Polizeieinsatz: Erst 
beide Seiten anhören

Polizeieinsatz: Erst 
beide Seiten anhören

Leserbrief
07.06.2018

Was für unqualifizierte Leserbriefe auf «suedostschweiz.ch» zu lesen sind – zum Beispiel über den Polizeieinsatz bei Adam Quadroni –, kann nicht so stehen gelassen werden. Ohne die Fakten zu kennen, verunglimpfen die Leserbriefschreiber den Polizeieinsatz und den Kommandanten, Herr Regierungsratskandidat Walter Schlegel, aufs Übelste. Ich frage die Leserbriefschreiber: Haben Sie den Telefonanruf, der bei der Polizei eingegangen ist, mitgehört? Ich glaube kaum. Haben Sie den Bericht der Polizei gelesen? Ich glaube kaum. 
Die Schreiberlinge stützen sich lediglich auf Aussagen der Medien und von Adam Quadroni. Bevor man nicht beide Seiten in einem Konflikt angehört oder mindestens gelesen hat, sollte man nicht in diesem Fall den Einsatz der Polizei oder des Kommandanten in den Dreck ziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Polizei, die uns Bürger zu jeder Zeit beschützt, einen Einsatz vollzieht, der nicht dem Gesetz oder den Vorschriften entspricht.
Gehen wir einmal von folgendem Inhalt des Telefongespräches aus: Der Anrufer schildert, Adam Quadroni sei in seiner Jagdhütte (wutentbrannt). Dort habe er mehrere Jagdgewehre und Munition. Es könnte sein, dass er in seiner Verfassung mit geladenen Waffen ins Tal stürmt, um bei seinen «Feinden» Rache zu nehmen, er habe alles verloren, Frau, Kinder, Existenz, er könne nichts mehr verlieren. Die Polizei solle doch bitte etwas 
machen! So, und was ist in so einem Fall die Arbeit der Polizei? Genau das, was sie von Gesetzes wegen machen musste. So wie ich die genannten Leserbriefschreiber verstehe, wären sie bei diesem Szenario vermutlich in T-Shirt und Sandalen ausgerückt. 
Wie schon gesagt, bevor man die Aussagen von beiden Seiten nicht kennt, ist es problematisch, von einem peinlichen oder überreagierten Polizeieinsatz zu schreiben.
Dass den Leserbriefschreibern die Parteizugehörigkeit von Walter Schlegel vielleicht nicht passt, ist eine andere Sache.


Werner Bundi, Chur

 

(Bild: GRHeute)