Höchstwerte bei Messungen in Brienz

Höchstwerte bei Messungen in Brienz

GRHeute
12.04.2021

Die aktuellen Zahlen zu den Messungen beim Brienzer Rutsch liegen vor. Die Rutschung erreicht Höchstwerte – eine Gefahr für die Bevölkerung stellt der Hang momentan aber nicht dar.

Im Februar und März hat die Schneeschmelze die Geschwindigkeiten in der Rutschung Berg an fast allen Messpunkten auf neue Höchstwerte ansteigen lassen. Die Beschleunigung hat nun nachgelassen und die Geschwindigkeiten stagnieren – allerdings bei noch immer sehr hohen Werten. Im Szenario West über Vazerol nimmt die Geschwindigkeit noch immer zu.

In den nächsten Wochen wird nicht mit einem Bergsturz gerechnet. Grössere Abbrüche (bis mehrere 10’000 m3) sind zwar nicht auszuschliessen, sie dürften aber keine Siedlungsgebiete gefährden.

Rutschung Dorf

Auch die Rutschung Dorf hat sich seit Jahresbeginn auf neue Höchstwerte beschleunigt. Im März schlugen die Messwerte zwar wieder nach unten aus, es ist aber noch nicht klar, ob es sich dabei um eine Trendwende handelt. Die Geschwindigkeit beim Messhäuschen bei der Kirche liegt bei 1.4 Metern pro Jahr.

Aufgrund der stark gestiegenen Rutschungsgeschwindigkeit kann es im Dorf Brienz/Brinzauls zu zusätzlichen Veränderungen und Schäden an Bauten kommen. Eine direkte Gefährdung für Leib und Leben ergibt sich aus den hohen Geschwindigkeiten der Rutschung Dorf aber nicht.

Geschwindigkeit könnte zulegen

Mit der fortschreitenden Schneeschmelze in den höheren Lagen besteht die Möglichkeit, dass die Geschwindigkeiten in den kommenden Tagen und Wochen nochmals etwas zulegen könnten.

Die weitere Schneeschmelze und allenfalls einsetzender Regen fördern Blockschläge aus der Rutschung Berg. Die Entwicklung werde vom Frühwarndienst eng beobachtet.

Kanton und Bund finanzieren Sondierstollen zu 90 Prozent

Nach der Stimmbevölkerung von Albula/Alvra hat auch die Regierung des Kantons Graubünden den Kredit zum Bau des Sondierstollens unter dem Brienzer Rutsch genehmigt. Von den Gesamtkosten von 10,55 Millionen Franken übernehmen Bund und Kanton maximal 9,5 Millionen. Die Restkosten von 10% werden zwischen den weiteren Infrastruktureigentümern (Gemeinde, Rhätische Bahn, Tiefbauamt, Eigentümer von Werkleitungen) aufgeteilt.

(Bild: Archiv)

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