Hockey Pauer Ranking: Wieso es Schiedsrichter schwierig haben

Hockey Pauer Ranking: Wieso es Schiedsrichter schwierig haben

Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

 

10. Lacher der Woche

Hockey gegen Fussball…immer wieder amüsant 🙂

 


 

 

9. Rekord der Woche

Die Sedin Brüder haben nun also beide die 1’000er-Grenze geknackt und gehören zu den produktivsten Skorer aller Zeiten: Henrik Sedin hat mittlerweile 1’036 NHL- Punkte, Daniel liegt bei 1’002 Punkten. Wer aber dachte, dass sie die Brüder sind mit den meisten Punkten, der liegt falsch. Diese Ehre gebührt immer noch den Gretzky-Brothers: Wayne Gretzky skorte in der NHL 2’857 Punkte, Brent Gretzky skorte… 4 Punkte.

 

So I was unexpectedly given an exit row seat on my flight home. It turned out to be a giant nightmare.


 

 

8. Fight der Woche

Kevin Fiala ist ein Schlaumeier. Im Powerplay gegen die Anaheim Ducks lupft er den Stock von Nick Ritchie und skort zum zwischenzeitlichen 1:0. Dafür kriegt er von Ritchie auf die Rübe, der nach der Aktion entsprechend hässig ist.

 

 

 

7. Save der Woche

Ist zwar nur im Training, aber Jonathan Quick von den Los Angeles Kings lässt seine Parade derart einfach aussehen, die muss einfach gefeiert werden.

 


 

 

6. Tor der Woche

Toni Rajala vom EHC Biel mit dem einhändigen Penalty. Sehr geil.

 

 

 

5. Statistik der Woche

In den letzten drei Spielen (gegen den EHC Kloten, den HC Lugano und den HC Genf-Servette) holte Davos zwar nur zwei von neun möglichen Punkten. Aber immerhin liefen einige Spieler heiss:

 

Anton Rödin 1 G, 3 A

Robert Kousal 1 G, 3 A

Broc Little 2 G, 3 A

Magnus Nygren 1 G, 2 A

 

Was sich zeigt: Der HCD hat gemäss Skorerpunkte die richtigen Imports. Kousal, Little, Nygren und der Neuzuzug Rödin haben innert einer Woche zusammen in drei Partien 13 Punkte gesammelt – 5 Tore und 8 Assists. Der Trend spricht Bände: Die Ausländer beim HCD laufen weiter auf Hochtouren. Wenn doch nur die einheimischen Spieler wieder auf ihr gewohntes Niveau kommen könnten…

 

Immerhin stehen ein paar Meilensteine für Schweizer Spieler an: Dario Simion braucht noch zwei Punkte, um die 100er-Grenze (bisher 98 Punkte in 275 Regular Season Spielen) zu erreichen, Dino Wieser braucht noch drei Tore, um die 100er-Grenze (97 Tore in 477 Spielen) zu knacken, und Marc Wieser braucht noch sieben Punkte, um die 250er-Grenze (243 Punkte in 493 Spielen) zu knacken.

 

Enzo Corvi konnte bereits letzte Woche sein Jubiläum feiern: Der Churer im Dienste des HCD hat die 100er-Grenze in nur 211 Spielen erreicht (40 G / 66 A) erreicht.

 

4. Spieler der Woche

Alessio Pozzorini: Der 20-jährige Stürmer des EHC Chur hat in 14 Partien bis Ende Monat genau zwei Treffer erzielt. Innert zehn Tagen buchte der junge Tessiner im Dienste der Hauptstädter nun in drei Partien vier Mal.

Eine Erwähnung gebührt auch Dario Gruber vom EHC Arosa. Beim 8:2 Kanter-Sieg gegen Pikes Oberthurgau liess sich der Stürmer 5 (!) Skorerpunkte gutschreiben (2 G / 3 A).

 

3. Check der Woche

Dino Wieser lässt Alessandro Chiesa über die Bande fliegen. Elegant.

 


 

 

 

2. Heavyweight Champion der Woche

Der HC Lugano ist weiterhin Schwergewichts-Meister. Nachdem die Luganesi Ende November den Titel im Tessiner Derby gewannen, bleiben die Bianconeri die Heavyweight-Champions. Der HC Davos, der HC Genf-Servette und die SCL Tigers mussten gegen den Schwergewichts-Champ den Kürzeren ziehen, somit bleibt der Gürtel noch für eine Weile am Lago di Lugano.

 

25.11.17: HC Lugano – HC Ambri-Piotta 4:1
24.11.17: HC Ambri-Piotta – HCD 7:2
19.11.17: HC Davos – ZSC Lions 3:1
14.11.17: ZSC Lions – SC Bern 3:1
27.10.17: SC Bern – HC Lausanne 4:2
24.10.17: HC Lausanne – HC Davos 4:3
20.10.17: HC Davos – EHC Kloten 4:1
17.10.17: EHC Kloten – HC Lugano 3:1
30.9.17: HC Lugano – SCL Tigers 3:1
22.9.17: SCL Tigers – Genf-Servette 3:2 OT
15.9.17: Genf-Servette – SCB 2:1

 

1. Schiedsrichterdebatte der Woche

Letzte Woche schlugen die Emotionen über. Andres Ambühl wurde wegen diesem Vergehen vom Eis geschickt:

 

 

 

Und Gilles Senn erhielt für seinen Faustschlag ebenfalls eine Major-Penalty.

 


 

 

Der HC Lugano fackelte nicht lange und nutzte die fünfminütige doppelte Überzahl zu zwei Toren und somit dem Sieg. Die HCD Fans waren zurecht verärgert, und die einhellige Meinung in den Hockeyforen war: Senns Strafe ist noch halbwegs gerechtfertigt, Ambühls Strafe ist lächerlich und verdient keine 2-Minuten-Strafe, und schon gar keine 5-Minuten-Strafe. Vor allem Chiesa’s „Jammern“ wird oftmals erwähnt: „Hätten die Luganesi keine Verletzung vorgetäuscht, hätte es gar keine Strafe gegeben.“ Oder so.

 

Schiedsrichter haben es nicht leicht. Innert Sekunden müssen Entscheide gefällt werden, und meist sind die (alles andere als objektiven) Fans nicht in der Lage, emotionslos die Fakten zu beachten.

 

Wichtig zu wissen: Wenn ein Schiri einen Fehlentscheid fällt (und das geschieht immer wieder), sollte es auf keinen Fall „Wiedergutmachungs-Entscheide“ geben, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Ein Fehler sollte nicht mit einem anderen Fehler ausgeglichen werden. Das macht a) den ersten Fehler nicht korrekt, und b) sorgt dafür, dass die Schiedsrichter-Entscheide immer willkürlicher werden und der Reaktion der Spieler und Trainer ausgesetzt sind.

 

Dass es den HCD nun zweimal traf, ist tragisch. Aber es darf definitiv keine Alibi-Entscheide geben. Das wäre eine Inkonsistenz, die langfristig noch viel schlimmer wäre für Hockey-Fans. Denn dann wäre die Willkür Tagesordnung, und das Jammern beim Schiri würde noch mehr Einfluss gewinnen.

 

Kerry Fraser, langjähriger Referee in der NHL hat es in einem Interview richtig gesagt: Es spielt keine Rolle, ob du als Schiri einen Fehler machst. Man muss immer nach vorne schauen. Den nächsten Entscheid musst du richtig/korrekt fällen. Es spielt keine Rolle, ob du inkonstant wirkst, als Schiri darf man keine „Wiedergutmachungs-Strafen“ verteilen oder die Regeln ändern. Man lebt mit seinem Fehler und schaut nach vorne.

 

Fehler werden gemacht. Strafen werden nicht oder falsch gesehen. Spieler machen dumme Fehler, Schiris ebenso.

(Bild: Pixabay)

author

Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.