Nur Arosa gelingt die Revanche

Nur Arosa gelingt die Revanche

Juerg Kurath
17.11.2016

Unterschiedlich erfolgreich gestalteten gestern in der 1. Liga-Meisterschaft der EHC Arosa und der EHC Chur die Hauptprobe für das Derby vom nächsten Samstag. Während nämlich die Aroser auswärts gegen den Tabellenzweiten EHC Frauenfeld überzeugen und dadurch einen verdienten 5:0-Sieg erringen konnten, mussten sich die Churer auf eigenem Eis nach einer blamablen Leistung gegen einen zwar soliden, spielerisch aber doch sehr limitierten EHC Seewen mit 2:5-Toren geschlagen geben.

Der EHC Arosa konnte sich vor 358 Zuschauern dank Treffern von Mathias Hagen im ersten, Reto Amstutz im zweiten sowie Fabian Rufer, Nando Jeyabalan und Loris Weber im dritten Drittel für die 4:8-Heimniederlage revanchieren und gegen die Thurgauer drei Punkte holen. Zwei der fünf Tore fielen dabei in Überzahl. Zudem feierte Dario Caduff, der Torhüter der Gäste, einen Shutout. Nach diesem Erfolg belegen die Aroser nun mit 28 Punkten aus 14 Spielen den vierten Platz.

Was ist mit dem EHC Chur los?

Die meisten der 517 Zuschauer verliessen nach der 2:5-Niederlage gegen den Tabellennachbarn EHC Seewen kopfschüttelnd das Hallenstadion. Denn was die Churer in den 60 Minuten gezeigt hatten, spottet jeder Beschreibung. Zwar dominierten sie ihren Gegner fast während des ganzen Spiels, brachten es aber nicht fertig, aus ihrer Überlegenheit Profit zu ziehen. Unzählige Chancen wurden vergeben, während die Defensive wiederholt schnitzerte. Und wenn sie einmal in Führung gegangen waren, liessen sie die Gäste solange gewähren, bis diese den Ausgleich erzielt hatten. Die Niederlage hätte schliesslich sogar noch höher ausfallen können, denn die Schwyzer zeigten den Platzherren eindrücklich, was Effizienz ist und wie man mit bescheidenen Mitteln das Optimum herausholt. Die Spieler des Stadtclubs betreiben zumeist einen riesigen Aufwand, wobei ein klares System aber nicht zu erkennen und der Ertrag dementsprechend gering ist.

Der EHC Chur ist mit 23 Punkten aus 13 Spielen zwar immer noch Tabellensechster. Zweifellos zu denken geben sollte den Verantwortlichen aber die nicht zum ersten Mal desolate Leistung gegen einen eigentlich in jeder Hinsicht unterlegenen Gegner. So kann es jedenfalls nicht weitergehen,         sonst beziehen die Churer am Samstag in Arosa eine Tracht Prügel.

Der EHC Chur ändert nichts an seiner Zielsetzung

Der EHC Wetzikon, der in der 1. Liga-Meisterschaft im Mittelfeld platziert ist, hat sein Interesse an der Swiss Regio League, die im Herbst 2017 startet, zurückgezogen. Damit fällt für den EHC Arosa und den EHC Chur ein Konkurrent im Kampf um einen der vier für die Ostschweiz vorgesehenen Plätze weg.

Die von Anfang an sehr skeptischen Zürcher Oberländer führen dabei vor allem finanzielle Gründe für die Absage an, welche die Vereinsführung zum Schluss kommen liessen, dass das Risiko einer Teilnahme an der Swiss Regio League aktuell nicht tragbar sei.

Für den EHC Chur hat sich nach Rücksprache mit Sportchef Andy Grothenn dadurch nichts an der Zielsetzung geändert, im Interesse der Nachwuchsförderung und der Beibehaltung des sportlichen Niveaus einen Platz unter den ersten Vier anzustreben und sich somit für die Swiss Regio League zu qualifizieren. Zudem wollen die Churer auch in Zukunft um den Schweizer Amateur-Meistertitel spielen können.

 

Resultate und Rangliste unter www.sihf.ch

 

(Bild: GRHeute)

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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.