Marke und Marken sind wohl das Thema, das in den vergangenen Jahren im Tourismus am meisten diskutiert wurde. Welche Marke ist die richtige für uns? Gemeinsame Dachmarke oder doch nur eine starke Einzelmarke? St. Moritz, Engadin, Graubünden für oder doch nur die Schweiz?
Wie in vielen anderen Bereichen unseres täglichen Lebens spielen Marken bei der Entscheidung für oder gegen ein Produkt eine wesentliche Rolle. Und je teurer das Produkt ist, umso stärker ist die Bedeutung einer starken Marke.
Eine starke Marke macht vieles aus. Wiedererkennbarkeit, Geschichte, Bekanntheit, Logo und Emotionalität sind nur einige Attribute, die von Bedeutung sind. Am Ende sind es solche Gründe, die uns für ein Produkt schwärmen lassen und uns überzeugen, für dieses Angebot oder Produkt auch einmal mehr Geld zu investieren.
Im Tourismus war das vergangene Jahrzehnt geprägt von zahlreichen solcher Diskussionen. Die rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklungen haben ihren Teil dazu beigetragen, dass manche dieser Diskussion mit besonderer Emotionalität und Hartnäckigkeit geführt wurden. Der Blick und das Beharren auf Lösungen aus der Vergangenheit, die im Rückblick immer idealisiert werden, war hier nicht immer hilfreich, sondern hat manchmal dazu geführt, dass neue Megatrends (Digitalisierung) und Reisemotive (Sustainability) nicht wahrgenommen wurden.
Auch wir im Engadin haben vielen dieser Fragen im vergangenen Jahr intensiv diskutiert. Mehr als 500 Engadiner haben sich in über 12 Monaten in Diskussionen, Sitzungen und Workshops mit solchen Fragen beschäftigt. Ich hatte das Glück und das Vergnügen mit sehr vielen dieser 500 Menschen zu diskutieren, nachzudenken und zu arbeiten und habe dabei gespürt, welch grosses Anliegen der Tourismus ist.
Wenn wir nun langsam diese intensive erste Etappe unseres Strategieprozesses zu Ende bringen und im Herbst vieles sichtbar wird, sollten wir eines nicht vergessen: Nicht eine Strategie, ein Logo oder eine neue Website machen unseren Tourismus aus. All das sind nur Bausteine, die für den Erfolg wichtig sind.
Tourismus wird von Menschen gemacht! Von Menschen und Touristikern, die ihre Aufgaben engagiert, authentisch und mit Begeisterung machen.
Ohne diese Menschen wird jede Marke nur ein farbloses Logo bleiben.
PS.: Um diesem Thema auch in Zukunft seine entsprechende Bedeutung zu geben, wurde das Thema «Tourismusbewusstsein» auch als ein strategischer Schwerpunkt in der neuen Strategie der Engadin St. Moritz Tourismus AG verankert.
">Die Tourismus-total-Expertenrunde von GRHeute berichtet und kommentiert einmal wöchentlich über aktuelle Tourismusthemen für Graubünden.Heute für Sie unverblümt und direkt von der Front: Gerhard Walter, CEO Engadin St. Moritz Tourismus AG.
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(Bild: GRHeute)
