen?»

 

Walter Schlegel (SVP, neu)

«Für junge Leuteist es wichtig, dass sie ihre schulischen und beruflichen Ausbildungen in den Talschaften und peripheren Regionen absolvieren können. Der Erhalt der Schulen inkl. der Mittel- und Berufsfachschulen und der attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplätze in den Regionen ist dafür zentral. Wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung ist auch die Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) in Chur. Durch gute Bildungseinrichtungen lassen sich Spin-offs ansiedeln, welche als innovative Unternehmen zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung und zur Schaffung attraktiver Arbeitsplätze beitragen. Nebst der Unterstützung in diesen Bereichen müsste mit einer Auswahl an jungen qualifizierten Leuten besprochen werden, unter welchen Voraussetzungen sie wieder in den Kanton Graubüden zurückkehren würden und was sie selber und die Politik dazu beitragen könnten.»

 

Mario Cavigelli (CVP, bisher)

«Die regionale Wirtschaft ist zu stärken. Dies schafft interessante, moderne und neue Arbeitsplätze. Es sind je Region starke regionale Zentren zu bilden, die gesellschaftlich und gewerblich-wirtschaftlich Anziehungspunkte sind und zugleich ausstrahlen auf die umliegenden Dörfer der Region. Die jungen, gut ausgebildeten Leute kommen nur nach Graubünden zurück, wenn wir ihnen bei uns ein modernes Leben mit attraktiven Arbeitsplätzen und attraktiven Lebensbedingungen für die Gründung einer Familie bieten. Dabei sind nicht nur technische Bedürfnisse wie die Erschliessung, Breitbandversorgung u.dgl. massgeblich, sondern namentlich auch die Chancen, dass bei einem jungen Ehepaar beide Partner an eine solche Zukunft bei uns glauben. Konkret: es ist auch an die Bedürfnisse der jungen Frauen zu denken, die sich im Vergleich zu früher deutlich verändert haben.»

 

Jon Domenic Parolini (BDP, bisher)

«Wir müssen unsere Bildungsangebote stärker auf die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft ausrichten. Dann investieren ansässige Unternehmen und neue, ansiedlungswillige Unternehmen vermehrt im Kanton und die Jungen finden eher eine attraktive Arbeitsstelle in unserem schönen Kanton. Zudem brauchen wir ein attraktives Umfeld für Jungunternehmen, damit innovative und unternehmerische Köpfe im Kanton bleiben. »

 

 

Christian Rathgeb (FDP, bisher)

«Es gibt viele gute Beispiele von jungen Bündnerinnen und Bündner, die nicht abwandern und ihre Zukunft in unseren Talschaften in die Hand nehmen. An diesen sollten wir uns orientieren und nicht an jenen, die Graubünden den Rücken kehren. Die Jungen sind zu unterstützen, dass sie ihre Visionen und Ziele umsetzen können. Es braucht ein gutes dezentral organisiertes Bildungs-, Verkehrs- und Gesundheitsversorgungssystem. Wirtschaft, Natur und Kultur beinhalten viel Potential, das genutzt werden kann. Schaffen wir an unserm Klima in den Gemeinden und Regionen, dass es als innovationsfreundlichstes der Schweiz gilt.» 

 

Marcus Caduff (CVP, neu)

«Viele junge müssen den Kanton für die Ausbildung oder das Studium verlassen. Einmal im Unterland bleiben viele dort. Entsprechend muss dafür gesorgt werden, dass möglichst viele Ausbildung- und Studiumsmöglichkeiten im Kanton vorhanden sind. Dies allein genügt jedoch noch nicht. Arbeitsplätze bieten Zukunftsperspektive. Und da sind wir wieder bei der mehrfach erwähnten Attraktivität des Kantons als Wirtschaftsstandorts. Damit Arbeitsplätze im Kanton bleiben oder neue entstehen müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören weniger Bürokratie, eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, Förderung von Innovation, etc.»

 

Andreas Felix (BDP, neu)

«Wir müssen unsere Bildungsangebote wieder stärker auf die Bedürfnisse und Stärken unserer Volkswirtschaft ausrichten. Damit eröffnen wir jungen Menschen die Perspektive, nach der Ausbildung eine Stelle zu finden, ein Einkommen zu erzielen und ein selbstbestimmtes Leben in Graubünden zu führen.»

 

 

 

Peter Peyer (SP, neu)

«Die Bündner Politik als Ganzes muss fortschrittlicher, moderner und agiler werden. Wir müssen noch mehr in Bildung, Forschung und Kultur investieren. Wir brauchen mehr Pioniergeist bei den Zukunftsthemen Klimawandel und Digitalisierung. All das ist wichtig für pfiffige Junge, die hier anpacken und etwas reissen wollen. Der technologische Fortschritt kann helfen, Distanzen zu überwinden, sprich im Kanton mit dem Rest der Welt verbunden zu sein, ohne sich räumlich verschieben zu müssen. Also hier weltweit arbeiten und gleichzeitig in schönster Natur leben. Und auch hier: Es braucht auch mehr Massnahmen für anständige Löhne, bezahlbares Wohnen und mehr Kinderbetreuungsangebote, damit die Lebensqualität in Graubünden auch für Familien gesichert wird.»

 
(Bild-Montagen: GRHeute)
author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion