Die RhB schenkt sich eine neue Tochter

Die RhB schenkt sich eine neue Tochter

Wenn zwei sich Nahe stehen, ist der nächste Schritt meist nicht weit: Man macht gemeinsame Sache. So geschehen bei der RhB und der Matterhorn Gotthard Bahn, die sich die gemeinsame Tochter Glacier Express GmbH geschenkt haben.

Gut 70 Gäste feierten am Mittwoch im Chedi in Andermatt die Gründung der Glacier Express GmbH, an der die RhB und die Matterhorn Gotthard Bahn zu je 50 Prozent beteiligt sind. Ziel ist, den Glacier Express einheitlich zu positionieren und auf die digitalen Herausforderungen auszurichten. Die Geschäftsführung wird von Annemarie Meyer übernommen.

«Die Gründung basiert auf dem Willen der beiden Mutterhäuser», sagte RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler. Die Zahlen waren in den letzten 20 Jahren von über 252’000 auf unter 190’000 Gäste gesunken. Für die RhB hat daraus gemäss Engler jeweils eine schwarze Null resultiert. «Aber wir wollen ja auch Geld verdienen damit, wir sind schliesslich keine Wohlfahrtsorganisation.» Und von der Wertschöpfungskette würden auch andere Bereiche profitieren – zum Beispiel der Tourismus entlang der Glacier-Express-Strecke.

Isidor Baumann, Verwaltungsratspräsident der neuen GmbH, erklärte, dass man mit der Tochtergesellschaft an die Erfolgsgeschichte anknüpfen wolle. «Wir haben Ideen, und die Chance besteht, dass wir diese Ziele erreichen.»

Für RhB-Direktor Renato Fasciati war die Reise ins Chedi nach Andermatt wie ein nach Hause kommen. Er war vorher Chef bei der Zentralbahn und hat darum doppelt Freude, jetzt mit der neuen GmbH gewissermassen wieder mit der alten Heimat verbunden zu sein. «Der Glacier Express ist ein Türöffner in internationale Märkte und bringt auch der RhB nur Vorteile.»

Die neue GmbH präsentierte denn auch als erstes ein Geschenk für die Gäste: Zwei Züge fahren nicht mehr auf der gesamten Strecke, sondern am Nachmittag zurück nach Zermatt und St. Moritz. Damit können auch die Kapazitäten erhöht werden. Ausserdem sollen die Waggons teilweise umgebaut werden und damit den Kundenbedürfnissen noch mehr entsprechen.

(Bild: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.