Kostenfalle Free-to-play: Wenn kostenlose Spiele-Apps teuer werden

Kostenfalle Free-to-play: Wenn kostenlose Spiele-Apps teuer werden

GRHeute
20.05.2025

Nach statistischen Erhebungen haben Free-to-play-Spiele 2021 über 100 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Wie kann das sein, wenn Free-to-play für «kostenlos spielbare» Games steht? Tatsächlich setzt das Geschäftsmodell auf In-App-Käufe. Vordergründig kostenlose Games wie Clash of Clans und Genshin Impact setzen Millionen- und Milliardenbeträge um, übertreffen so teilweise AAA-Produktionen wie Grand Theft Auto.

Von In-App-Käufen und Mikrotransaktionen

Ganz gleich, ob Spieler am Desktop-Rechner Platz nehmen, die PS5 einschalten oder zum Natel greifen: In-Game-Käufe sind in der Videospielwelt gang und gäbe. Via Mikrotransaktionen erlangen Spieler schneller Erfahrungspunkte, schalten Charaktere und Fähigkeiten frei, verkürzen Wartezeiten, oder decken sich mit virtueller Währung ein.

Üblicherweise kaufen Spieler als Erstes Juwelen, Runen, Kugeln oder eine andere Spielwährung. Mit dem virtuellen Gut lassen sich in einem angeschlossenen Shop Vorteile erstehen. Unterschiedlich wird gehandhabt, ob die Käufe kosmetischer Natur sind oder den Spielfortschritt erleichtern. Ist letzteres der Fall, werfen Kritiker gern spöttelnd mit dem Begriff «Pay-to-win» um sich.

In den besten Handy Casinos von Casino.ch führt kein Weg an Pay-to-win vorbei, wenn Nutzer um echtes Geld spielen wollen. Auf Neueinzahler wartet jedoch ein Willkommensbonus, der das Startguthaben erheblich steigert. Erzielte Geldgewinne lassen sich schnell und unkompliziert mit verschiedenen Zahlungsdiensten abheben. Spielautomaten werden in Schweizer Online Casinos ebenso Free-to-play angeboten, im kostenlosen Spielmodus zum Ausprobieren.

Warum In-Game-Käufe verlockend erscheinen

Den meisten Free-to-play-Spielen im Play Store und Apple App Store ist gemein, dass prinzipiell alles kostenlos erreichbar ist. Allerdings ergreifen die Spielehersteller Massnahmen, um In-App-Käufe vielversprechend anmuten zu lassen. Beliebt sind zum Beispiel Wartezeiten: Wer in einem Strategiespiel die Forschung vorantreibt oder Einheiten ausbildet, muss ein ums andere Mal geduldig warten – oder einen Kauf tätigen. Andere Games setzen Leben ein: Verblasst nach dem fünften Versuch das letzte Leben, muss abgewartet werden – oder die Leben werden mittels In-Game-Kauf wieder aufgeladen.

Spiele-Apps haben häufig Ranglisten. Wer seinen angestammten Platz auf dem Podium einzunehmen gedenkt, muss viel spielen, viel Geld ausgeben – oder beides. Bei manchen Spielen hat man Gelegenheit, gegnerische Basen anzugreifen und sich so Ressourcen zu sichern. Um sich angemessen zu verteidigen, scheint der In-App-Kauf unausweichlich.

Nicht selten rufen Handy-Apps Events aus: Zeitlich begrenzte Ereignisse, die den Spieler auffordern, für Belohnungen Herausforderungen zu bewältigen. Free-to-play-Spieler müssten viel Zeit aufbringen, um bei diesen Events rechtzeitig den Zieleinlauf zu schaffen. Leichter ist es, sich mit Mikrotransaktionen zu behelfen.

Spieler zahlen mit ihren Daten

Wer Free-to-play-Spiele beharrlich ohne Geldeinsatz spielt, verhilft dem Entwickler trotzdem zu Einnahmen. Nach einem Level werden etwa Werbebanner eingeblendet oder Werbevideos abgespielt. Darüber hinaus erfassen und verkaufen Apps oft Standortdaten, um Werbung zu personalisieren.

Vor der Installation holen Spiele-Apps entsprechende Berechtigungen ein. Zur Sicherheit können User Datenschutzeinstellungen vornehmen, um der Weitergabe von Daten zu widersprechen. Für Browser-Apps gibt es Erweiterungen, die Tracking abschalten und Websites daran hindern, ein Kundenprofil zu erstellen.

Woran sind faire Free-to-play-Spiele zu erkennen?

Faire Free-to-play-Spiele finden eine gesunde Balance zwischen kostenlosem Spielspass und In-App-Käufen. Genshin Impact ist ein Vorzeigebeispiel und bietet hunderte Stunden kostenfreien Spielinhalt. Obgleich das Gacha-System Charaktere zum Kauf feilbietet, kann man das Fantasy-Rollenspiel von Anfang bis Ende spielen – ohne nervige Wartezeiten oder das Gefühl, einen In-Game-Kauf tätigen zu müssen.

In jedem Fall sollten Belohnungen bei Events realistisch erreichbar sein. Mikrotransaktionen der besten Free-to-play-Spiele meiden Pay-to-win-Mechaniken. Allenfalls ändert der Kauf das Gameplay geringfügig ab, oder verleiht den Spielfiguren ein neues Aussehen und schmucke neue Waffen. Pay-to-win führt rasch zu Unmut unter den Spielern und sorgt für ein Ungleichgewicht.

Ob ein Titel mit seinen Spielern fair umgeht, lässt sich anhand der Bewertungen rasch erkennen. Treibt ein Spiel Mikrotransaktionen auf die Spitze, äussern sich nicht wenige Spieler negativ. Mit einem Blick auf die Reviews und die vergebenen Sterne ist zu ersehen, ob ein Download lohnenswert ist.

Kosten kontrollieren: Prepaid statt hinterlegter Zahlungsart

Bei In-App-Käufen handelt es sich zumeist um kleinere Beträge unter CHF 10. Wer eine Zahlungsmethode für den App Store hinterlegt hat, bemerkt häufig nicht, wie sich die Ausgaben stapeln. Innert weniger Spielstunden sammeln sich dreistellige Beträge an. Als hilfreich erweist sich, Guthaben mit Prepaid-Gutscheinen aufzuladen und gespeicherte Zahlungsoptionen zu entfernen.

Ist das Prepaid-Guthaben aufgebraucht, hat man die Kosten im Blick und kann sich vor dem In-Game-Kauf überlegen, ob das eigene Budget weitere Ausgaben erlaubt.

Wie Eltern In-App-Käufe unterbinden

Technisch nicht versierte Eltern sind gelegentlich überrascht, wie viel Geld Kinder für Fortnite, Roblox und andere Spiele-Apps ausgeben. Sind Zahlungsdaten auf dem Smartphone hinterlegt, kommt es im Folgemonat zu einem bösen Erwachen. Um diesem Szenario zu entgehen, sollten Eltern alle Zahlungsinformationen vom Natel des Kindes löschen. Alternativ kann man Kaufvorgänge biometrisch – beispielsweise mittels Fingerabdruck – absichern.

Auch bei Computerspielen oder auf Xbox- und PlayStation-Konsolen gibt es Wege, den Account vernünftig einzuschränken. Auf der PS5 ist etwa einstellbar, dass vor einem Kauf ein Passwort einzugeben ist. Microsoft hat Profile für Kinder, bei denen Eltern neben Käufen Altersbeschränkungen und Bildschirmzeiten vorgeben können. Eltern haben die Möglichkeit, Kindern ein Taschengeld zuzuweisen, um die Ausgaben kontrollierbar zu halten.

Fazit: Achtsam mit Free-to-play-Spielen am Natel umgehen

Am Natel sind Videospiele nur wenige Klicks entfernt. Free-to-play-Spiele zaubern prachtvolle Grafiken aufs Wenige-Zoll-Display und können mit ihrem Gameplay stundenlang unterhalten. Genauso können Free-to-play-Spiele immense Kosten verursachen, wenn die Ausgaben ein gesundes Mass überschreiten. Vor allem Eltern sollten aktiv beobachten, was ihre Kinder mobil spielen und, falls nötig, aufs Einkaufsverhalten einwirken.

 

Bild: Pixabay

 

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