HCD-Rückblick 3/3: The Good, The Bad, The Ugly

HCD-Rückblick 3/3: The Good, The Bad, The Ugly

Reto Hartmann
10.04.2019

[tps_header][/tps_header]Erstmals seit dem Wiederaufstieg in die NLA 1993 hat der HC Davos in der vergangenen Saison die Playoffs verpasst, bevor sich der Rekordmeister in den Playouts immerhin den Ligaerhalt sicherte. Wir blicken in einer dreiteiligen Analyse zurück auf die «Seuchensaison 2018/19».

Am Montag haben die wir HCD-Saison 2018/19 allgemein durchleuchtet, am Dienstag begaben wir uns auf Suche nach den Ursachen für den Absturz. Heute nehmen wir zehn spezielle Davoser Protagonisten in dieser Saison unter die Lupe.

Den Anfang macht einer, den man noch lange mit dieser Saison in Verbindung bringen wird. 

[tps_title][/tps_title]

1. Abschied des Jahres: Arno del Curto

Es gibt keine Worte mehr zu verlieren über den grössten Coach, den der HCD je hatte. Es war, wie er selbst sagte, die eine Saison zu viel – zu AdCs «Entschuldigung» muss man sich fragen, wie man das nach fast 23 Jahren wissen will? Wir verzichten somit auf eine weitere Laudation mit der Infografik, die GRHeute nach seinem Rücktritt publizierte.

GRHeute Arno Del Curto Infografik

Zum Comeback des Jahres gehts auf der nächsten Seite.

[tps_title][/tps_title]

2. Comeback des Jahres: Perttu Lindgren

Er ist noch nicht wieder der Alte, im neuen Jahr hat er aber gezeigt, dass er schon wieder nah dran ist – wenn er denn gesund bleibt. Perttu Lindgren brauchte die halbe Qualifikation, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Im neuen Jahr aber zeigte er, wie wertvoll er immer noch für den HCD ist. 2019 traf er in vier Spielen doppelt und skorte regelmässig, war am Schluss aber wieder angeschlagen. 

Nach der Comeback-Saison mit 15 Toren und 19 Assists besteht aber die berechtigte Hoffnung, dass der einstige Liga-MVP nächste Saison wieder an seine goldenen Davoser Jahre anknüpfen kann. Der HCD braucht den Finnen nächste Saison.

Vom vielversprechenden Start zum Adios nach einem Jahr: der Come and Go des Jahres auf der nächsten Seite.

[tps_title][/tps_title]

3. Come and Go des Jahres: Inti Pestoni

Inti Pestoni war der prominenteste Zuzug des HC Davos vor der Saison. Der ehemalige Ambri- und ZSC-Stürmer wollte unter Arno del Curto zu seinem Spiel zurückfinden, nachdem er zuvor in Zürich in Ungnade gefallen war. Pestoni legte los wie die Feuerwehr, traf in den ersten acht Spielen 5-mal und war der beste Davoser beim kläglichen Saisonstart des HCD. Die Torproduktion des 27-jährigen Leventiners nahm in der Folge zwar ab, als Assistgeber hielt er aber bis Saisonende seine hohe Pace. Mit 10 Toren und 26 Assists war er am Saisonende zweitbester Davoser Punktesammler (mit dem zweitbesten Saisontotal seiner Karriere), richtig wohl schien er sich in Davos aber nie zu fühlen. Nach dem Spengler Cup verkündete er seinen Wechsel per Saisonende zum SC Bern. 

 

Zu unserem MVP der Saison 2018/19 gehts auf der nächsten Seite. 

[tps_title][/tps_title]

4. Leader des Jahres: Andres Ambühl

Auch «Büeli» hatte einen schwierigen Saisonstart und rannte zu Saisonbeginn mehrere Wochen seiner Form hinterher. Aber eben – er rannte. Und er erzwang das Glück wieder einmal auf seine Seite, begann kontinuierlich zu skoren und seine Mitspieler mitzuziehen. Am Ende war Ambühl nicht nur der beste Davoser Punktesammler Saison 2018/19 (14 Tore/24 Assists), sondern auch in der entscheidenden Phase hellwach: Der 25-jährige Center, der seinen Vertrag in der schwierigsten Saisonphase beim HCD verlängerte und damit wohl auch seine Hockey-Karriere irgendwann in Davos beenden wird, skorte in jedem einzelnen Playout-Spiel der Saison und war insgesamt wieder der wichtigste Davoser Spieler der Saison. 

Beeindruckend auch die Konstanz des Davoser Captains, wie die folgende Grafik der letzten fünf Saisons verrät.

Über den schwachen Davoser Saisonstart wurde ausgiebig diskutiert, zwei designierte Teamstützen kamen immerhin gegen Ende Saison besonders auf Touren – die Late Bloomers auf der nächsten Seite.

[tps_title][/tps_title]

5.  Late Bloomer des Jahres: Anton Rödin & Enzo Corvi

Irgendwie sah man Anton Rödin diese Saison kaum. Zu Beginn verletzt, schien er zu einem möglichen Transfer-Flop zu mutieren. Klammheimlich kam der Schwede im Verlauf der Saison aber immer besser in Fahrt, schoss die unscheinbaren Tore und etablierte sich als kühler Knipser. In den letzten 28 Spielen der Saison unter Harjis Witolinsch erzielte Rödin 14 Tore  – zuvor hatte er insgesamt nur dreimal getroffen. Die 17 Tore waren am Ende genug, um intern die Torschützenliste anzuführen. Sein Vertrag in Davos läuft Ende April aus.

Einen ähnlichen Aufstieg in der Saison hatte auch Enzo Corvi, der im Spätherbst 2018 mit Verletzungen zu kämpfen hatte und durch seine ungewisse Zukunft – angesichts laufender Vertragsverhandlungen – oft gehemmt wirkte. Der Nationalspieler verlängerte schliesslich doch in Davos (bis 2022), und unter Coach Witolinsch kam der Churer (vor allem in den Playouts, als er drei Tore und zwei Assists zum Ligaerhalt beisteuerte) doch noch in Fahrt. Eine einfache Saison wars für Corvi aber nicht, für 2019/20 darf vom 26-Jährigen einiges erwartet werden. 

Es gab auch Spieler, die letzte Saison nie richtig auf Touren kamen. Einen traf es besonders, wie wir aufd er nächsten Seite verraten.

[tps_title][/tps_title]

6.  Absteiger des Jahres: Marc Wieser

Bis zum 16. Saisonspiel musste Marc Wieser warten, bis er seinen ersten Saisontreffer erzielte. Der Kübliser wurde damit zum Gesicht des HC Davos, dessen schwacher Saisonstart letztlich jede Chance für eine Playoff-Qualifikation kostete. Wie der gesamte HCD kämpfte sich Wieser in der Folge in die Saison zurück, erzielte immerhin noch zehn Tore und neun Assists, darunter zwei beim vorentscheidenden Auswärtssieg in den Playout, der dem HCD eine 3:1-Führung in der Serie einbrachte.

Für einen Skorer mit seinen Qualitäten war die Saison 2018/19 insgesamt aber nach vielen sehr guten Jahren eine Enttäuschung. 

 

Zum Pechvogel des Jahres gehts auf der nächsten Seite. 

[tps_title][/tps_title]

7. Pechvogel des Jahres: Dino Wieser

Nach einer schwachen vorletzten Saison startete Marcs Bruder Dino äusserst vielversprechend in den Hockey-Winter 2018/19. Der 29-jährige Kämpfer harmonierte bestens mit Neuzugang Inti Pestoni und liess sich in den ersten sieben Spielen sechs Assists gutschreiben – nur zwei weniger als 2017/18 in der gesamten Regular Season. Im November verletzte sich Wieser aber, kam wieder zurück und verletzte sich nach wenigen Spielen unter Harjis Witolinsch erneut. Nach 31 Spielen und 14 Punkten war die Saison für Wieser damit zu Ende. Der HCD glaubt an den Publikumsliebling: Gemeinsam mit seinem Bruder Marc verlängerte der Prättigauer um vier weitere Jahre in Davos. 

Und wie schlugen sich die «neuen» Schweizer beim HCD? Die Antwort auf der nächsten Seite.

[tps_title][/tps_title]

8. Transfer des Jahres: Dario Meyer und Luca Hischier

Nach zwei, bzw. drei Jahren hatten Dario Meyer und Luca Hischier in Bern keine Zukunft mehr, und so versuchten es der 22-, bzw. 24-jährige Stürmer in Davos, wo sie mehr Verantwortung und Spielzeit bekamen. Mit je 10 Toren und 7 Assists legten sie zwar keine Kracher-Saison hin, nutzten aber die Chancen mit ihren bis anhin persönlich erfolgreichsten National-League-Saisons. Wir sind gespannt, ob sich die beiden auch in der nächsten Saison positiv weiterentwickeln. 

Zum Goalie des Jahres gehts auf der nächsten Seite. 

[tps_title][/tps_title]

9. Goalie des Jahres: keiner

Dass Davos auch in der vergangenen Saison ein Torhüter-Problem hatte, wurde bereits gestern auf GRHeute besprochen. Anders Lindbäcks Last-Minute-Verpflichtung vor Saisonbeginn entpuppte sich nicht als die gewünschte Verstärkung, Gilles Senn konnte sich im  Vergleich zur vielversprechenden Saison 2017/18 insgesamt auch nicht verbessern und versucht nun sein Glück in Nordamerika. Die Goalie-Position beim HCD bleibt eine Baustelle.  

Auf der letzten Seite unseres Saison-Rückblicks küren wir die Aufsteiger des Jahres.

[tps_title][/tps_title]

10. Aufsteiger des Jahres: Benjamin Baumgartner & Yannick Frehner

Kaum jemand hatte vor Saisonbeginn den 18-jährigen Österreicher Benjamin Baumgartner auf der Rechnung. Mit einem Tor und drei Assists in 20 Spielen in der Regular Season startete der Youngster solide in seine National-League-Debütsaison, ehe er in den Relegationsrunde und den Playouts mit acht Punkten in elf Spielen zum Saisonende durchstartete.

Baumgartner ist damit zum Headliner der nächsten jungen Davoser Generation mutiert, die in der vergangenen Saison oft positiv überraschte: Neben Baumgartner erzielten auch die Elite-Junioren Gian-Marco Wetter, der Prättigauer Dominic Buchli und der Churer Mischa Bleiker in ihrer NL-Debütsaison ein Tor – alle sind 20 Jahre oder jünger. Dazu traf der erst 21-jährige Churer Yannick Frehner diese Saison gleich 6-mal und gehört damit sicher zu den vielversprechendsten jungen Davoser Talenten für die nächste Saison.

 

  • Hier gehts zum Teil 1 des GRHeute-Saisonrückblicks des HC Davos.
  • Hier gehts zum Teil 2 des GRHeute-Saisonrückblicks des HC Davos.

 

 

(Titelbild: Twitter HC Davos)

 

author

Reto Hartmann

Blogger
Der eingefleischteste Sportfan im Kanton. Schreibt, was er will und sagt, was er denkt.