Happy Birthday, Beat!

Happy Birthday, Beat!

Eine wöchentliche Hockey-Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

 

10. Maxim Lapierre, HC Lugano (NLA)

Der neue Turbo-Ausländer der Tessiner hat am Wochenende das erste Mal getroffen. Nichts Spezielles.

9. Christoph Bertschy, Iowa Wild (AHL)

Spezieller war der Auftritt von Christoph Bertschy in der AHL. Beim Farmteam der Minnesota Wild schoss der Berner seinen ersten Hattrick.

8. Jann Pargätzi, EHC Frauenfeld (1. Liga)

Der ehemalige Davoser Junior bucht weiter am Laufband und hält den EHC Frauenfeld mit einem Hattrick gegen den EHC Chur praktisch im Alleingang im Spiel. Genützt hat’s nichts, der EHC schnappt sich die wichtigen Punkte in der Overtime.

7. John Scott, All-Star (NHL)

Endlich ist die Saga vorbei, und alle können zurück zum Hockey-Alltag. Das All-Star Game dieses Wochenende war das Happy End der John-Scott-Geschichte, das sich alle wünschten. Das Fiasko wandelte sich in einen emotionalen, herzlichen, sympathischen Moment für den Prügelknaben: Er wurde von den Fans mit einer Standing Ovation begrüsst, skorte zwei Tore, prügelte sich mit Patrick Kane, grinste, als sein AHL-Team den Namen von St. John IceCaps zu St. JohnScott IceCaps wechselte, wurde zum MVP ausgezeichnet, wurde von seinen ehemaligen Mitspielern auf den Schultern getragen, wurde von der Hall of Fame gefragt, ob er seinen Helm stiftet, sagte ein paar Journalisten seine Meinung, wurde von der Liga zum Spieler der Woche gekürt, und dann, am Ende des ganzen Traritrara, nahm er grinsend den Scheck über 1 Mio. aus den Händen von Gary Bettman, NHL-Chef und designierter Erzfeind in der ganzen Geschichte. Und was sagt er zu dem kleinen, bösen Bettman? «Ich bin dir nicht böse. Ich bin stolz auf dich.» John Scott – Der Spieler fürs Volk, der Fanliebling, der Held. Happy Ende. Hollywood.

Aber halt, logisch! Die Story, die niemand mehr hören will, ist noch nicht zu Ende. Nach dem Spiel wurde bekannt, dass ein Hollywood Filmstudio bereits mit seinem Agenten über die Film-Rechte verhandelt. Logisch.

6. www.nhl.com

Seit gestern hat die NHL ein neues Internet-Gesicht bekommen. Das neue Design wirkt heller, aufgeräumter. Eine gelungene Sache, die Liga weiss, wie man die neuen Medien effizient nutzt. Mit dem neuen Design und den neuen Statistik-Seiten ist auch das Gamecenter überarbeitet worden. Das Teil heisst neu (oh so clever) NHL TV, und soll noch viel mehr können als zuvor. Mal schauen.

5. Muhammar Gaddafi, ECD Iserlohn (DEL)

The Guardian hat eine extrem spannende Geschichte ausgegraben: Wer erinnert sich, als 1987 der ECD Iserlohn derart in Geldnöten war, dass der lybische Diktator als Geldgeber an Boot geholt wurde, um das Team zu retten?

4. Beat Forster, HCD (NLA)

Happy Birthday, Beat! GRHeute gratuliert unserem Helden zum 33. Geburtstag.

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3. Cola Brothers, HC Prättigau-Herrschaft (2. Liga)

Die beiden Brüder Gianrico und Curdin sind in Spiellaune. In den letzten beiden Spielen ist die Offensive des Tabellenführers wieder in gewohnte Gänge gekommen (14 Tore in zwei Spielen), und einen grossen Anteil verzeichnen dabei die Heidner Brüder im Dienste der Nordbündner: Bei 9 der 14 Treffer hatte einen der beiden Colas den Stock im Spiel, und 5 Treffer haben sie gleich selbst erzielt.

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2. Thomas Chiesa, Silvano Zimmermann, HC Bregaglia (3. Liga)

Der HC Bregaglia musste am Wochenende eine derart heftige Schlappe einfahren, man musste zweimal hinschauen, was da genau geschah: Der Tabellenletzte der Ostgruppe der 3. Liga musste zum Tabellenführer Engiadina nach Scuol, und da setzte es einen ab. Nach vier Minuten stand es bereits 4:0 für die Unterengadiner, und das Debakel ging so weiter. Nach dem ersten Drittel war der Spielstand 8:0. Nach 40 Minuten (bei 13:0) durfte Goalie Silvano Zimmermann endlich vom Eis. Seinem Nachfolger, Thomas Chiesa, erging es indes nicht viel besser, und am Ende mussten die beiden Bregaglia-Keeper insgesamt 21-mal hinter sich greifen. Wie krass doch die Unterschiede zwischen Spitze und Schwanz der 3. Liga sind. Die Goalies von Engiadina feierten übrigens beide relativ mühelose Shutouts. (Man fragt sich, warum es da nicht irgendwann eine Mercy-Rule gibt, so dass bei einem Unterschied von mehr als 15 Toren das Spiel abgebrochen wird). Uns tun die beiden Goalies des HC Bregaglia auf jeden Fall leid, und da wir im Zeichen der John-Scott-Woche stehen, widmen wir den beiden Torhütern der Südbündner ein Kränzchen. Auch ihr seid beide gute Eishockey-Goalies.

1. Andri Riatsch, CdH Engiadina (3. Liga)

Einen Spieler muss man indes doch noch speziell hervorheben. Auch wenn das Ganze mit dem 21:0-Skore ein Blow-Out sondergleichen war, so braucht es doch Talent, so viele Tore zu schiessen. Andri Riatsch zeigte sein Talent und skorte nicht weniger als 9 Punkte (4 Tore, 5 Assists). In einem Spiel. So viele Punkte hole ich nicht einmal in einer ganzen Bier-Liga-Saison. Gratulation!

 

 

(Bilder: HC Prättigau-Herrschaft, Daniel Teuscher/EQ Images)

 

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Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.