Enttäuschung für Rätia Volley 

Enttäuschung für Rätia Volley 

Juerg Kurath
09.02.2016

Rätia Volley hat in der Doppelrunde der 1. Liga-Meisterschaft der Frauen zwar vier Punkte gewonnen, gleichzeitig aber auch – absolut unnötig – zwei Punkte verloren. Nach diesen Punktverlusten sind die Bündnerinnen schon vor der letzten Runde im Kampf um die zwei Plätze in den Aufstiegs-Playoffs ausgeschieden.

Am Samstag hat Rätia Volley auswärts gegen den abstiegsgefährdeten VBC Wetzikon die Pflicht erfüllt und mit 3:1 Sätzen einen weiteren Dreier auf sein Konto verbuchen können. Nach beidseits sehr nervösem Beginn – die Einheimischen wehren sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen den sofortigen Wiederabstieg und die Gäste kämpften noch um den Anschluss an die Spitzenteams – übernahmen die Rätierinnen das Spieldiktat und gewannen den ersten Satz problemlos. Danach glich sich das Spielgeschehen mehr und mehr aus, wobei Rätia Volley aber nie ernsthaft Gefahr lief, Punkte im Zürcher Oberland liegen lassen zu müssen. Der Tabellenvierte konnte sich nämlich in den entscheidenden Phasen immer wieder steigern und so die Partie trotz des Satzverlusts klar für sich entscheiden.

Wie gewonnen, so zerronnen

Das Heimspiel vom Sonntag gegen den Tabellennachbarn Pallavolo Kreuzlingen verlief anfänglich ziemlich ausgeglichen.

Der VBC Bonaduz lässt nicht locker

Der VBC Bonaduz hat in der 2. Liga-Meisterschaft der Frauen die beiden Spitzenkämpfe zuhause gegen den TSV Jona Volleyball und den VBC Galina 2 knapp mit 3:2 Sätzen für sich entscheiden können. Die Bonaduzerinnen haben dadurch zwar diese zwei Teams zurückgebunden, selbst aber weiter an Boden auf Volley Näfels eingebüsst. Sie liegen jetzt bereits fünf Verlustpunkte hinter dem Tabellenführer zurück und können den Gruppensieg auch bei einem Sieg in der Direktbegegnung vom übernächsten Mittwoch in Näfels nicht mehr aus eigener Kraft erringen. Vielleicht erhalten sie aber noch Unterstützug durch die Volleyballerinnen aus Jona, falls die zuhause dem VBC Galina 2 und Volley Näfels Punkte abnehmen würden. Unabhängig davon gilt für die Bonaduzerinnen aber die Devise, nicht zu viel zu rechnen und auf die Konkurrenz zu schauen, sondern Spiel für Spiel zu nehmen und vor allem die eigenen Hausaufgaben zu machen.

Trotzdem konnten die Einheimischen die ersten zwei Sätze vor allem dank guten Anschlägen verdientermassen für sich entscheiden. Die Thurgauerinnen machten zahlreiche Eigenfehler und schienen bei diesem Spielstand eigentlich bereits resigniert zu haben. Dann aber kippten einige unnötige und schwer nachvollziehbare Spielerwechsel die Partie gänzlich, denn die Bündnerinnen gerieten völlig von der Rolle. Sie agierten jetzt ungenau und fehlerhaft, während die Gäste wieder zurück ins Spiel fanden. So kam es, wie es kommen musste. Rätia Volley verlor nicht nur die nächsten zwei Abschnitte, sondern zog dann nicht unerwartet auch im Tiebreak des fünften Satzes den Kürzeren.

Der knappe Sieg von Pallavolo Kreuzlingen war glücklich, aber insgesamt sicher nicht unverdient, denn das Team hat sich im Verlauf des Spiels in allen Bereichen deutlich steigern können. Für die Einheimischen blieb zuletzt nur der Frust und die bittere Erkenntnis, eine grosse Chance verpasst zu haben, weiter an der Tabellenspitze mitzumischen.

 

Telegramm

VBC Wetzikon – Rätia Volley 1:3  (18:25, 23:25, 25:23, 23:25)

KZO Wetzikon – 20 Zuschauer – SR Croket/Schreyer

Wetzikon: Bopp, Stahel, Lea Barmettler, Keller, Uhlmann, Metzger, Kieser, Boner, Ronner, Mettler, Kalberer, Atik, Dodo Barmettler.

Rätia Volley: Meisser, Thöny, Melanie Gruber, Martinson, Daniela Spitz, Gallmann, Jelena Gruber, Degiacomi, Andrea Spitz, Pargätzi, Cortesi.

Bemerkungen: Rätia Volley ohne Sandra Spitz und Melanie Flisch.

 

Rätia Volley – Pallavolo Kreuzlingen  2:3  (25:21, 25:21, 14:25, 21:25, 11:15)

Sporthalle Sand – 50 Zuschauer – SR Zendralli/Krättli

Rätia Volley: Meisser, Thöny, Melanie Gruber, Martinson, Daniela Spitz, Gallmann, Jelena Gruber, Degiacomi, Sandra Spitz, Pargätzi, Cortesi, Andrea Spitz.

Kreuzlingen: Diemut Hösch, Hollenstein, Alina Hösch, Vetterli, Bürgi, Iselin, Bollinger, Reiser.

Bemerkungen: Der zufällig unter den Zuschauern weilende Martin Krättli ersetzt den abwesenden Schiedsrichter Peter Aebli. Rätia Volley ohne Melanie Flisch. Spielzeit 120 Minuten.[/alert]

 

(Bild: Thomas Gruber, Rätia Volley gegen Kreuzlingen)

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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.