Ein Nein ist ein Ja für den Tourismus 

Ein Nein ist ein Ja für den Tourismus 

Leserbrief
11.11.2018

Wieder einmal kommt eine Initiative vors Volk, welche vom Titel her sehr positiv klingt, aber in der Auswirkung für unseren Tourismuskanton äusserst gefährlich ist. Immer wieder klagen wir über die ausbleibenden Gäste aus dem Ausland und verweisen auf die verlorenen Gäste aus dem EU Raum. Nun wollen wir ausgerechnet mit einer selbstüberschätzten Selbstbestimmung uns noch mehr vom umliegenden Ausland abzuschotten. Wir Schweizer sind nun, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht, ein Exportland und sind somit auch auf eine gute Beziehung zu unseren Nachbarn angewiesen. So ist die Gefährdung der bilateralen Abkommen mit der EU äusserst riskant und ein Ja zur Initiative wäre zusätzlich gleichbedeutend mit der Gefährdung von rund 600 wirtschaftsrelevanten, internationalen Abkommen. Wollen wir das wirklich? Alleine schon für unsere Nachkommen wäre eine Annahme der Initiative eine Hypothek welche ich unseren Kindern und Enkeln nicht hinterlassen möchte. Wir können uns schon auf den Standpunkt setzen, dass wir es alleine besser und einfacher haben, aber hier sehe ich es wie im Sport, sobald wir ins Abseits laufen, pfeift uns der Spielleiter zurück, sprich, die Partner werden uns klar aufzeigen, was uns der Alleingang bringen wird. Es ist für mich immer wieder interessant, wie sich die Strategen der SVP immer mehr vom Ausland abschotten möchten, aber wenn es dann um die eigenen Geschäfte geht, sind die Beziehungen und Vorteile des Auslandes nie in Frage gestellt. Sehen wir nun im Tourismus seit zwei Jahren endlich wieder etwas Licht am Ende des Tunnels, was die steigenden Zahlen mehr als nur verdeutlichen. Wir sind noch lange nicht bei den Zahlen der früheren Jahre und so wäre es alleine für unseren Kanton fatal, sich in die Igelstellung zu begeben, um uns noch mehr vom Ausland abzuschotten. Aus den erwähnten Gründen, bitte ich Sie, geschätzte Bündnerinnen und Bündner, im Sinne eines erfolgreichen Tourismus und unseren nachfolgenden Generationen ein wuchtiges Nein in die Wahlurne zu legen.

 

Peter Engler, Grossrat Davos Dorf