Noch kein neues Leben im Hotel Belfort

Noch kein neues Leben im Hotel Belfort

Eine Zwischennutzung, ein Aufruf im Internet: Bisher brachte das zwar Aufmerksamkeit, aber noch keine neue Zukunft für das Hotel Belfort in Alvaneu. «Es gibt Interessenten, aber sie brauchen alle noch Zeit», sagt Markus Beer.

Das Interesse war gross, als Anfang Jahr das Hotel Belfort in Alvaneu von der IG «Feuer und Flamme fürs Belfort» für eine Zwischennutzung geöffnet wurde. Jassabende wurden organisiert, Spaghetti-Abende, Kunst-Ausstellungen. Den Abschluss fanden diese Veranstaltungen vor einem halben Jahr mit einem Video, auf dem gut 60 Menschen die Botschaft transportierten: «Bavegna Gasthaus Belfort Alvaneu: Wir sind die Gäste – wo bleibt der Wirt?»

Seither herrscht wieder Stille im Hotel Belfort in Alvaneu. «Es gab und gibt immer wieder Interessenten», sagt Markus Beer, der das Hotel 1976 zusammen mit seinen Geschwistern gebaut und 1986 mit einem Anbau erweitert hat. Zusammen mit seiner Frau hat Markus Beer diesen Betrieb 40 Jahre lang gewinnbringend geführt. Seit seiner Erbauung war das Hotel der Mittelpunkt des Dorfes – der Ort, an dem man sich getroffen, gestritten und gespielt hat.

Das Hotel hat, das kann man auch auf der Homepage lesen, 11 Zimmer mit 22 Betten, ein rustikales Restaurant mit Speisesaal, Stübli und grosser Süd-Terrasse. Der Preis dafür ist fair. «Es hat mir Freude gemacht, zu wirten. Ich vermisse es schon. Aber ich bin nicht mehr der Jüngste und mag nicht mehr täglich diese Arbeit machen.»

Markus Beer  finde es schade, dass nicht mehr fähige Interessenten gemeldet haben. Er kann sie an einer Hand abzählen. «Sie brauchen alle noch Zeit oder sind vom Gedanken dann doch überfordert.» Markus Beer wünscht sich, dass das Hotel Belfort wieder ein Treffpunkt wird. Bis dahin sind ein Teil der Zimmer wochenweise vermietet.

Mehr zum Thema: «Das Leben im Dorf richtet sich nicht mehr nach der Kirche.»

(Bilder: GRHeute, Film: Martin Kägi)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.