Trun: Gastgeber für 16 asylsuchende Jugendliche

GRHeute
29.01.2016

Die Regierung des Kanton Graubünden hat gestern bekannt gegeben, dass sie ein weiteres Angebot für die Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden und Flüchtlingen schafft. Am selben Tag gab das Staatssekretariat für Migration die neusten Asyl-Statistiken bekannt.

Die Regierung hat dem Leistungsauftrag zwischen dem Kanton Graubünden und dem Verein Casa Depuoz in Trun entsprochen. Im Wohnhaus «Albertushof» des Klosters Ilanz sollen zwölf Jugendliche betreut werden, eine Ausweitung auf 16 Personen ist möglich.

Im Angebot des Vereins Casa Depuoz werden in der Regel Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr betreut. Im Hinblick auf eine selbstständige und wirtschaftlich unabhängige Lebensgestaltung können diese Personen auch über ihre Volljährigkeit hinaus von diesem Angebot profitieren. Bereits im September 2015 hat der Kanton einen analogen Leistungsauftrag mit der Stiftung «Gott hilft» zur Führung eines Wohn- und Betreuungsangebotes abgeschlossen.

Anzahl minderjähriger Asylsuchender dürfte ansteigen

Die Entwicklung der Anzahl Asylsuchender lässt gemäss einer Medienmitteilung der Standeskanzlei Graubünden erwarten, dass die Anzahl der unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden und Flüchtlinge in den nächsten Monaten weiter ansteigen dürfe. Damit diese rasch aus den Asylstrukturen umplatziert werden können, sei ein zügiger Abschluss von Leistungsaufträgen an Dritte zur Unterbringung und Betreuung wichtig.

Fast 10’000 Asylsuchende aus Eritrea

Die gestern veröffentlichten Zahlen bestätigen den grossen Zustrom von Asylsuchenden: In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr 39’523 Asylgesuche eingereicht, das sind 15’758 mehr als im Vorjahr. Wichtigstes Herkunftsland der Asylsuchenden in der Schweiz ist Eritrea. 9966 Personen aus dem ostafrikanischen Land reichten 2015 ein Asylgesuch ein, 3043 mehr als 2014. Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der Eritreer und Eritreerinnen, die über das Mittelmeer nach Italien gelangten, gegenüber 2014 um 15 Prozent.

Nur jeder Vierte wird als Flüchtling anerkannt

Zweitwichtigstes Herkunftsland ist Afghanistan mit 7831 Gesuchen. Danach folgen Syrien (4745 Gesuche) und Irak (2388 Gesuche). Wegen der hohen Anzahl neuer Gesuche nahm die Zahl der hängigen Asylgesuche 2015 gegenüber dem Vorjahr um über 13’000 Gesuche auf 29’805 Gesuche zu. Die Anerkennungsquote bei den bearbeiteten Gesuchen lag bei 25 Prozent.

 

Asylzentren Graubünden

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(Bild: Wohnhaus ‹Albertushof› in Trun – Google Street View)

 

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