Diese Niederlage tut richtig weh

Der HC Davos hat im dritten Spiel des Playoff-Viertelfinals gegen den EHC Biel eine empfindliche 3:5-Niederlage eingesteckt und liegt in der Serie nun mit 1:2 hinten. Jetzt wirds richtig schwierig für die Bündner.

Wie schön war die HCD-Welt doch nach dem ersten Playoff-Spiel in Biel, als man einen 0:2-Rückstand aufholte und letztlich souverän mit 5:2 gewann. Bei den Bündnern schien der Knopf wieder mal in den Playoffs aufzugehen. Doch sie hatten die Rechnung ohne den EHC Biel gemacht. Die Seeländer drehten den Spiess am Dienstag in Davos mit einem 3:1-Sieg. Und liessen dem Re-Break gestern Donnerstagabend ein Comeback-Sieg folgen. Denn der HCD lag zur Spielhälfte nach zwei Toren von Anton Rödin mit 2:0 vorne, schaffte es aber auch nicht, den Vorsprung zu halten. Jakob Micflikier brachte die Seeländer noch im Mitteldrittel auf 1:2 heran. Die Entscheidung erzwang der Gastgeber, Drittplatzierter nach der Qualifikation, in den ersten zehn Minuten des Schlussdrittels, als sie durch Fabian Sutter ausglichen und anschliessend durch einen Doppelschlag Toni Rajalas zehn Minuten vor Schluss auf 4:2 davonzogen. Magnus Nygrens umstrittener Anschlusstreffer acht Minuten vor Schluss nützte nichts mehr, mit zwei Strafen machten sich die Davoser das Leben in den Schlussminuten selbst schwer. Dass Biels Goalie Jonas Hiller vor dem 4:3 bei einer harmlosen Berührung den sterbenden Schwan spielte, brachte Davos-Verteidiger Felicien Dubois nach dem Spiel in Rage. 

 

 

Das 5:3 Biels ins leere Tor eine Sekunde vor Schluss war nur noch für die Statistik. Nach zwei Dritteln noch 2:1 vorne, verlor der HCD das Schlussdrittel mit 1:4. Als «Underdog» auswärts einen 2:0-Vorsprung in den Playoffs zu verspielen, tut nicht nur weh, sondern sind auch potenziell entscheidende Szenen in einer Playoff-Serie.

Und nun? Was so verheissungsvoll begann, sieht nach drei Spielen düster aus für den HC Davos. Am Samstag müssen die Bündner in der Vaillant Arena gewinnen, um nicht schon vorentscheidend mit 1:3 in der Serie zurückzufallen. Wie die Bieler im Schlussdrittel allerdings das Glück auf ihre Seite zwangen, war schon ziemlich beeindruckend. Eine Spur dieser Frische und des Siegeswillens des EHC Biel würde dem HCD auch gut zu Gesicht stehen. Den Bündnern bleibt auch gar nichts übrig, als den Schalter umzudrehen und nochmals einen Gang zuzulegen. Sonst könnten die Cracks von Arno del Curto am Samstag bereits ihr letztes Heimspiel der Saison bestreiten. Ob sie das können? Es wird auf jeden Fall schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Aber Davos ist diese Saison keine Überflieger-Mannschaft – im Gegensatz zum Cinderella Team aus Biel. Hat AdC noch irgendwo einen Zaubertrank?

 

 

(Archivbild: GRHeute)

Reto Hartmann
15.03.2018
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