Innovativer Neubau für die Kantonspolizei

Innovativer Neubau für die Kantonspolizei

GRHeute
01.02.2022

Die Verkehrsstützpunkte der Kantonspolizei in Chur und in Thusis sollen aus organisatorischen und betrieblichen Gründen zusammengelegt werden. Dazu soll ein bezüglich Nachhaltigkeit vorbildhafter Neubau direkt beim Nationalstrassenanschluss A13 Chur Süd entstehen. Die Regierung hat die entsprechende Baubotschaft zuhanden des Grossen Rats verabschiedet.

Die Kantonspolizei Graubünden (KAPO) verfügt heute über insgesamt sechs Verkehrsstützpunkte (VSP) entlang der A13 mit den Standorten San Bernardino, Thusis und Chur beim Polizeikommando sowie in Davos, Silvaplana und Ilanz. Diese VSP dienen primär der Regionenpolizei für die ganzjährige, unterbruchfreie Einsatzbewältigung in einem 24‑Stunden‑Betrieb. Ergänzend zu diesem Grundversorgungsauftrag werden die VSP für die Spezialversorgung auf den Nationalstrassen benötigt.

Regionale Konzentration von Verkehrsstützpunkten

Im Zuge der Umsetzung der Immobilienstrategie des Kantons Graubünden konnte in den letzten Jahren mit der Schaffung der regionalen Verwaltungszentren im Einsatzraum Mittelbünden in Davos und für den Einsatzraum Surselva in Ilanz dem heutigen polizeilichen Bedarf nach zentral gelegenen Infrastrukturen Rechnung getragen werden. Mit der Bereitstellung eines Polizeizentrums im Oberengadin, welches anfangs März 2022 bezugsbereit sein wird, kann die Optimierung der Infrastrukturen mit zeitgemäss einsetzbaren Polizeistützpunkten in den Regionen des Kantons abgeschlossen werden. Der VSP in San Bernardino wurde für die Nord- und Südrampe der San‑Bernardino‑Route mit dem im Abschluss befindlichen Sanierungsprojekt auf den neusten Stand gebracht.

Einzig der nördliche Bereich für die verkehrspolizeiliche Versorgung von Maienfeld bis zur Viamala ist nicht auf die heutigen Anforderungen einer optimalen Polizeiarbeit ausgerichtet. Die hohe Frequenz der Verkehrsbewegungen rund um Chur und die fachlich erwünschte unmittelbare Nähe zu einem Autobahnzubringer sprechen bezüglich der örtlichen Lage für den neu zu errichtenden Stützpunkt für den vorgesehenen Standort beim Nationalstrassenanschluss A13 in Chur Süd. Durch die Zusammenlegung der VSP in Chur und Thusis am neuen Standort lassen sich sodann die Einsatzkräfte und -mittel der KAPO im gesamten Einsatzgebiet besser bündeln.

Zukunftsorientierte Infrastruktur

Der VSP in Chur Süd soll den Betrieb durch kurze, effiziente Abläufe optimieren und eine zukunftsorientierte, flexibel nutzbare Infrastruktur bereitstellen. Künftige Änderungen der Polizeiarbeit lassen sich innerhalb der anpassungsfähigen Gebäudestruktur auffangen. Der Standort mit unmittelbarem Autobahnschluss liegt zudem verkehrsstrategisch ideal für eine effiziente Aufgabenerledigung mit kurzen Interventionszeiten durch die zuständigen Einsatzkräfte.

Leuchtturmprojekt im Bereich nachhaltiges Bauen

Der Neubau wurde als Pilotprojekt im Rahmen des Aktionsplans «Green Deal für Graubünden» lanciert und wird als Leuchtturmprojekt im Bereich des nachhaltigen Bauens umgesetzt.

In diesem Leuchtturmprojekt wird Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil verstanden und mit hochwertiger Architektur verbunden. Die nachhaltige Betrachtung basiert auf dem gesamten Lebenszyklus des Gebäudes mit Projektierung, Erstellung, Bewirtschaftung und Rückbau. Der Neubau ist gekennzeichnet durch innovative Ideen der Ressourcenschonung, Verringerung der Umweltbelastung und Förderung der Biodiversität. Die Aspekte wie Netto‑Null‑Gebäude in Bau und Betrieb, Kreislauffähigkeit, optimiertes Mikroklima, Low‑Tech, Suffizienz, solare Stromproduktion und Energiespeicherung finden sich im Bau verwirklicht.

Die Investitionskosten für den geplanten Neubau belaufen sich auf 9,8 Millionen Franken. Wenn der Grosse Rat dem Bauprojekt und dem Verpflichtungskredit zustimmt, ist die Ausführungsplanung ab Sommer 2022 und der Baubeginn anfangs 2023 vorgesehen. Die Inbetriebnahme des neuen VSP ist für Sommer 2024 geplant.

Der Grosse Rat wird die Botschaft voraussichtlich in der Aprilsession 2022 beraten.

(Quelle: Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität)

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