Bündner Kulturpreis 2021 geht an Leo Tuor

Bündner Kulturpreis 2021 geht an Leo Tuor

GRHeute
25.02.2021

Die Bündner Regierung hat den Bündner Kulturpreis 2021 an Leo Tuor vergeben. Der Preis ist mit 30’000 Franken dotiert. Der Schriftsteller aus Sumvitg bereichert die Literatur mit packenden und phantasievollen Geschichten.

Tuors «wache Augen, sein kulturelles Wissen und seine Lust auf formale Erfindungen und Experimente bescheren den Leserinnen und Lesern ein vielfältiges Bild der Surselva und der Lebenswelten in den alpinen Räumen», schreibt die Stansdeskanzlei in einer Regierungsmitteilung. Als sein Hauptwerk kann die Surselver Trilogie Giacumbert Nau (1988), Onna Maria Tumera (2002), Settembrini (2006) bezeichnet werden. Bereits mehrfach wurde Leo Tuor für sein Schaffen mit namhaften Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem mit dem Schweizerischen Schillerpreis (2007) und dem Bündner Literaturpreis (2009).

In Zürich, Fribourg und Berlin studierte Leo Tuor Philosophie, Geschichte und Literatur. Dennoch verbrachte der heute 62-jährige Schriftsteller viele Jahre lang den Sommer als Schafhirt auf der Greina und den Herbst als Jäger auf Carpet.

Im Weiteren vergibt die Regierung sechs Anerkennungspreise und fünf Förderpreise in der Höhe von je 20’000 Franken.

 

Die Anerkennungspreise 2021

Mara Capelli, 1967, Tänzerin, Roveredo

Die Regierung verleiht Mara Capelli einen Anerkennungspreis. Die Tänzerin aus dem Misox ist eine begeisterte und begeisternde Tänzerin und Lehrerin des Hip-Hop. Ihre Gruppen haben die Schweiz auf höchstem Niveau mehrere Male vertreten. Sie hat die Hip-Hop-Szene im Misox gegründet, gefördert und ermöglicht sie weiterhin.

Ralph Feiner, 1961, Fotograf, Malans

Die Regierung verleiht Ralph Feiner einen Anerkennungspreis. Der Fotograf ist der Chronist der zeitgenössischen Architektur Graubündens. Sein künstlerischer Verstand, sein Wissen um Menschen, Häuser und Landschaften werden zu berührenden und gut informierten Bildern über die Schönheit und Eigenart der Baukultur des Kantons.

Vera Kappeler, 1974, Musikerin und Peter Conradin Zumthor, Musiker, 1979, Haldenstein

Die Regierung verleiht Vera Kappeler und Peter Conradin Zumthor einen Anerkennungspreis. Die Musikerin und der Musiker erfinden, komponieren und improvisieren packende, berührende und unterhaltsame Klangwelten. Als Solisten, als Duo oder in Kapellen bereichern sie die zeitgenössische, die Theater- und auch die Volksmusik.

Jürg Schmid, 1957, Insektenforscher, Ilanz

Die Regierung verleiht Jürg Schmid einen Anerkennungspreis. Der Zahnarzt hat als Amateur der Naturwissenschaften die Kleinschmetterlinge erforscht, gesammelt und fotografiert und so ein Grundlagenwerk über die Biodiversität geschaffen.

Verein und Stiftung Valendas Impuls, 2004, Valendas

Die Regierung verleiht dem Verein und der Stiftung Valendas Impuls einen Anerkennungspreis. Sie haben mit Wagemut, Geduld, Phantasie, Baukultur und geschicktem Zusammenspannen von Alpendorf und Unterland gezeigt, wie die Renaissance eines Dorfes erfolgreich werden kann.

Curò Mani, 1949, Musiker, Ardez

Die Regierung verleiht Curò Mani einen Anerkennungspreis. Er hat als Komponist und Dirigent den Chorgesang aus Graubünden bereichert und als Lehrer viele Kinder und Jugendliche für Musik begeistert.

 

Die Förderungspreise 2021

Chiara Balsarini, 1985, Regisseurin und Schauspielerin, Valposchiavo

Die Regierung verleiht Chiara Balsarini einen Förderungspreis. Die Theaterfrau aus Poschiavo ist Schauspielerin, führt Regie, stemmt Produktionen, schreibt Stücke und unterrichtet Theater – ein Rundumtalent des Theaters.

Andriu Deplazes, Künstler, 1993, Sagogn, Brüssel und Marseille

Die Regierung verleiht Andriu Deplazes einen Förderungspreis. Der Künstler ist ein scharfäugiger Beobachter der Gesellschaft. So gelingen ihm eindrückliche Bilder über Menschen, Zustände und Landschaften.

Sara Bigna Janett, Musikerin, 1990, Tschlin/Zürich

Die Regierung verleiht Sara Bigna Janett einen Förderungspreis. Die Sängerin ist zu Hause auf Opernbühnen, in der Volksmusik und im Kammerchor. Sie kann das Repertoire und ist immer wieder neugierig auf Experimente ungewissen Ausgangs.

Valentina Minnig, Künstlerin, 1991, Chur/Zürich

Die Regierung verleiht Valentina Minnig einen Förderungspreis. Die Fotografin und Künstlerin beschäftigt sich intensiv mit der Macht des Menschen über die Natur und schöpft daraus faszinierende und irritierende Bilder und Installationen.

Gian Stecher, 1983, Musiker, Domat Ems

Die Regierung verleiht Gian Stecher einen Förderungspreis. Der Dirigent und Trompeter ist in frühen Jahren schon Stütze und Leuchtturm der Blasmusik in Graubünden.

 

Die Preise werden, sofern die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus dies zulassen, im Rahmen einer Feier am 28. Mai 2021 in Sumvitg überreicht.

 

(Bild: Ayse Yavas/zVg.)

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