Tertiär-Schulen in Graubünden bleiben mehrheitlich im Fernunterricht

Tertiär-Schulen in Graubünden bleiben mehrheitlich im Fernunterricht

GRHeute
16.04.2021

Aufgrund der neusten Öffnungsschritte des Bundesrats besteht für die Bildungseinrichtungen im Tertiärbereich die Möglichkeit, unter den gegebenen Rahmenbedingungen zum Präsenzunterricht zurückzukehren. Die auf ein Drittel limitierte Raumkapazität sowie die Kontinuität in der Planung des laufenden Semesters bewegen aber die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, die Hochschule für Physiotherapie SUPSI & THIM, Pädagogische Hochschule Graubünden und Fachhochschule Graubünden dazu, das Semester mehrheitlich online zu beenden.

Der Bundesrat hat diese Woche weitere Lockerungsschritte per 19. April 2021 beschlossen. Darunter fällt auch eine Teilöffnung der Erwachsenenbildung. Neben der Masken- und Abstandspflicht wird die Öffnung der Hochschulen auf maximal 50 Personen sowie einem Drittel der Raumkapazität eingeschränkt. Jon Domenic Parolini, Bildungsminister des Kantons Graubünden, begrüsst die dadurch entstehenden Perspektiven für die Studierenden. «Für die kommenden Abschluss- und Semesterprüfung besteht nun eine Planungssicherheit, da alle Prüfungsformen möglich sind. Dennoch ist es nach wie vor wichtig, die geltenden Schutzmassnahmen konsequent umzusetzen und einzuhalten.»

Die seit Beginn der Pandemie in engem Austausch stehenden kantonalen Bildungseinrichtungen im Tertiärbereich, ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, SUPSI, THIM, Pädagogische Hochschule Graubünden und Fachhochschule Graubünden, wurden aufgrund der neusten Bestimmungen mit verschiedenen Fragestellungen konfrontiert. Um für die Studierenden die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Semesterabschluss zu schaffen und allen eine grösstmögliche Planungssicherheit zu bieten, haben die Leitungsgremien der Bildungsinstitutionen gemeinsam mit den jeweiligen Krisenstäben sowie mit Vertretern des Amts für höhere Bildung die notwendigen Entscheide gefällt.

ibW Höhere Fachschule Südostschweiz in Chur.

Trotz der auf den ersten Blick verlockenden Möglichkeit, in den Präsenzunterricht zurückzukehren, entscheiden sich die fünf Bildungsinstitutionen, am bereits geplanten Online-Unterricht bis Ende des Semesters festzuhalten. Hauptgründe hierfür sind die knappe Raumsituation bei einer Drittel-Belegung sowie die Planungssicherheit für Studierende und Dozierende für die verbleibenden Semesterwochen. Unverändert bleibt Präsenz für gewisse Sonderunterrichtsformen bestehen, wie dies bereits seit März 2020 möglich ist. Die Vor-Ort-Durchführung der Semesterschlussprüfungen wird hingegen von allen fünf Institutionen begrüsst.

Präsenzunterricht nur in begründeten Fällen

Aufgrund der verschiedenen Typen der fünf Bildungsinstitutionen bestehen in der Ausgestaltung dieser Beschlüsse gewisse Unterschiede. An der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz gilt an den Standorten Chur, Sargans, Maienfeld Schule Für Gestaltung Graubünden, Maienfeld Bildungszentrum Wald und Ziegelbrücke weiterhin Fernunterricht. Auf Antrag sind Präsenzveranstaltungen unter Einhaltung des Schutzkonzepts aber grundsätzlich möglich. Priorität geniessen dabei Prüfungen, Prüfungsvorbereitungen und prüfungsrelevanter Unterricht.

Die Entscheide des Bundesrates haben nur einen geringen Einfluss auf den Abschluss des Frühlingssemesters 2021 an der PH Graubünden. Während sich für die Bachelor- und Masterstudiengänge der angehenden Lehrpersonen keine Änderungen ergeben, werden Studienwochen, Weiterbildungskurse und Weiterbildungslehrgänge ab nächster Woche punktuell und wo inhaltlich sinnvoll im Präsenzmodus durchgeführt. Die Praktika in den Schulen vor Ort können wie geplant durchgeführt werden. Sowohl für Studienwochen als auch für die Praktika bietet die PH Graubünden ihren Studierenden die Möglichkeit, sich an den Schultestungen zu beteiligen.

Laborarbeit an der FH Graubünden.

Wie bereits im Februar 2021 kommuniziert, führt die FH Graubünden das gesamte Frühlingssemester in den Bachelor- und konsekutiven Masterangeboten im Distance Learning durch. Bei all ihren bisherigen Entscheiden standen die Gesundheit der Hochschulangehörigen sowie die Sicherstellung des Studienerfolgs im regulären Zeitplan im Zentrum. Für Letzteres ist auch die Planungssicherheit ein wichtiger Aspekt, sowohl für die Studierenden als auch die Dozierenden. So müssen beispielsweise die Studierenden nicht für die verbleibenden sechs Wochen des Semesters auf die Suche eines WG-Zimmers gehen. Neben den Sonderunterrichtsformen werden aber in begründeten Ausnahmefällen gewisse Unterrichtseinheiten wieder vor Ort durchgeführt werden können, insbesondere auch für die tieferen Semester, welche bis anhin fast ihr ganzes Studium virtuell belegen mussten. Thim van der Laan, Direktor der SUPSI Landquart sowie von THIM bestätigt, dass die Massnahmen und Entscheidungen der FH Graubünden ebenso Gültigkeit für die beiden Hochschulen für Physiotherapie haben.

Auf Grund der kleineren Klassengrössen wird hingegen in den Weiterbildungsangeboten der FH Graubünden per nächste Woche auf Präsenzunterricht gewechselt. So, wie es Regierungsrat Parolini bereits erwähnt hatte: «Im Bereich der Weiterbildung, in welchem die persönliche Interaktion unter den Teilnehmenden ein wesentliches Element darstellt, wird die Rückkehr zum Präsenzunterricht gut genutzt werden.» Unverändert wird hingegen die Homeoffice-Pflicht für Mitarbeitende fortgesetzt, im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten.

 

Infos

 

(Titelbild: An den Hochschulen für Physiotherapie SUPSI & THIM ist Flexibilität gefragt./zVg.)

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