Energiestrategie gräbt Wasserkraft das Wasser ab

Energiestrategie gräbt Wasserkraft das Wasser ab

Der Schweizer Wasserkraft geht es schlecht. Sie ist im Schnitt nicht mehr rentabel – und jetzt fordern die Stromkonzerne zum Erhalt der Wasserkraft eine neue Abgabe auf Strom von 1,8 Rappen.

Wir alle sind stolz auf die Schweizer Wasserkraft. Sie ist eine erneuerbare, saubere Energie und schafft einheimische Arbeitsplätze. Und gerade in den Bergregionen haben wir ein allergrösstes Interesse, dass die Wasserkraft auch in Zukunft funktioniert. Sie trägt über die Wasserzinsen zu den Einnahmen in den wirtschaftlich schwächeren Regionen bei.

Kurz vor der Abstimmung über die Energiestrategie lässt die Forderung der Stromkonzerne nach einer neuen Abgabe für die Wasserkraft aufhorchen. Denn auch die Energiestrategie sieht eine Erhöhung der Abgaben auf Strom um 0,8 Rappen vor. Dieses Geld soll jedoch grösstenteils dafür verwendet werden, Strom aus Sonne und Wind zu subventionieren. Im Vergleich zur Wasserkraft hat dieser Strom aber nur eine marginale Bedeutung für unsere Versorgung.

Das Verrückte an der Sache ist, zu einem wesentlichen Teil sind die grossflächigen, deutschen Subventionen für Strom aus Sonne und Wind für die Schwierigkeiten der Schweizer Wasserkraft verantwortlich. Mit ihnen sinkt der Strompreis zeitweise ins Bodenlose. Das schadet der Rentabilität unserer Wasserkraft massiv.

Es ist geradezu grotesk, mit der Energiestrategie den deutschen Weg zu gehen und unsere Wasserkraft durch neue Subventionen für Sonne und Wind weiter zu schädigen.

Tatsache ist: Die Energiestrategie gräbt unserer einheimischen Wasserkraft das Wasser ab. Die Stimmberechtigten haben es in der Hand, dem unausgegorenen Energiegesetz am 21. Mai eine klare Abfuhr zu erteilen.

 

(Bild: zVg.)

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Christoffel Brändli

Kolumnist Wirtschaft/Politik
Ehemaliger Regierungs- und Ständerat. Passionierter Golf-Spieler.