Tourismus.Total: «Mit Kultur zur Ganzjahres-Tourismusdestination»

Tourismus.Total: «Mit Kultur zur Ganzjahres-Tourismusdestination»

Kevin Brunold
25.02.2020

Das Ziel der Tourismusdestination Surselva ist es zu einer Ganzjahres-Tourismusdestination zu werden. Der Winter ist bereits gut entwickelt und mit unseren Skigebieten Brigels Waltensburg Andiast und Obersaxen Mundaun Val Lumnezia verfügen wir über starke Produkte. Im Winter ist ein weiteres substanzielles Wachstum nur möglich, wenn im grösseren Stil neue warme Betten entstehen, z.B. mit grossen Hotels und Resorts.

 

Ein grosses Wachstumspotential besteht jedoch im Frühling, Sommer und Herbst. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive der einzelnen touristischen Leistungsträger, macht ein Ausbau zu einer Ganzjahresdestination Sinn. Ein grosses Problem für viele Tourismusbetriebe stellt die Saisonalität – insbesondere in Bezug auf das Personal – dar. Vor der Wintersaison starten viele Betriebe jeweils mit einem komplett ausgewechselten Team. Die Hauptsaison startet dann von «Null auf Zweihundert» zwischen Weihnachten und Neujahr. Das ist in etwa so, als ob man mit einer neu zusammengesetzten Fussballmannschaft ohne Vorbereitungszeit direkt an eine WM fährt. Im Verlauf der Wintersaison spielt sich das Team immer besser aufeinander ein. An Ostern, wenn die Arbeitsabläufe gut funktionieren, wird das Team jedoch wieder aufgelöst, da die Betriebe im Sommer entweder geschlossen sind oder mit viel weniger Personal auskommen. Vor der nächsten Wintersaison beginnt dieses Spiel wieder von Neuem. Genau an diesem Punkt setzt die Idee einer Ganzjahres-Tourismusdestination an. Wenn es uns mit vereinten Kräften gelingt, die Umsätze und somit die Auslastung des Personals über das Jahr zu verbessern, dann können im Tourismus auch mehr Jahresstellen angeboten werden. Mehr Jahresstellen erhöhen aus Mitarbeitersicht die Attraktivität der Tourismusbranche und auch für einheimische Arbeitnehmer wird die Branche so interessanter. Dies wird unter anderem zu einer Qualitätssteigerung führen, womit die Surselva einen wichtigen Wettbewerbsfaktor stärken kann.

 

Soweit die Theorie. Entscheidend ist, was wir in der Praxis umsetzen. Damit die touristischen Leistungsträger den Personalbestand übers Jahr erhöhen können, sind zusätzliche Umsätze notwendig. Folgendes Portfolio steht in der Tourismusdestination Surselva zur Verfügung, um die Touristen anzulocken: ein riesiges Gebiet mit Weite und Panorama sowie starke Naturprodukte, wie die Greina, die Ruinaulta, der Rhein und die Val Frisal. Weiter bietet die Surselva viel aktive Erholung in den Bereichen Bike, Wandern, Wassersport auf dem Rhein, Golf und Laufsport sowie Gemütlichkeit und Genuss mit Gastronomie auf Topniveau und einer starken Landwirtschaft mit grossartigen Produkten. Es lässt sich feststellen, dass die Surselva ein umfangreiches Sommerangebot hat. Doch es gibt einen Bereich, durch welchen sich die Tourismusdestination Surselva von allen anderen Tourismusdestination abheben kann und grosses Potential hat zu wachsen: die Kultur. Betrachtet man das Kulturprogramm 2020, dann darf sich die Surselva mit Recht als Kulturregion Nr. 1 in Graubünden bezeichnen. Einen kurzen Blick auf die grossen kulturellen Veranstaltungen lässt das gesamte Kulturveranstaltungsangebot schon erahnen : Sonderausstellung Alois Carigiet (4.4.-31.10.), Bezirksmusikfest Surselva (22.-24.5.), Art Safiental (4.7.-18.10.), Musical Frisal-Frisal von der Compagnia Rossini (16.-26.7.), Open Air Lumnezia (23.-25.7.), Kinofestival Val Lumnezia (28.7.-6.8.) und die opera viva Obersaxen mit der Oper Semiramide von Gioachino Rossini (31.7.-15.8.).

 

In den Bereichen Gesang, Musik und Theater verfügt die Surselva sowohl im Bereich der Laienkultur als auch beim professionellen Kunstschaffen über hervorragende Aushängeschilder sowie auch über eine grosse Breite. Neben Alois Carigiet zählen Rudolf Mirer, Alois Spescha und auch der Waltensburger Meister zu diesen. Stararchitekten wie Gion A. Caminada und Peter Zumthor haben bei uns Pilgerorte für Architekturfans geschaffen. Die attraktive Altstadt von Ilanz sowie die Dörfer Vrin, Lumbrein, Brigels u.v.m. laden zu einer historischen Erkundung ein. Am meisten entdeckt man bei einer sachkundigen Ortsführung von mira!cultura. Das Museum Regiunal Surselva in Ilanz, die Casa d’Angel in Lumbrein sowie die Cuort Ligia Grischa in Trun warten mit eindrücklichen Wechsel- und Permanentausstellungen auf. Mit dem Cinema Sil Plaz verfügen wir sogar über ein eigenes Kino. Und nicht zu vergessen sind die rätoromanische Sprache und der Walser-Dialekt in den Gemeinden der Surselva. Diese Mischung der Walser und Rätoromanen und die Pflege ihrer Kultur macht die Surselva zu einem ganz besonderen Ort.

 

Die Surselva verfügt über das notwendige Angebot, um sich als führende Kulturdestination am Markt zu positionieren. Dafür ist es jedoch notwendig, dass die Kräfte gebündelt werden und die Kulturschaffenden, die Kulturinstitutionen, die touristischen Leistungsträger und die Tourismusdestination Hand in Hand arbeiten. Wenn sich die Akteure der Kultur und die Akteure des Tourismus gegenseitig dabei unterstützen ihre Ziele zu erreichen, dann entsteht ein kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Mehrwert für die ganze Region. Als Tourismusorganisation ist Surselva Tourismus dafür verantwortlich die Koordination zu verbessern, die richtigen Partner zusammenzubringen und insbesondere die Kulturdestination in der Gesamtheit erfolgreich zu vermarkten. Liebe Leserinnen und Lesern von GRheute, seien Sie Teil des Kultursommers 2020 in der Surselva und buchen Sie bereits jetzt Ihre Tickets zu den Kulturveranstaltungen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

//wp.grheute.ch/2016/01/30/tourismus-total-auf-grheute-die-expertenrunde/">Tourismus-Total-Expertenrunde von GRHeute berichtet einmal wöchentlich über aktuelle Tourismusthemen für Graubünden.Heute für Sie unverblümt und direkt von der Front: Kevin Brunold, Geschäftsführer der Surselva Tourismus AG. " />

(Bild: opera viva Obersaxen)

Der Tourismus ist das wirtschaftliche Rückgrat von Graubünden. Wir müssen wieder mehr engagierte und initiative Bündnerinnen und Bündner überzeugen im Tourismus Verantwortung zu übernehmen.