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Reto Crameri

Reto Crameri ist CVP-Grossrat und Gemeindevorstand von Albula/Alvra. Er wohnt in Surava und arbeitet als Rechtsanwalt in Chur.

9 Artikel von Reto Crameri

Bergsee statt Mittelmeer
Reto Crameri
14.05.2020

Bergsee statt Mittelmeer

Thomas Jordan – Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank – sagte kürzlich in einem Interview, dass wir noch lange von der Coronakrise geprägt sein werden. Langzeitschäden in der Wirtschaft seien nicht auszuschliessen und es handle sich um die schwerste wirtschaftliche Krise seit dem zweiten Weltkrieg.   Die Folgen von der Coronakrise werden vor allem auch die Jungen spüren, denn die immensen staatlichen Gelder – welche aktuell gesprochen werden – wird jemand dereinst zu bezahlen haben. Damit die Wirtschaft sich nach […]

Ein Dorf mit aktiven Vereinen lebt!

Ein Dorf mit aktiven Vereinen lebt!

Für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft ist das Vereinsleben von zentraler Bedeutung. Es gibt Statistiken, die besagen, dass in der Schweiz mehr unbezahlte als bezahlte Arbeit geleistet wird, dies vorab in den Vereinen. Im Jahr 2016 sollen Menschen ab 15 Jahren insgesamt 9.2 Milliarden Stunden an Freiwilligenarbeit geleistet haben. Der Geldwert dieser unbezahlten Arbeit wird auf 408 Milliarden Franken geschätzt. Eine unglaubliche Zahl. Es ist aber gleichzeitig auch bekannt, dass unsere Vereine immer mehr Schwierigkeiten haben, neue Mitglieder zu finden […]

Majorz oder Proporz?

Majorz oder Proporz?

Die Frage mag technisch klingen, ist aber brisant: Es geht um die Frage, wie der Grosse Rat in Zukunft gewählt werden soll. Bisher wählen wir 120 Grossräte in 39 Kreisen und zwar im Majorz. Das heisst, dass der Kandidat oder die Kandidatin gewählt ist, welcher/welche am meisten Stimmen erhalten hat. Bereits acht Mal hat die Bündner Bevölkerung dieses Wahlsystem bestätigt. Und rund alle zehn Jahre wird ein neuer Angriff dagegen vorgenommen. Nun ist es wieder so weit. Das bisherige Wahlsystem […]

Reto Crameri: «Maiensässe umbauen – Nächste Chance im Frühjahr»
Reto Crameri
17.01.2019

Reto Crameri: «Maiensässe umbauen – Nächste Chance im Frühjahr»

Das Bündner Parlament hat im April 2016 eine Standesinitiative beschlossen, welche vom Bund forderte, dass Bauten ausserhalb der Bauzone vereinfacht und massvoll zur Wohnnutzung umgenutzt werden können. Zwar haben National- und Ständerat die Standesinitiative abgelehnt, aber der Ständerat hat einen Gegenvorschlag präsentiert. Dieser sollte ebenfalls die Umnutzung von Bauten ausserhalb der Bauzone erleichtern, allerdings nur, wenn die Kantone die entsprechenden Grundlagen im kantonalen Richtplan schaffen. Dieser gangbare und kluge Weg, der jedem Kanton individuell ermöglicht hätte, die Umnutzung vorzusehen oder […]

Reto Crameri: «Auf Graubünden warten grosse Herausforderungen»
Reto Crameri
09.08.2018

Reto Crameri: «Auf Graubünden warten grosse Herausforderungen»

In drei Wochen tritt zum ersten Mal das neue Parlament zusammen: Zu grossen Verschiebungen ist es erwartungsgemäss nicht gekommen – unser Wahlsystem, das Mehrheitswahlverfahren, bietet Gewähr für Stabilität, Ausgeglichenheit und dass alle Regionen unseres Kantons im Bündner Grossen Rat vertreten sind. Ab Januar 2019 wird zudem eine neue Regierung die Geschicke des Kantons lenken.  Auf das neue Parlament und die neue Regierung warten grosse Herausforderungen: Seit der Zweitwohnungsinitiative ist nicht nur die Bauwirtschaft unter Druck geraten. Auch die nachgelagerten Branchen […]

Reto Crameri: «Haben Randregionen eine Zukunft?»

Reto Crameri: «Haben Randregionen eine Zukunft?»

Abwanderung, rückläufige Geburtenzahlen, Überalterung der Bevölkerung, Verlust von Arbeitsplätzen, Auszonungen von Bauland im grossen Stil und die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative: die Vorzeichen für die peripheren Regionen im Kanton Graubünden sehen nicht gut aus. Dennoch: gerade als Junger bin ich überzeugt, dass die Randregionen in Graubünden durchaus eine positive Zukunft haben.  In den Zentren werden die Wohnungspreise immer teurer: Familien finden zum Teil kaum mehr bezahlbare zeitgemässe Mietwohnungen in den Städten. Der Traum vom Eigenheim ist in den Städten und Agglomerationen […]

Regionale Produktion statt Grenzöffnungen in der Landwirtschaft
Reto Crameri
23.11.2017

Regionale Produktion statt Grenzöffnungen in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel durchgemacht: 1951 wurde das Landwirtschaftsgesetz verabschiedet, das geprägt war durch die während des zweiten Weltkrieges gemachten Erfahrungen. Ziel dieses Werkes war es, einen gesunden Bauernstand und eine produktive Landwirtschaft zu sichern, damit die Versorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten gewährleistet werden kann. Die staatlich kontrollierte Landwirtschaft mit fixen Preisen und Übernahmegarantien führte jedoch bald zu Überproduktion und hohen Kosten für die Überschussverwertung. In den neunziger Jahren kam die Kehrtwende. Kernstück […]

Reto Crameri: «Starke autonome Bündner Gemeinden!»

Reto Crameri: «Starke autonome Bündner Gemeinden!»

Die Bündner Regierung hat kürzlich die Botschaft zur Totalrevision des Gemeindegesetzes verabschiedet. Dieses ist seit dem Jahr 1974 in Kraft und hat seither verschiedene Veränderungen erfahren. Bereits im Jahr 2010 hielt der damalige FDP-Regierungsrat Dr. Martin Schmid fest: «Kein Kanton der Schweiz ist landschaftlich und kulturell so vielfältig wie der Kanton Graubünden. Die Vielfalt widerspiegelt sich insbesondere auch in Bezug auf die Gemeinden. Der Kanton Graubünden gehört zu den Kantonen mit der grössten Gemeindeautonomie, was sich geografisch und historisch begründen lässt.» Die […]

Reto Crameri: «Kämpfen lohnt sich!»
Reto Crameri
08.06.2017

Reto Crameri: «Kämpfen lohnt sich!»

Vor über einem Jahr entschied der Bündner Grosse Rat mit Zustimmung aus allen Fraktionen, dass ehemals landwirtschaftlich genutzte Bauten ausserhalb der Bauzone massvoll zu Wohnzwecken umgenutzt werden können. Und dies unabhängig vom bisherigen Zweck. Der öffentlichen Hand sollen dabei keine Erschliessungskosten entstehen. Konkret sollten Stallbauten, sog. Maiensässställe, massvoll zur temporären Wohnnutzung umgebaut werden können. Die Regierung wehrte sich damals mit Vehemenz dagegen. Unter anderem begründete der zuständige Regierungsrat, dass Standesinitiativen einen schweren Stand hätten: «Von den 95 in den letzten […]