Fabian «Bane» Florin wurde von der SRF-Sendung «Gesichter und Geschichten» zum Gesicht des Jahres gewählt. «Bane» war 14 Jahre lang drogenabhängig, durch die Sucht wurde er auch kriminell. Anstelle der Haft trat er eine Langzeittherapie an – erfolgreich. Heute ist der 39-jährige Bündner nicht nur frei und clean, sondern auch einer der erfolgreichsten Schweizer Graffitikünstler.
Der Punkt, an dem sich sein Leben drastisch veränderte, war, als er an einem Graffiti-Contest teilnahm und diesen gewann. «Ich erinnere mich gut an diesen Tag. Ich habe einen Fisch gesprayt». Er wisse nicht einmal mehr, was der Preis war, sagte er einst gegenüber dem Red Bull Bulletin. «Der eigentliche Gewinn lag ganz woanders. Dieser Contest gab mir einen Lebensinhalt, eine Perspektive, ein Ziel.» Er habe plötzlich daran geglaubt, etwas Grossartiges erreichen zu können.
Er interessierte sich schon sehr früh für die Szene, als er in einem Hip-Hop-Magazin Graffitis entdeckte. Es sei das erste Mal in seinem Leben, dass ihn etwas so fasziniert hat. Ein Träumer sei er schon immer gewesen. «Ich träumte davon, ausserordentliche Sachen zu machen. Irgendwo in mir drin kannte ich schon das Leben, das ich heute habe.» Selbst als er süchtig war, erlosch das Flämmchen in ihm nie. «Nenne es Hoffnung, nenne es Überlebenswille. Aber dieses Flämmchen hat es in diesem Moment geschafft, den Unterschied zu machen.»
Gerettet hat ihn der Glaube an seinen Traum, sein Leben der Kunst zu widmen. «Ich komme von unter der Brücke, habe in Tiefgaragen geschlafen. Und jetzt bin ich Besitzer eines schönen Ateliers und kann mich verwirklichen. Ich habe den Sechser im Lotto schon zehnmal gewonnen.» Und nun ist Bane auch Schweizer Gesicht des Jahres.
