«Wir müssen gegenüber der EU härter verhandeln»

«Wir müssen gegenüber der EU härter verhandeln»

Liebe Wählerin , lieber Wähler

Im Nationalrat sind Gastgewerbe und Hotellerie stark untervertreten. Unsere Branche braucht eine stärkere Vertretung im Parlament in Bern. Ich möchte die Gastronomie, die Hotellerie, den Tourismus und auch die Unternehmer in Bern vertreten. Wir Gastronomen stehen täglich mit den Gästen und dem Volk hautnah in Kontakt und erfahren so, wo der Schuh in der Bevölkerung drückt. Nur wenn wir innerhalb der Branche unabhängig der Parteizugehörigkeit zusammenhalten, werden wir Erfolg haben.

 Welche Anliegen möchte ich bei einer Wahl in Bern einbringen und umsetzen??

Vor allem stören mich die grossen Preisunterschiede bei der Beschaffung von Maschinen, Einrichtungen und auch von Lebensmitteln. Uns Schweizer Gastronomen bleibt der ausländische Einkauf verwehrt aufgrund von Einfuhrzöllen. Es ist wichtig, dass wir uns dabei zur Wehr setzen. Genau dafür werde ich mich in Bern einsetzen. Unsere Branche hat zwar bereits mit der «Fair Preis»-Initiative einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Doch es müssen dringend weitere Schritte folgen.

Was läuft meiner Ansicht nach schief in Bern?

Wir müssen gegenüber der EU härter verhandeln und nicht immer klein beigeben, wenn diese uns mit Massnahmen drohen. Auch sollten wir die sozialen und die Gesundheitsthemen nicht vernachlässigen, da diese für uns alle und im Speziellen auch für uns Gastronomen sehr wichtig sind. Ich stelle zudem fest, dass uns in Bundesbern viele Vorschriften, unter anderem hinsichtlich längerer Öffnungszeiten etc., gemacht werden. In Bern geht vergessen, dass die Schweiz ganz unterschiedliche Regionen hat und dass in ländlichen Gegenden nicht die gleichen Spielregeln gelten können und sollen wie in städtischen Gebieten.

Was sind die wichtigsten Rahmenbedingungen für die Gastronomie/Hotellerie, die ich im Parlament versuchen würde umzusetzen?

Das Gastgewerbe ist der viertgrösste Arbeitgeber in der Schweiz und wir verpflegen jeden Tag an die 2,5 Millionen Menschen. Unsere Branche leistet viel für das Land. Dabei gerät die traditionelle Gastronomie zusehends unter Druck. Das bedeutet, dass die wirtschaftliche Situation für uns schwieriger wird, während anderseits der politische Druck zunimmt. Es ist unbestritten, dass wir auf ausländische Mitarbeitende angewiesen sind. Es braucht also erleichterte Arbeitsbewilligungen und weniger Bürokratie.

Am 20. Oktober wird in der Schweiz das neue Parlament gewählt. Im Politforum von GRHeute diskutieren bis zu den Wahlen verschiedene Kandidaten über Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Heute: Franz Sepp Caluori, Nationalratskandidat CVP

(Bilder: zVg)