Ich komme jetzt halt nochmal mit Quadroni. Es lässt einen schier aus der Haut fahren, wenn man mitbekommen hat, dass ihn die volle Härte dessen, was in Graubünden Justiz genannt wird, getroffen hat und dass im Gegenzug ein Polizist, der daran nicht unschuldig ist, freigesprochen wurde. Angeblich bekam dieser zudem 24 000 Franken für seine Anwaltskosten.
Und Quadroni guckt einmal mehr in die Röhre. Ein Kernsatz der Richterin: «Das fehlende Verständnis in rechtlicher Hinsicht von A.B. (dem Polizisten, Anmerkung Falk) wirft gewisse Fragen auf». Ach ja? Und wieso wird er freigesprochen? Hatte die Rechtssprecherin im Studium einen Fensterplatz? Und – wieso ist A.B. noch im Dienst? Wäre das Ganze nicht so bananenstaatmässig tragisch, wäre es eine Lachnummer für die Fasnacht.
Quadroni, der nach dem üblen Gezerre um ihn 100 Prozent arbeitsunfähig ist, wird vielleicht in die Berufung gehen. Ich hoffe es. Am besten aber tut das die Staatsanwaltschaft. Was Quadroni, der sicher nicht immer ein Sonntagsschüler war, widerfährt, ist unter aller Kanone. Und das, was viele im Hickhack ums ehemalige Baukartell als juristischen Schweinestall sehen, ist, denke ich, noch längst nicht ausgemistet.
Roland Falk, Ilanz