Es ist längst 5 vor 12

Es ist längst 5 vor 12

2016 ist bereits Geschichte. Ein scheussliches Jahr. Ein Jahr, das viel Verunsicherungen, Misstrauen und Krieg in unserer Gesellschaft geschaffen und Angst und Schrecken verbreitet hat. Ein Jahr des Tiefs. Doch auf jedes Tief folgt bekanntlich ein Hoch – hoffentlich.

Während sich die Einen noch im «Winterschlaf» befinden und ihre Augen vor vollendeten Tatsachen verschliessen, da aus ihrer Sicht derzeit «wenig Weltbewegendes die Nachrichtenwelt bewegt», ziehen die Terroranschläge und gesellschaftlichen Katastrophen der letzten Wochen und Monate weiter ihre Spuren um uns herum.

Raus aus der Komfortzone

Natürlich, man kann sich das neue Jahr auch schöntrinken. Sich auch noch in der zweiten Kalenderwoche mit vollgefressenen Bäuchen hinter dem «Abwesenheitsmodus» verstecken und die Wirklichkeit aus sicherer Entfernung beobachten. Klar. Geht mich nichts an. Passiert ja nicht bei uns. Die Neutralität schützt uns vor all dem Unheil. All den Bomben und Anschlägen, die direkt neben uns explodieren. Zurücklehnen, abwarten und zuversichtlich auf’s neue Jahr blicken. Jawohl, die Einen starten eben bequem und mit Gelassenheit ins neue Jahr.

Rein in die Wirklichkeit

Wirklich? Reisst endlich eure Augen auf ihr Einen! Die Nachrichtenwelt überflutet uns täglich mit schrecklichen, weltbewegenden Meldungen! Meldungen, die sich in unserer unmittelbaren Nähe ereignen. Denn der Terror macht keine Ferien während der Fest- und Feiertage, und die Neutralität interessiert ihn noch viel weniger. Kommt also heraus aus eurem Glashaus! Schaut, was sich die vergangenen Monate um uns herum ereignet hat: In Berlin, Paris und Nizza, der Türkei und kürzlich in Ägypten, Massenkarambolagen auf unseren Strassen, Wintersportopfer, Familiendramen.

Tick, tack, tick, tack

Vergesst aber nicht ihr Einen, die die Augen vor der immer näher tretenden Realität verschliesst: die Welt, das Unheil und die Katastrophen drehen sich auch zum Jahreswechsel hin weiter – ohne Pausen. Nicht im gleichen, gemächlichen Tempo. Sondern Jahr für Jahr schneller und schneller, näher und näher. Wir leben heute an einem der sichersten Orte, leben ein Leben in Glück, Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung. In einem felsenfesten System. Noch. Doch der Zeiger steht bereits auf 5 vor 12.

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Andjela Dinkel

Geschäftsführerin/Region
Inhaberin der Agentur ProjektStation.ch & Jungunternehmerin mit Drive und Gespür für den Puls der Zeit im Bündner Rheintal.