Können Pferde den Bündner Tourismus ankurbeln?

Können Pferde den Bündner Tourismus ankurbeln?

GRHeute
07.07.2017

Anlässlich eines Workshops zum Thema Pferdetourismus hat sich am Mittwoch in Chur die Interessengemeinschaft (IG) Pferdetourismus Graubünden gegründet. Die IG will das Gästesegment mit Affinität zum Pferd besser ansprechen und so den Tourismusstandort Graubünden stärken.

Der Kanton Graubünden mit seinem herausragenden Naturpotenzial bietet ideale Voraussetzungen für pferdetouristische Aktivitäten, wie es in einer Medienmitteilung der Interessensgemeinschaft heisst. Bei bestehenden Landwirtschaftsbetrieben mit Pferden und weiteren Pferdeställen sind zwar bereits entsprechende Angebote zu finden, bisher fehlt im Kanton aber eine Bündelung und gemeinsame Vermarktung der fragmentierten pferdetouristischen Dienstleistungen.

Von Erfahrungen aus Deutschland profitieren
Am Workshop in Chur mit Teilnehmenden von über 20 Pferdebetrieben des Kantons Graubünden wurden die Möglichkeiten für eine bessere Positionierung und Vermarktung des Pferdetourismus diskutiert. Zwei hochkarätige Referenten gaben den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tipps zur Entwicklung des Pferdetourismus. Marion Pleie, Geschäftsleiterin der Dachorganisation „Deutschland zu Pferd“ und Rolf Rossbach, Vorsitzender von „Eifel zu Pferd“ berichteten von der Organisation und Vermarktung des Pferdetourismus in Deutschland. Derzeit läuft ein grösseres Projekt mit dem Ziel, den Pferdetourismus aller Bundesländer Deutschlands gemeinsam zu organisieren und zu vermarkten. Samuel Zuberbühler von Schweiz Tourismus informierte über die Möglichkeiten, die pferdetouristischen Angebote im Kanton Graubünden über die Plattformen von Schweiz Tourismus zu vermarkten. Die Zielgruppe der „Nature Lovers“ ist bestens geeignet, um den Pferdetourismus richtig zu positionieren. Die anschliessende angeregte Diskussion unter den Teilnehmenden zeigte das grosse Interesse an den Erfahrungsberichten der Gastreferenten.

Die Konkurrenz ist zwei Schritte voraus
Ein Vergleich  des Organisationsgrades und  der Vermarktungsstrukturen des Schweizer Juras (Kantone Bern und Jura), Deutschlands, Frankreichs und Österreichs zeigt, dass der Kanton Graubünden diesbezüglich weit hinterher hinkt. Bei diesem Tourismussegment besteht im Kanton Graubünden erheblicher Nachholbedarf. Die private Initiative der IG Pferdetourismus Graubünden hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Rückstand aufzuholen.

Initialprojekt zur Stärkung des Pferdetourismus Graubünden
Mit der Konstituierung der IG Pferdetourismus Graubünden in Chur wurden die grundlegenden Ziele für die Entwicklung des Pferdetourismus verabschiedet. Im Einzelnen sind dies:

  • Ergreifen einer ersten gemeinsamen Initiative für die Weiterentwicklung des Pferdetourismus im Kanton Graubünden (Projekt Pferdetourismus Graubünden)
  • Vernetzung der bestehenden Angebote im Kanton Graubünden
  • Vernetzung der bestehenden Angebote mit weiteren touristischen Leistungsträgern im Kanton (z.B.: Hotellerie, Gastronomie, usw.)
  • Bündelung der bestehenden Dienstleistungen im Pferdetourismus und gemeinsame Vermarktung, damit das wirtschaftliche Potenzial besser erschlossen werden kann
  • Entwicklung von neuen pferdetouristischen Angeboten im Kanton Graubünden, um weitere Gästesegmente besser ansprechen zu können. Das sind zum Beispiel: Familien, Kinder, Pferdebegeisterte mit gehobenen Ansprüchen an den Ferienaufenthalt
  • Entwicklung von Pauschalangeboten rund um das Pferd
  • Nachhaltige Stärkung von Landwirtschaftsbetrieben mit Pferdehaltung im Kanton Graubünden

Breit abgestützte Trägerschaft
Die Trägerschaft der IG Pferdetourismus Graubünden setzt sich aus folgenden Partnern zusammen: Agrotourismus Graubünden, Pferdezucht-Genossenschaft Graubünden, Schweiz Tourismus, Schweizerischer Freibergerverband, Landwirtschaftsbetriebe des Kantons Graubünden mit Pferdehaltung, private Reitställe, Kutschereibetriebe, Reitverein Davos, Kompetenzgruppe „Agrarmarketing“ der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen.

 

(Bild: GRHeute)

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