Hockey Pauer Ranking – Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

 

10. Dion Phaneuf, Ottawa Senators (NHL)

Kennst du Dion? Oft überschätzter, aber eigentlich doch recht solider Verteidiger der Ottawa Senators. Oder so. Sven Andrighetto, unser neuer Schweizer Star-Stürmer, hat ihn letzte Woche auf jeden Fall kennengelernt. Zweimal.

 

 

 

9. Las Vegas Black Knights, (NHL 2017)

Die Voters des Pauer Rankings sind generell Freund von verrückten und neuen Ideen. Letzte Woche wurde es praktisch publik: Las Vegas wird im Juni offiziell ein NHL Team (per 2017/18) erhalten, die Frage ist nur noch, ob auch noch ein zweites neues Team kommuniziert wird (z.B. Quebec, Portland oder Seattle). Auf jeden Fall ist es genial, wenn man in Zukunft in Sin City NHL Spiele schauen kann. Und wer in der Gambling Hauptstadt zu Hause ist, und sich Las Vegas Black Knights nennt, hat eigentlich schon gewonnen. (Einzig der alte ECHL Name Las Vegas Gamblers wäre noch besser gewesen. Oder Las Vegas Aces.)

 

8. Stuart Skinner, Lethbridge Hurricanes (WHL)

Der kanadische Junioren-Goalie hat das geschafft, was nur wenige Torhüter vor ihm erreichten: Ein Tor aktiv selbst zu erzielen. Der Teenager aus Edmonton netzt ein und erzielt so das Tor der Woche.

 

7. Sidney Crosby, Pittsburgh Penguins (NHL)

Ehre wem Ehre gebührt. Der beste Spieler der Welt hat dieses Wochenende die All-Time-Top-100 der NHL geschafft. Mit seinem Assist sammelte der Superstar den 927 Karrierepunkt im 697. Spiel.

 

6. Unbekannter Fan, Toronto Maple Leafs (NHL)

Die Tickets für ein Spiel der Toronto Maple Leafs kosten im Schnitt 104 Dollar. Das ist happig, vor allem wenn man bedenkt, dass die Maple Leafs zur Zeit nicht mit Erfolg gesegnet sind und abgeschlagen am Tabellenende sind. Wer also 104 Dollar bezahlt, hofft natürlich, dass einer der raren Siege rausschaut. Die Sache ist halt die mit dem Schauen…eine Frage des Blickwinkels. Autsch.  

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5. Jonas Hiller, Calgary Flames (NHL)

Jonas Hiller wird in Calgary nicht mehr glücklich. Von allen 60 Torhütern, die mindestens 15 Spiele gespielt haben, weist Hiller die mit Abstand schlechtesten Statistiken auf. Eine Fangquote von .883 ist katastrophal verglichen mit seinem Karriereschnitt von mittelmässigen .915. Auch die Anzahl Tore pro Spiele ist nach oben geschnellt. Mit 3.41 Gegentreffer pro Spiel ist der Appenzeller auch da am Tabellenende der Liga.

Jonas Hiller, der noch vor kurzem der beste Schweizer Torhüter war? NHL All-Star zu Zeiten bei den Ducks? Ja, das kann es geben. Hiller alterte diese Saison überhaupt nicht gut, und das zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Sein 4-Millionen-Vertrag läuft Ende Saison aus, und mit der aktuellen Performance kann er froh sein, wenn ihm irgendein Verein noch einen Vertrag als Backup gibt. Anfang Saison prophezeiten wir eine optimistische Schicksal-Saison für Hiller – nun traf praktisch das Gegenteil ein.

Es erstaunt deshalb nicht, dass der EHC Biel bereits Kontakt mit dem Manager des ehemaligen Davoser Goalie aufgenommen hat. Eine Rückkehr von Hiller in die National League A? Der 34-jährige sagt klar, er möchte in Nordamerika bleiben. Die Frage ist, ob es noch ein NHL Team mit Interesse an ihm gibt.

 

4. Viktor Thomassons, Nacka HK (Schwedische 3. Liga)

Kommen wir zu den Three Stooges der Woche. Nummer Drei: Wir erinnern uns an den brutalen Check letzte Woche, der genau so gut zu einem Gerichtsfall hätte führen können. Der 23-jährige Verteidiger Viktor Thomasson rastete aus und malträtierte seinen Gegenspieler mit einem Cross-Check gegen den Kopf. Nun hat der Schwedische Sport Verband sein Verdikt bekannt gegeben, und das hat es in sich: Thomasson ist nicht nur 2 Jahre von allen Eishockey-Spielen suspendiert, sondern von allen Sportarten, die Mitglied des Verbandes sind. Im Klartext heisst das: Thomassons Vergehen war derart brutal, dass er eigentlich gar keinen Sport ausüben sollte bzw. darf. Gut so.

 

3. Beat Forster, HC Davos (National League A)

Nummer Zwei der Three Stooges der Woche: Ein weiterer Spieler, der sich nicht benehmen kann: Mein Lieblingsverteidiger Beat Forster, der sich leider nicht immer im Griff hat. Wie befürchtet schafft es Thomas Rüfenacht mal um mal, dem Davoser Verteidiger unter die Haut zu fahren. So auch letzten Samstag, als Forster entnervt für einen Stockschlag eine 5+2-Minuten Disziplinarstrafe einfangte. Dass Rüfenacht nur wenige Minuten nach seiner theatralischen Verletzung wieder mittat, rieb bei Forster wohl noch zusätzlich Salz in die Wunde. Fakt ist: Beat Forster ist immer noch einer der besten Verteidiger der Schweiz. Wenn er sich im Griff hat. Beat Forster hat bisher 1 Assist und 27 Strafminuten.

 

2. Dick Axelsson, HC Davos (National League A)

Womit wir beim Sieger der Three Stooges Woche wären: Dick Axelsson ist eigentlich mit seinem physischen Spiel gemacht für eine starke Performance gegen den SC Bern. Nur ist genau dieser Axelsson bisher eine Hypothek für den HCD. Der Schwede stand bisher komplett neben den Schuhen, und fiel praktisch nur negativ auf. Von Conacher provoziert, empfand Axelsson es regelmässig wichtiger, mit dem Schiri (während des laufenden Spiels wohlgemerkt!) zu diskutieren, als sich auf das Spiel zu konzentrieren.

Der HCD liegt 0:2 hinten und steckt in Schwierigkeiten. Die arrogante und entnervte Art von Axelssons Spiel ist Sinnbild für das Verhalten des HCD. Dem SCB ist es auf jeden Fall innert zwei Spielen gelungen, den psychologischen Vorteile auf ihre Seite zu bringen. Während Davos nun plötzlich verkrampft, heissblütig und jähzornig wirkt, ist es der SCB, der cool lächelt und mit Selbstbewusstsein die Siege holt. Axelsson hat bisher 0 Skorerpunkte und 14 Strafminuten. Davos braucht dringend einen mentalen Taktwechsel.

 

1. IIHF Challenge Cup of Asia

Am Wochenende ging in Abu Dhabi der Ice Hockey Challenge Cup of Asia zu Ende. Wer nicht weiss, worum es geht: Der Challenge Cup ist so etwas wie der 17. Level an internationalen Ausscheidungen, nach der A-WM, der B-WM, und vielen weiteren. Sozusagen der Grand Prix d’Eurovision des Eishockeys: Niveaulos? Wahrscheinlich. Unterhaltsam? Wie nichts anderes!

Die Teilnehmer am Challenge Cup of Asia waren dann auch allesamt Hockey-Exoten: Mongolei, Singapur, Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie China-Taipei. Die Chinesen waren es, die das Turnier dominierten. Flügelstürmer Weng To von Chinese-Taipei war Topskorer mit 19 Punkten (14 G/5 A) in vier Spielen, gefolgt von seinem Center Hun-Ju Lin. Die Chinesen gewannen alle Spiele, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emirate auf Rang Zwei. Singapur verlor sämtliche Spiele. Nächstes Jahr haben sich die Pauer Ranking Voters auf jeden Fall vorgenommen, live bei diesem Highlight dabei zu sein. Denn wer denkt, dass sei kein Highlight, versteht nicht, wie viele Rekorde am Challenge Cup aufgestellt wurden. Mehrdazu folgt.

Morgen beginnt zudem die 2016 IIHF Ice Hockey Women’s Challenge Cup of Asia Division I in Taipei in China. Was für ein Spektakel!

 

 

(Bild: Jakob Menolfi/EQImages)

 

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Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.