Griftspritze: Wir wollen nicht spielen!

Griftspritze: Wir wollen nicht spielen!

GRHeute
28.01.2016

Im Satireblog «GRiftspritze» von GRHeute freuen wir uns auf die Olympischen Spiele 2026.

Vor kurzem kam mir auf der Toilette die Erleuchtung: Bündnerinnen sind Models, Bündner sind Wildmannli, Bündner Kids sind herzig und frech und Bündner Medien gehören zur Gattung der Kannibalen. Die ersten drei erklären sich von selbst, darum – hehe – stürzen wir uns gleich auf die Röhren der Sprache.

Olympia-Träume sind Bäume und Früchte hängen hoch. Soweit, so klar. Wer am Boden steht und die blöden Äpfel nicht greifen kann, macht halt einfach, was jeder gute Bündner tut. Er bekommt einen roten Kopf und motzt über den ganzen Baum.

Das war einfach, als der Baum noch keine Blätter trug. Wochenlang ergötzten wir uns an den Bildern von grünen Skihängen, die nicht einmal von den bösen Schneekanonen weggeballert werden konnten.

Hier nochmals zur Erinnerung, weil es wirklich so war.Snow

Der «Sparz» wurde sogar zur hochinteressanten Idee von Sommerspielen in Graubünden inspiriert. Doch dann kam er doch noch, der kalte Schnee, und die Herzen wurden kälter und älter. Aus der Perspektive eines Sesselklebers am Rande der Kloake Graubündens – und das wäre dann wohl Chur – ist das weisse Pulver sonst keine feuchte Angelegenheit.

Auch unser regionales Staatsradio – und damit ist nicht Radio ex-Grischa gemeint – pflegt den Mief des urbanen Zweckpessimusimus›. Die letzten Tage hat SRF oder SRG oder Idee suizo olympische Knallerstorys in die Bergluft rausposaunt, die die Luft zum Zittern und die olympischen Ringe zum Zwiebelschneiden bringt. Fall 1, vorgestern: Das IOC hat in Österreich angeklopft, ob sich Innsbruck für 2026 bewerben wolle. Schreck! Graubünden wurde nicht gefragt. Fall 2, gestern: Die Stadt Zürich will abwarten, bis sich Swiss Olympic für eine Kandidatur entschieden hat, bevor sie sich zu uns Steinbogg-Tschinggen bekennt. So eine Frechheit! Was erlauben die sich? Wir sind immerhin Graubünden – und die Zürich! Unser geliebtes Regionaljournal deutet das richtig: «Magere Kost für Olympia-Promotoren.» Da muss wohl der HCD wieder mal ein paar Sachen mit den Züzis klarstellen.

Wir Bündner wackeln unterdessen mal etwas weiter an unserem Häusle, würd ich sagen. Beissen wir so richtig herzhaft in unseren Schwanz – (natürlich nur, wenn wir Affen wären). Hallo Dschungelcamp! Und wenn das Dach dann über uns einstürzt, ja dann, dann hilft uns sicher jemand wieder raus. Vielleicht Dr. Bob?

Mist, das Klopapier ist alle.

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