Ein Nadelöhr weniger auf dem Weg ins Engadin

Ein Nadelöhr weniger auf dem Weg ins Engadin

GRHeute
20.11.2018

Die Julierstrasse ist eine der wichtigsten ganzjährig geöffneten Strassenverbindungen ins Engadin. Der Innerortsbereich von Mulegns weist einen Abschnitt mit Engpass auf, der an dieser Stelle nur einspurig befahrbar ist und immer wieder zu Streifkollisionen von grossen Fahrzeugen mit angrenzenden Gebäuden führt. Diese Problematik soll mit einer angemessenen Strassenanpassung und zugleich Erhaltung des «Weissen Hauses» gelöst werden.

Bereits seit zwanzig Jahren besteht die Absicht, die Engpasssituation der Julierstrasse zu beheben. In den folgenden Jahren wurden diverse Projektideen erarbeitet und wieder verworfen. Mit der nun bevorstehenden Umsetzung besteht für die Einwohner des Dorfes sowie den Kanton die grosse Chance, eine gewinnbringende Lösung mit einer flüssigen und sicheren Durchfahrt zu realisieren. Ein rechtskräftiges Projekt vorausgesetzt, kann das Tiefbauamt Graubünden im Sommer 2019 mit den Bauarbeiten beginnen.

Ziele des Projekts

Mit dem Ausbau des Engpasses, das heisst der partiellen Fassadenanpassung des «Weissen Hauses», entsteht ein genügend grosses Lichtraumprofil für Lastwagen und Busse. Durch die angepasste Linienführung können sich Personenwagen in diesem Strassenabschnitt kreuzen. Für die Fussgänger wird eine neue sichere Verbindung geschaffen, welche zwischen dem «Weissen Haus» und dem Fallerbach verläuft. Mit diesem Projekt wird die gesamte Übersichtlichkeit verbessert und damit im Innerortsbereich ein flüssiger sicherer Verkehrsablauf gewährleistet werden.

Wettbewerb für Neugestaltung

Die Modifizierung der Hauptstrasse tangiert das Erscheinungsbild des Ortskerns von Mulegns. Deshalb schrieb das Tiefbauamt im Sommer 2018 einen Studienwettbewerb mit vier Architekturbüros aus, um auf diesem Weg die bestmögliche Lösung für die Ortschaft sowie den Strassenverkehr zu evaluieren. Diese anspruchsvolle Situation, in der ein Ausgleich zwischen den gegensätzlichen Interessen des Strassenverkehrs und dem historisch gewachsenen Ortsbild zu finden war, meisterte das Architekturbüro Clavuot aus Chur. Mit einer eleganten geometrischen Anpassung des «Weissen Hauses» überzeugte Clavuot das Preisgericht, insbesondere durch den angemessenen Eingriff und die neu geschaffenen harmonischen Proportionen.

Das Siegerprojekt

Mit dem Siegerprojekt liegt eine stabile Konzeption vor, welche den historischen Ortskern respektiert, eine sinnvolle Nutzung ermöglicht und sich gleichzeitig mit dem Strassenbauprojekt des Tiefbauamts umsetzen lässt. Das Tiefbauamt übernahm die relevanten Projektbestandteile des Siegerprojekts verbindlich ins Auflageprojekt der «Strassenkorrektion Mulegns innerorts». Diese Variante bringt Vorteile für den Gesamteindruck des Projekts, einen Mehrwert bezüglich der Erhaltung der Gebäudesubstanz des «Weissen Hauses» sowie der Sicherheit für die Fussgänger.

Die Ausstellung

Die Projektakten inklusive dem Jurybericht über die vier Studien liegen vom 19. November bis zum 18. Dezember 2018 in der Gemeindeverwaltung Surses zur Einsicht auf. Während der Auflagedauer können diese unter www.tiefbauamt/Aktuelles/Projektauflagen eingesehen und heruntergeladen werden. Zudem werden die vier Studien sowie das Strassenbauprojekt in Mulegns öffentlich ausgestellt: Im Rothaus, Veia Gelgia 30, 7455 Mulegns, im Hauptgang des Erdgeschosses sowie dem ersten Obergeschoss. Diese Ausstellung dauert vom 20. bis 23. November 2018 von 14:00 bis 18:00 Uhr.

 

(Quelle/Bilder: Tiefbauamt)

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