Die Weltelite zu Gast in Silvaplana am Corvatsch

Bereits zum 6. Mal fand der FIS Freeski World Cup am Corvatsch im Oberengadin statt. Dabei ging es beim AFP (Association of Freeskiing Professionals) hoch dotierten Plantinum Event nicht nur um die Goldmedaille, sondern auch um ein Preisgeld von 50’000 Schweizer Franken.

Knapp 100 der besten Freeski  Fahrerinnen und  Fahrer aus mehr als 15 Nationen zeigten am vergangenen Wocheneinde im Corvatsch Park ihre Tricks, auch wenn die Sichtverhältnisse nicht ganz optimal waren. Am Finaltag sollte sich das Wetter dann von seiner besseren Seite zeigen. Mit am Start waren auch alle Topfahrer von den Olympischen Spielen, die nicht verletzungsbedingt absagen mussten. „Die Qualität ist dadurch enorm hoch“, so der OK Präsident Daniel Schaltegger. „Zudem sind es mehr Teilnehmer als im letzten Jahr.“ ergänzte die Medienverantwortliche Sina Grass. Der Course im Corvatschpark wurde wiederholt in den höchsten Tönen gelobt. Verantwortlich dafür war in erster Linie Kobi Würsch mit seinem Team.

Ragettli führte das Qualifying in seiner Gruppe an

In zwei Gruppen setzten sich die jeweils ersten acht Besten für das Finale durch. Andri Ragettli wurde seiner Favoritenrolle gerecht, und führte seine Gruppe nach dem Qualifikationstag an. Ebenso souverän traten der US- Amerikaner Alex Hall und der Norweger Ferdinand Dahl auf. Hall wurde mit seinem » switch left 360, switch right 270 pretzel 270, switch left super fet, switch rodeo 9 truck, left double 1260 seat belt, switch left double 1260 safety und left 270 pretzel 270 “ Tagesbester. Trotz der launischen Wetterbedingungen zeigten die Fahrer ihre besten Tricks und gute Läufe.

Das erste Mal

Für einige der noch sehr jungen Fahrer ist es das erste Mal, dass sie an einem renommierten Wettkampf in der Schweiz teilnehmen. Der US-Amerikaner Ryan McElmon ist gerade einmal 19 Jahre, und von der Schweiz absolut begeistert. „Die Landschaft und die Menschen sind unglaublich. Es ist grossartig, hier zu sein.“ Dass er fast die Hälfte des Jahres auf Ski unterwegs ist, wird durch die zwei Farben im Gesicht deutlich. Auch für viele Menschen im Publikum war es das erste Mal. Anwesend war auch Cla Mosca, der erste Snowboardweltmeister. Er war mit seiner Familie aus Scuol angereist und zeigte sich beeindruckt.  Den Einzug in den Final verpasste der junge Amerikaner am Ende. Dafür geniesst er die wenige freie Zeit nun, um die Schweizer Gletscher zu bestaunen. Als nächsten geht es für ihn nach Österreich zum Wettkampf.

Finaltag hatte es in sich

Der Finaltag begann für die Schweizer Fahrerinnen weniger gut. Sarah Höfflin, Olympiasiegerin von PyeongChang, konnte ihren Sprung nicht sauber landen und stürzte dabei. Sie musste mit dem Helikopter ins Spital gebracht werden. Damit war für die erst 17- jährige Französin Tess Ledeux der Weg frei. Sie belegte vor Johanne Killi aus Norwegen und Jennie-Lee Burmansson aus Schweden den ersten Rang, und sicherte sich somit das Preisgeld in Höhe von 11’250 Schweizer Franken.
Mit Kai Mahler, Fabian Bösch und Jonas Hunziker haben es drei weitere Schweizer neben Andri Ragettli geschafft, sich für das Finale zu qualifizieren. » Es fühlt sich gut an, gemeinsam mit meinen Swiss Freeski Team Kollegen vor unserem Heimpublikum am Corvatsch ins Finale einzuziehen .” so der Bündner Olympia Goldmedaillen Gewinner Andri Ragettli. Für Jonas Hunziker reichte es am Ende für den sechsten Platz. Fabian Bösch schaffte es auf den 13. Rang, und Kai Mahler errang den 15. Platz.
Am Ende konnte der Amerikaner Alex Hall die Jury überzeugen, und er gewann vor Ragettli und dem Norweger Ferdinand Dahl den ersten Platz. „Wir sind sehr zufrieden» resümierte Schaltegger. „Die Zusammenarbeit mit der FIS verliefe ebenso reibungslos wie die Wettkämpfe. “

 

(Fotos und Film: Mayk Wendt)

Mayk Wendt
06.03.2018
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Mayk Wendt

Journalist/Fotograf
Freier Fotojournalist, Mitglied der Fotojournalistenvereinigung freelens in Hamburg, lebt im Engadin.