Graubünden, ganz neu gesehen

Graubünden, ganz neu gesehen

Roland Gerth und Iso Camartin haben ihr Buch «Faszinierendes Graubünden» vorgestellt. Ein Buch voller Farben, Lichtern und Liebe.

«Das ist der schönste derzeit erhältliche Bildband über Graubünden», hiess es in der Einführung zur Vernissage des Fotobuchs «Faszinierendes Graubünden» im Forum Würth in Chur vom Mittwochabend. «Es ist besonders, auch durch die Texte von Iso Camartin. Deswegen hebt es sich auch ab von touristischen Angeboten.»

Es seien, sagte Autor und Moderator Iso Camartin, so viele Bündner da, da frage man sich was die da machen würden. «Die kennen doch Graubünden!» Aber wenn ein Künstler drauf schaue, dann erkenne man Dinge, die man vorher nicht so gesehen habe. «Dieses Buch ist auch eine Sehschule.»

Minus 15 Grad in Celerina

Der Künstler ist Roland Gerth aus Thal, und er hat ein Buch geschaffen, das vor allem von der Liebe zu Graubünden geprägt ist. Es sind die Jeninser Weinberge, die Seenplatte im Oberengadin, die Unesco-Welterben, von denen Graubünden einige hat, es sind die Föhrenwälder und die Hochebenen der Greina und auf dem Segnesboden. Und es ist das Zafreilahorn, das nur von diesem einen Punkt der Staumauer aussieht wie das Matterhorn.

Manches Mal hat er für das perfekte Licht an Ort und Stelle übernachtet. Für ein Bild in Celerina ist er bei minus 15 Grad am Morgen aufgestanden. «Ich musste immer wieder ins Auto. Einerseits weil ich kalt hatte, aber vor allem, weil die Kamera sonst den Geist aufgegeben hätte», sagte Roland Gerth. «Sie werden vieles im Buch kennen, aber ich mag es, die Dinge neu zu sehen.»

«Heute geht es um die Naturschönheit. Schönheit ist das, was wir daraus machen», hatte Iso Camartin eingangs gesagt. Die Vernissage passte auch zur derzeitigen Ausstellung im Forum: «Inszenierung der Natur». So plätschert im Eingang zum Forum Würth derzeit ein künstlicher Wasserfall als Installation durch die Halle. Einen Augenblick sind sich Kunst und Natur in diesem Moment ganz nah: Der Wasserfall könnte der Soundtrack zu einem Wasserfall in der Viamala sein, der auf einem Foto auf die Leinwand projeziert wurde.

Das Buch »Faszinierendes Graubünden» ist für 48 Franken im AS Verlag oder in der Buchhandlung des Vertrauens erhältlich. Es eignet sich wunderbar als Weihnachtsgeschenk für Bündnerinnen und Bündner oder solchen mit viel Heimweh danach. Sehenswert ist auch die Ausstellung «Inszenierung der Natur» im Forum Würth in Chur, in dem die Natur ebenfalls aus einem anderen Blickwinkel gesehen wird. 

(Bilder: GRHeute. Das Titelbild ist das Schloss Castelmur aus dem Bildband.)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.